An der Hochschule für Wirtschaft FHNW entsteht zwischen Juni 2019 und Januar 2020 das siebte Artefakt der Maschinenethik. Ideen- und Auftraggeber ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Die Maschinenethik bringt moralische und unmoralische Maschinen hervor, derzeit als Konzepte, Simulationen oder Prototypen. Die maschinelle Moral ist überwiegend fest verankert, über Prinzipien bzw. Metaregeln sowie Regeln. Die Maschinen sind damit zu bestimmten Aktionen in der Lage, zu anderen nicht. Ein Ansatz, der eine gewisse Flexibilität verheißt, ist das Moralmenü (kurz MOME). Über dieses überträgt der Besitzer oder Benutzer seine eigene Moral, seine Vorstellungen und Überzeugungen zu Gut und Böse, seine Wertmaßstäbe, seine Verhaltensregeln auf die Maschine. Diese agiert und reagiert so, wie er dies auch tun würde, und zwar im Detail. Er trifft womöglich auf bestimmte Voreinstellungen, hat aber eine gewisse Freiheit, diese zu verändern oder neue Standardeinstellungen festzulegen. Im Projekt wird ein MOME prototypisch implementiert, das auf ein bereits bestehendes System oder ein im Projekt entwickeltes System zugreift.
Am 22. Mai 2019 fand das 23. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung statt. Es widmete sich Pflegerobotern, nicht nur aus den bekannten, sondern auch aus neuartigen Perspektiven. So hatte der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Oliver Bendel, zwei der bekanntesten Maschinenethiker der Welt eingeladen, Prof. Dr. Michael Anderson und Prof. Dr. Susan L. Anderson. Zusammen mit Vincent Berenz hatten sie einen Nao-Roboter mit einer Reihe von Werten programmiert, die sein Verhalten bestimmen und gleichzeitig einer Person in einer simulierten Einrichtung der Altenpflege helfen. Ein Beitrag dazu erschien vor einiger Zeit in den Proceedings of the IEEE. Zum ersten Mal trugen sie die Ergebnisse aus diesem Projekt vor einem europäischen Publikum vor, und ihre insgesamt einstündige Präsentation mit der anschließenden zwanzigminütigen Diskussion kann als eine Sternstunde der Maschinenethik gelten. Mit dabei waren weitere international bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, etwa der Japanexperte Florian Coulmas. Er ging auf Artefakte aus Japan ein und relativierte die häufig gehörte Behauptung, die Japaner hielten alle Dinge für beseelt. Mehrere Medien berichteten über das Berliner Kolloquium, beispielsweise Neues Deutschland.
The Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI) and Squirrel AI Learning announced the establishment of a new one million dollars annual award for societal benefits of AI. According to a press release of the AAAI, the award will be sponsored by Squirrel AI Learning as part of its mission to promote the use of artificial intelligence with lasting positive effects for society. „This new international award will recognize significant contributions in the field of artificial intelligence with profound societal impact that have generated otherwise unattainable value for humanity. The award nomination and selection process will be designed by a committee led by AAAI that will include representatives from international organizations with relevant expertise that will be designated by Squirrel AI Learning.“ (AAAI Press Release, 28 May 2019) The AAAI Spring Symposia have repeatedly devoted themselves to social good, also from the perspective of machine ethics. Further information via aaai.org/Pressroom/Releases//release-19-0528.php.
Using an interdisciplinary approach, the book „AI love you“ explores the emerging topics and rapid technological developments of robotics and artificial intelligence through the lens of the evolving role of sex robots, and how they should best be designed to serve human needs. „An international panel of authors provides the most up-to-date, evidence-based empirical research on the potential sexual applications of artificial intelligence. Early chapters discuss the objections to sexual activity with robots while also providing a counterargument to each objection. Subsequent chapters present the implications of robot sex as well as the security and data privacy issues associated with sexual interactions with artificial intelligence.“ (Information by Springer) Topics featured in this book include: the Sexual Interaction Illusion Model, the personal companion system, Harmony, designed by Realbotix, an exposition of the challenges of personal data control and protection when dealing with artificial intelligence, and the current and future technological possibilities of projecting three-dimensional holograms. Oliver Bendel is the author of the contribution to the latter topic, entitled „Hologram Girl“. The book is edited by Yuefang Zhou and Martin H. Fischer and will be published in summer 2019. More information via www.springer.com/gp/book/9783030197339.
„Chatbots unterhalten sich mit Menschen und unterhalten sie, sie beraten Kunden und Interessenten auf Websites und in Instant-Messaging-Systemen, sie rufen hilfreiche Ressourcen auf und geben dazu Erläuterungen. Ihr Erfolg erklärt sich vor allem durch ihre natürlichsprachlichen Fähigkeiten und ihre Konstruktion als hilfreiches, sachkundiges oder lustiges Gegenüber. Der Beitrag erklärt, was Chatbots und Sprachassistenten sind, nennt Vor- und Nachteile ihres Einsatzes und stellt Produkte für die Kundenkommunikation und den Unterhaltungsbereich vor. Zudem geht er auf Projekte der Maschinenethik ein. Die meisten Chatbots verhalten sich nicht adäquat, wenn der Benutzer ihnen gegenüber Sorgen äußert. Moralische Maschinen als Dialogsysteme können eine Lösung sein.“ So der Abstract des Beitrags „Von Cor@ bis Mitsuku: Chatbots in der Kundenkommunikation und im Unterhaltungsbereich“ von Oliver Bendel, erschienen im Mai 2019 im „Handbuch Digitale Wirtschaft“ (Herausgeber: Tobias Kollmann). Er ist verfügbar auf SpringerLink.
Claudia Brändle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe. Prof. Dr. Armin Grunwald hat in Physik promoviert und in Philosophie habilitiert. Er ist Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) und Professor für Technikphilosophie am Institut für Philosophie des KIT. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Theorie der Technikfolgenabschätzung, die Ethik der Technik und Konzeptionen der Nachhaltigkeit. Von den beiden Wissenschaftlern stammt der 21. Beitrag für das „Handbuch Maschinenethik“ (Herausgeber Prof. Dr. Oliver Bendel), mit dem Titel „Autonomes Fahren aus Sicht der Maschinenethik“. Veröffentlicht wurde er im Frühjahr 2019 über link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-658-17484-2_18-1. In gedruckter Form kommt das Buch mit allen 23 Beiträgen im Herbst 2019 heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658174828.
„Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein wesentliches Merkmal der digitalen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft und hat Folgen für unser Privat- und Arbeitsleben. Die Schweiz spielt auf diesem Gebiet heute in Forschung und Entwicklung weltweit eine bedeutende Rolle.“ (Website BAKOM, 9. Mai 2019) Der Bundesrat hat laut BAKOM eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis zum Herbst 2019 eine Übersicht über bestehende Maßnahmen, eine Einschätzung zu neuen Handlungsfeldern sowie Überlegungen zu einem transparenten und verantwortungsvollen Einsatz von künstlicher Intelligenz erarbeitet. Dazu gehört auch, Experten zu konsultieren und ihre Positionen öffentlich zu machen. „Wir fragen bei Prof. Dr. Oliver Bendel nach, was Ethik und künstliche Intelligenz miteinander zu tun haben.“ Das Interview mit ihm ist am 9. Mai 2019 auf der Plattform Dialog Digitale Schweiz erschienen. Es kann über www.digitaldialog.swiss/de/dialog/kuenstliche-intelligenz-als-disziplin-zwischen-ingenieurskunst-und-kunst abgerufen werden.
Abb.: Das BAKOM ist u.a. zuständig für Kommunikation
„Maschinenethik ist eine junge Disziplin. Sie beschäftigt sich mit maschineller Moral. Dabei bleibt sie nicht beim Theoretischen stehen, sondern geht ins Praktische. Zusammen mit Künstlicher Intelligenz und Robotik bringt sie moralische und unmoralische Maschinen hervor.“ Mit diesen Worten beginnt die von Prof. Dr. Oliver Bendel verfasste Einleitung zum „Handbuch Maschinenethik“, die im Mai 2019 erschienen ist. Sie führt in grundsätzliche Aspekte der Maschinenethik aus persönlicher und fachlicher Sicht ein. Die Kapitel des Handbuchs werden genannt und in ihren Inhalten umrissen. Das „Handbuch Maschinenethik“ (Springer VS) liefert Grundlagen zur Maschinenethik, erkundet Anwendungsgebiete der Disziplin und stellt Prototypen moralischer Maschinen vor. Neben der Maschinenethik kommen Roboterethik und Rechtswissenschaft zu Wort. Die Beiträge werden seit 2017 laufend über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren gehören zu den bekanntesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Europa auf den Gebieten der Maschinenethik, der Roboterethik und des Roboterrechts. In gedruckter Form kommt das Buch im Sommer oder Herbst 2019 heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658174828.
Am 21. Februar 2019 traf sich Dr. Norbert Lossau mit Prof. Dr. Oliver Bendel, dem Wirtschaftsinformatiker, Informations- und Maschinenethiker aus Zürich, im ehrwürdigen Journalistenclub der Welt in der Axel-Springer-Straße in Berlin. Es entspann sich ein langes Gespräch über die Maschinenethik und ihre Anwendungsfelder. Die Maschinenethik erforscht die maschinelle Moral und bringt moralische Maschinen hervor. Die eine wie die andere Bezeichnung, „maschinelle Moral“ wie „moralische Maschine“, ist ein Terminus technicus. Die heutige maschinelle Moral hat mit der menschlichen einfach bestimmte Aspekte gemein. So kann eine moralische Maschine beispielsweise moralische Regeln befolgen. Intuition oder Empathie hat sie nicht, genauso wenig Bewusstsein oder gar Selbstbewusstsein. Die Maschinenethik richtet sich auf Serviceroboter, Kampfroboter und Chatbots, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch Sexroboter und Liebespuppen erregen ihr Interesse, und natürlich kam man auch auf dieses Thema zu sprechen. Das Interview ist am 26./27. April 2019 in der Welt erschienen, in gedruckter und elektronischer Form, in deutscher und englischer Sprache. Die deutsche Onlineversion kann über www.welt.de/wissenschaft/plus192492361/Maschinenethik-An-diese-Spielregeln-sollten-sich-Sexpuppen-halten.html abgerufen werden.
„Ein Hacker hat auf knapp 30.000 Kundenkonten von zwei GPS-Tracker-Apps zugreifen können. Neben umfangreichen Einblicken hätte er bei manchen Fahrzeugen auch den Motor während der Fahrt ausschalten können – per App oder Webclient.“ (Golem, 26. April 2019) Dies schreibt Moritz Tremmel in einem Artikel, der am 26. April 2019 in Golem erschienen ist. „Ich hätte für massive Verkehrsprobleme auf der ganzen Welt sorgen können“, sagte der Hacker gegenüber dem Onlinemagazin. „Ich habe die volle Kontrolle über Hunderttausende Fahrzeuge und kann deren Motoren per Touch stoppen.“ (Golem, 26. April 2019) Das Hacken von Automobilen wird als eines der vielen Probleme gesehen, mit dem das teil-, hoch- und vollautomatisierte Fahren konfrontiert ist und sein wird. Ein anderes ist, dass Kameras, Radar- und Ultraschallsysteme von außen manipuliert werden können, zum Teil mit einfachsten Mitteln. Bereits mit ein paar Kaugummis und einer Sprühdose kann man das Auto fahruntüchtig machen. Darauf geht ein Artikel von Oliver Bendel ein, der am 6. März 2018 in der ICTkommunikation erschienen ist.
Abb.: Das Hacken von Fahrzeugen kann gefährlich sein
Von „Big Data“ über die „Künstliche Intelligenz“ bis hin zur „Sozialen Robotik“: Im Kontext der Digitalisierung gibt es unzählige Fachtermini. Das neue Nachschlagewerk „350 Keywords Digitalisierung“ von Prof. Dr. Oliver Bendel ist für alle geeignet, die einen schnellen Einstieg in das Gebiet der Digitalisierung suchen und sich für Fragen der Ethik interessieren. In 350 übersichtlichen Beiträgen werden die Grundlagen und Entwicklungen leicht verständlich erläutert. Der Begriff der Digitalisierung hat mehrere Bedeutungen. Er kann die digitale Umwandlung und Darstellung bzw. Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen ebenso ansprechen wie die digitale Revolution, die auch als dritte Revolution bekannt ist. Auch mit der vierten Revolution ist der Begriff eng verbunden. Das Buch ist Ende April 2019 im Verlag Springer Gabler erschienen und kostet als E-Book ca. 15, in gedruckter Form ca. 20 Euro. Viele Hochschulmitglieder können es über SpringerLink kostenlos herunterladen. Es hat 286 Seiten. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658258221.
Abb.: Auch dieser Begriff ist enthalten (innerhalb von „Nerd“)
Im Rahmen der Vadian Lectures in St. Gallen betrachtet Oliver Bendel am 9. Mai 2019 ab 18 Uhr „Serviceroboter aus Sicht von Informations- und Maschinenethik“. Aus der Beschreibung auf der Website: „Serviceroboter verbreiten sich immer mehr. Man findet sie in Einkaufszentren, an Hotelrezeptionen, in Pflege und Therapie. Oliver Bendel stellt in seinem Vortrag einige von ihnen vor und wirft Fragen aus den Perspektiven von Informations- und Maschinenethik auf. Es geht nicht nur darum, wie wir die Serviceroboter einordnen, sondern auch darum, wie wir sie entwickeln, wie wir ihr Verhalten so bestimmen, dass wir es als angenehm und angemessen empfinden.“ Die Veranstaltungsreihe wird durch das Zentrum für Ethik und Nachhaltigkeit der FHS St. Gallen initiiert und von der St. Galler Kantonalbank unterstützt. Die Veranstaltung ist kostenfrei, die Platzzahl begrenzt. Die Anmeldung erfolgt über das Anmeldeformular oder per E-Mail an zen@fhsg.ch.
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin wuchs nach eigenen Angaben in einer Künstlerfamilie auf. Er studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft. Er ist seit 2004 Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor lehrte er an den Universitäten Göttingen (1993 – 2003) und Tübingen (1991 – 1993). Seit 2002 ist er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. PD Dr. Fiorella Battaglia promovierte 2004 am Institut für Philosophie der Universität Neapel. Seit 2013 arbeitet sie am Lehrstuhl IV der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2016 habilitierte sie zum Thema „Der normative Begriff der Natur des Menschen“. Von den beiden Wissenschaftlern stammt der 19. Beitrag für das „Handbuch Maschinenethik“ (Herausgeber Prof. Dr. Oliver Bendel), mit dem Titel „Maschinenethik und Robotik“. Veröffentlicht wurde er über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2. In gedruckter Form kommt das Buch mit allen 23 Beiträgen im Sommer oder Herbst 2019 heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658174828.
Dr. Mathilde Noual (Freie Universität Berlin) and Prof. Dr. Oliver Bendel (School of Business FHNW) are organizing a workshop on the social implications of artificial intelligence (AI) and robotics. They are looking for constructive proposals of technological and conceptual utopias, of counter-cultures and counter-systems offering strategies for preserving privacy, individuality, and freedom in a technological world, for going beyond the AI’s present limitations and frustrations, and for emphasising the beauty of the world and of humans’ way of accessing it (with high degree of nuance, contextuality, subjectivity, adaptability and acutality). The tracks are: The territory today: core limitations and prospects of AI; technologies and approaches against surveillance technologies (examples: the virtual burka; the hacked social credit system); technologies and approaches for an intact environment (examples: AI and robots for clean waters and seas; animals with weapons for self-defence); technologies and approaches for a new policy (examples: AI as a president); technologies and approaches for shared knowledge and education (example: open research solutions). The workshop will take place on the 29th and 30th of June 2019 in Berlin, at the Weizenbaum Institute. The CfP is addressed exclusively to the invited persons.
Die Maschinenethik arbeitet mit Künstlicher Intelligenz und Robotik zusammen. Sie bringt maschinelle Moral hervor und untersucht sie. Ausgangspunkt sind teilautonome und autonome Systeme, etwa selbstständig fahrende Autos, Serviceroboter, Kampfroboter und Chatbots. Das „Handbuch Maschinenethik“, herausgegeben von Prof. Dr. Oliver Bendel, liefert Grundlagen zur Maschinenethik, erkundet Anwendungsgebiete der Disziplin und stellt Prototypen moralischer Maschinen vor. Neben der Maschinenethik kommen Roboterethik und Rechtswissenschaft zu Wort. Die Beiträge des Handbuchs werden seit 2017 laufend über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren gehören zu den bekanntesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Europa auf den Gebieten der Maschinenethik, der Roboterethik und des Roboterrechts. In gedruckter Form kommt das Buch mit allen 22 Beiträgen im Sommer oder Herbst 2019 heraus. Weitere Informationen über www.springer.com/gp/book/9783658174828.
Am 8. April 2019 startet an der Hochschule für Wirtschaft FHNW das E-MOMA-Projekt. „E“ steht für „Enhancing“, „MOMA“ für „Moral Machine“. Wenig verfolgt wird in der Maschinenethik bisher der Ansatz, dass die Maschine selbst die Moral weiterentwickelt, etwa indem sie die Regeln adaptiert oder priorisiert, mit Hilfe von Machine Learning, speziell auch Deep Learning. Michael Anderson, Susan Leigh Anderson und Vincent Berenz haben einen NAO-Roboter mit Methoden des Machine Learning moralisch erweitert. Ein Beitrag dazu erschien kürzlich in den Proceedings of the IEEE. Im E-MOMA-Projekt soll eine eigene Implementierung entstehen, die diese Ansätze fortführt. Dabei können z.B. neuronale Netzwerke verwendet werden. Es bietet sich die Implementierung eines Chatbots an, aber auch die Modifizierung von Hardwarerobotern ist möglich. Letztlich geht es darum, eine moralische Maschine in die Welt zu bringen, die ihre Moral anpasst und weiterentwickelt, je nach Situation bzw. je nach eingegebenen Daten. Es ist das fünfte Artefakt der Maschinenethik, das nach Ideen, Skizzen und Vorgaben von Prof. Dr. Oliver Bendel entsteht. Das erste war der GOODBOT von 2013.