Die Zukunft der Lust

Auf SWR2 wird am 8. März 2017 ab 17.05 Uhr zum Thema „Dildo-App und Sexroboter – Die Zukunft der Lust“ diskutiert. Aus der Ankündigung des Senders: „Es gibt Menschen, die leben ihre Sexualität nicht im Bett aus, sondern vor der Webcam. Wer will, kann heute per Smartphone-App das Sexspielzeug des Partners aus der Ferne steuern. Und mit der Virtual-Reality-Brille wird der Porno-Zuschauer zum Teilnehmer. Der nächste Schritt: Liebesroboter, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, die aussehen wie Menschen, sich so anfühlen und jeden Wunsch ihres Besitzers erfüllen. Was aber passiert mit der Lust, wenn sie ganz ohne den Körper des anderen auskommt? Wie verändert sich unser Begehren, wenn die virtuelle Realität immer schon die passende Befriedigung bereit hält? Und wie wirkt sich das Sexleben im Virtuellen auf zwischenmenschliche Beziehungen aus, wenn das digitale Date stets verspricht, eines ohne Nachteile und Nebenwirkungen zu sein?“ (Ankündigung SWR2) Zu Gast im Forum sind Prof. em. Dr. Martin Dannecker, Sexualforscher und -therapeut, Prof. Dr. Oliver Bendel, Wirtschaftsinformatiker und Informations- und Maschinenethiker, und Dr. Corinna Rückert, Kulturwissenschaftlerin und Autorin. Es moderiert Lukas Meyer-Blankenburg.

Abb.: Die Zukunft der Lust

LADYBIRD-Projekt startet

An der Hochschule für Wirtschaft FHNW startet im März 2017 das LADYBIRD-Projekt. Die Idee des tierfreundlichen Staubsaugerroboters kommt seit 2013 in verschiedenen Publikationen von Oliver Bendel vor. In der Online-Zeitschrift inside-it.ch heißt es, Serviceroboter wie Haushalts- und Gartenroboter „sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich und erleben einen wahren Boom“. Und weiter: „Ein gewöhnlicher Saugroboter verschlingt das, was vor ihm und unter ihm ist. Dazu gehören nicht nur Staubflocken und Kekskrümel, sondern auch Spinnen und Käfer. Nach der Meinung vieler Menschen sollte man Tiere nicht einfach verletzen oder beseitigen. Man kann den Roboter mit Bilderkennung und Bewegungssensoren ausstatten und ihm beibringen, Lebewesen vor dem Tod zu bewahren.“ Im letzten Jahr erstellte Oliver Bendel einen annotierten Entscheidungsbaum für die einfache moralische Maschine. Zudem wurden in einem Paper, das Ende März im Rahmen der AAAI-Konferenz an der Stanford University präsentiert wird („LADYBIRD: the Animal-Friendly Robot Vacuum Cleaner“), technische Details behandelt. In dem Praxisprojekt arbeiten zwei Studenten und eine Studentin über mehrere Monate. Auftraggeber ist Oliver Bendel, Betreuer Bradley Richards. Wie in anderen Projekten innerhalb der Maschinenethik an der Hochschule geht es darum, dass am Ende ein Prototyp mit den wichtigsten Komponenten und Funktionen vorliegt.

Abb.: Bekannt ist LADYBIRD bereits – nun wird er gebaut

Integrated Robotics Center gegründet

An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurde im Februar 2017 ein neues Robotik-Zentrum gegründet, das sich auch mit moralischen Maschinen befasst. In der Pressemitteilung auf der Website heißt es: „Intelligente Roboter entwickeln, die selbstständig Aufgaben wahrnehmen, vom Menschen und ihrer Umgebung lernen und moralisch agieren: Am 17. Februar 2017 hat die Universität Freiburg das Integrated Robotics Center (Integriertes Robotik-Zentrum) an der Technischen Fakultät eröffnet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Medizin, Philosophie, Biologie, Informatik, Mikrosystemtechnik und den Rechtswissenschaften werden dort in Zukunft gemeinsam arbeiten.“ (Website Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Ansprechpartner ist Prof. Dr. Wolfram Burgard. „Seine Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme, angesiedelt am Institut für Informatik, findet sich in dem neuen Gebäude unter einem Dach mit dem Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools, der neu eingerichteten Professur für Neurorobotik und einer Graduiertenschule für Doktorandinnen und Doktoranden in der Robotik.“ (Website Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Weitere Informationen über www.pr.uni-freiburg.de/pm/2017/pm.2017-02-17.22.

Welche Gesetze brauchen Roboter?

Am 23. Februar 2017 fragte sich Zündfunk (Bayern 2): „Welche Gesetze brauchen Roboter?“ Der Anlass war, dass im Europäischen Parlament die Regulierung von Künstlicher Intelligenz und Robotik gefordert wurde. Gregor Schmalzried hatte bereits am Morgen den Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW zum Thema befragt, der das Dokument im Detail kannte, weil er es im vergangenen Jahr für einen Abgeordneten in Brüssel kommentiert hatte. Auch der Informatiker Matthias Althoff von der Technischen Universität München kam zu Wort. Der Beitrag stieg ein mit dem Vorschlag von Bill Gates, eine Robotersteuer einzuführen (wozu Oliver Bendel wiederholt seine Meinung geäußert hatte, auch im Deutschen Bundestag), und es wurde aus dem genannten Bericht zitiert. Matthias Althoff nahm Stellung zur elektronischen Person, die er im Moment für Science-Fiction hält, Oliver Bendel zu den Robotergesetzen von Asimov, darauf hinweisend, dass diese für die Fiktionalität, nicht die Realität entwickelt wurden. Die Sendung kann über www.br.de/radio/bayern2 nachgehört werden.

Abb.: Welche Gesetze brauchen Roboter?

10. Ulmer Robotertag

Am 22. Februar 2017 fand der 10. Ulmer Robotertag statt. Veranstalter waren die Hochschule Ulm und Mitsubishi Electric Europe. Prof. Dr. Manfred Wehrheim von der Hochschule Ulm eröffnete die Veranstaltung. Wolfram Zielke (Mitsubishi Electric Europe B.V.) fokussierte in „Industrie-Anwendungen und Vorstellung der Applikationen im Foyer“ auf Industrieroboter. Der Vortrag „Kollege und Kollegin Roboter – schöne neue Welt!“ von Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) ging sowohl auf Industrie- als auch auf Serviceroboter ein. Er widmete sich Fragen der Technik und der Ethik. Der Informations- und Maschinenethiker erzählte von einem Zusammentreffen in Krakau mit einem Vertreter von Aldebaran bzw. SoftBank, der von dem emotionalen Roboter Pepper berichtete und davon, dass Kinder in Japan, wo er weit verbreitet ist, diesen sprachlich und gestisch imitieren. Das Unternehmen ist von seinem Produkt überzeugt, sieht aber auch die sozialen und psychologischen Implikationen. Manfred Wehrheim erzählte diese Anekdote vor der Kamera der Schwäbischen Zeitung und betonte die Wichtigkeit ethischer Fragen. Nach dem Mittagessen wurden weitere Vorträge, Vorführungen und Ausstellungen geboten. Detaillierte Informationen über www.hs-ulm.de.

Die Zukunft der Arbeit ist wieder weiblich

Der 63. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft in der Schweiz findet derzeit (15. bis 17. Februar 2017) an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Brugg-Windisch statt. Veranstalterinnen sind FHNW und ETH Zürich. Die Keynotes am 16. Februar 2017 stammten von Prof. Dr. Heinz Schüpbach, Direktor Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW, und Patrick Warnking, Country Director Google Switzerland. Schüpbach gab einen Einblick in aktuelle Themen von Psychologie und Arbeitswissenschaft, Bendel stellte Software- und Hardwareroboter wie Überwachungs- und Transportroboter vor und fragte danach, welche Aufgaben dem Menschen bleiben, Warnking erläuterte Geschäftsmodelle und Denkweisen der digitalen Ökonomie – und betonte, man wolle bei Google noch mehr Frauen einstellen. Früher waren viele Programmierer weiblich, und manche Länder haben in der Informatik schon immer ein ausgewogenes Verhältnis gehabt. Leitthemen des Kongresses sind u.a. die Herausforderung des digitalen Wandels, Industrie 4.0 und menschliches Erfahrungswissen, Kreativität in Design- und Produktionsprozessen, Mensch-Maschine-Interaktion und Mensch-Roboter-Kooperation. Grußworte gab es u.a. von PD Dr. Marino Menozzi, ETH Zürich, Prof. Dr. Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident FHNW, und Dr. Eric Scheidegger, Co-Direktor beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Weitere Informationen über www.gfa2017.de (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Die Zukunft der Arbeit ist wieder weiblich

The Robot’s Love Affairs

PlayGround is a Spanish online magazine, founded in 2008, with a focus on culture, future and food. Astrid Otal asked the ethicist Oliver Bendel about the conference in London („Love and Sex with Robots“) and in general about sex robots and love dolls. One issue was: „In love, a person can suffer. But in this case, can robots make us suffer sentimentally?“ The reply to it: „Of course, they can make us suffer. By means of their body, body parts and limbs, and by means of their language capabilities. They can hurt us, they can kill us. They can offend us by using certain words and by telling the truth or the untruth. In my contribution for the conference proceedings, I ask this question: It is possible to be unfaithful to the human love partner with a sex robot, and can a man or a woman be jealous because of the robot’s other love affairs? We can imagine how suffering can emerge in this context … But robots can also make us happy. Some years ago, we developed the GOODBOT, a chatbot which can detect problems of the user and escalate on several levels. On the highest level, it hands over an emergency number. It knows its limits.“ Some statements of the interview have been incorporated in the article „Última parada: después del sexo con autómatas, casarse con un Robot“ (February 11, 2017) which is available via www.playgroundmag.net/futuro/sexo-robots-matrimonio-legal-2050-realdolls_0_1918608121.html.

Fig.: What about the robot’s love affairs?

Eine Steuer für Roboter in der Arbeitswelt

Das „Echo der Zeit“ auf SRF4 bzw. SRF1 brachte am 8. Februar 2017 ein Gespräch mit dem Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel. Der Teaser auf der Website führt unter dem Titel „Eine Steuer für Roboter in der Arbeitswelt“ wie folgt ein: „Die Wirtschaft wird immer stärker automatisiert, gewisse Arbeitsplätze werden überflüssig. Gewinner sind die Hersteller von Robotern, zum Beispiel ABB. Laut einer Studie wird bald die Hälfte aller Jobs in den USA durch Roboter ersetzt. Wie können Staaten auf diese Entwicklung reagieren? Eine Idee ist, die Maschinen [zu] besteuern, die die Menschen ersetzen.“ (Website SRF, 8. Februar 2017) Ein Ansatz ist, von der Arbeit des Roboters auszugehen. Es kann ein Stundenlohn angenommen werden, etwa die 4,50 US-Dollar, die Fondsmanager der Credit Suisse ausgerechnet haben für einen durchschnittlichen Industrieroboter. Darauf wird dann eine Art Einkommensteuer erhoben. Mit Blick auf die Robotersteuer stellen sich zahlreiche Fragen: Welche Systeme sind betroffen, nur Hardwareroboter oder auch Softwareroboter? Nur Industrieroboter oder auch Serviceroboter? Um welche Arbeit geht es konkret, um welche Tätigkeiten, um welche Einsatzbereiche? Das Gespräch mit Oliver Bendel führte Isabelle Jacobi. Es kann über www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit aufgerufen werden.

Abb.: Wie hoch ist die Robotersteuer?

Robotik und Ethik

Was ist Robotik? Ein neuer Beitrag im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler erklärt es in aller Kürze, stellt Anwendungsgebiete vor und den Zusammenhang mit der Ethik her. Im allgemeinen Teil heißt es: „Die Robotik oder Robotertechnik beschäftigt sich mit dem Entwurf, der Gestaltung, der Steuerung, der Produktion und dem Betrieb von Robotern, z.B. von Industrie- oder Servicerobotern. Bei anthropomorphen oder humanoiden Robotern geht es auch um die Herstellung von Gliedmaßen und Haut, um Mimik und Gestik sowie um natürlichsprachliche Fähigkeiten.“ Zu den Anwendungsgebieten wird ausgeführt: „Die Ergebnisse der Robotik sind wichtig u.a. für Wirtschaft (Industrie-, Landwirtschafts- und Serviceroboter), Wissenschaft (Forschungs- und Experimentierroboter), Gesellschaft (Serviceroboter, Assistenzsysteme), Gesundheitswesen (Pflege- und Therapieroboter), Verkehrswesen (Roboterautos) und Militärwesen (Kampfroboter).“ Es wird betont, dass die Robotik mit unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten muss, auch der Maschinenethik, und am Ende werden Bereichensethiken wie Technikethik, Informationsethik und Roboterethik genannt. „Auch die Wirtschaftsethik ist von Bedeutung, da menschliche durch maschinelle Arbeitskraft unterstützt und ersetzt wird.“ Der Beitrag von Oliver Bendel ist am 1. Februar 2017 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/robotik.html aufgerufen werden.

Abb.: Nur eine Puppe

Lots of Bots

„Social Bots sind Bots, also Softwareroboter bzw. -agenten, die in sozialen Medien (Social Media) vorkommen. Sie liken und retweeten, und sie texten und kommentieren, können also natürlichsprachliche Fähigkeiten haben. Sie können auch als Chatbots fungieren und damit mit Benutzern synchron kommunizieren. Social Bots werden zur Sichtbarmachung und Verstärkung von Aussagen und Meinungen eingesetzt. Dabei können sie werbenden Charakter besitzen bzw. politische Wirkung entfalten.“ So lautet die Kurzfassung eines neuen Beitrags im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler. Dazu passt ein anderer Text von Oliver Bendel über Chatbots, der wie folgt zusammengefasst wird: „Chatbots oder Chatterbots sind Dialogsysteme mit natürlichsprachlichen Fähigkeiten textueller oder auditiver Art. Sie werden, oft in Kombination mit statischen oder animierten Avataren, auf Websites verwendet, wo sie die Produkte und Dienstleistungen ihrer Betreiber erklären und bewerben respektive sich um Anliegen der Interessenten und Kunden kümmern.“ Es wird jeweils auch auf die Perspektive der Informationsethik und der Maschinenethik eingegangen. Die beiden Beiträge, die am 1. Februar 2017 erschienen sind, können über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/social-bots.html bzw. wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/chatbot.html aufgerufen werden.

Der Wandel der Städte durch autonome Autos

Die Daimler und Benz Stiftung fördert das neue Projekt „AVENUE21 – Autonomer Verkehr: Entwicklungen des urbanen Europa“. Aus der Pressemitteilung: „Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam geht der Frage nach, wie sich europäische Städte durch das autonome Fahren entwickeln werden – und welchen Einfluss umgekehrt Stadtstrukturen auf die Entwicklung des autonomen Verkehrs nehmen.“ (Pressemitteilung DBS, 31. Januar 2017) „Das autonome Fahren“, so die These von Mathias Mitteregger von der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, „wird die Morphologie der Städte, die Art der Stadtgesellschaften und die urbane Governance entscheidend verändern“ (Pressemitteilung DBS, 31. Januar 2017). Dieser These stimmt Oliver Bendel, der im September 2017 den Ladenburger Diskurs zu Pflegerobotern durchführt, der ebenfalls von der gemeinnützigen Stiftung finanziert wird, grundsätzlich zu. Allerdings fordert er, dass PKW in den Städten nicht autonom fahren dürfen. Es gibt dort zu viele bewegte und unbewegte Gegenstände, die zu berücksichtigen sind, zudem Signale, Reflexe und Schatten. Und natürlich ungeschützte Menschen und Tiere. Zudem ist Fahren in der Stadt ständige Kommunikation. Menschen können sich mit einem Blick in die Augen und einem Wink verständigen – Maschinen und Menschen nicht. Natürlich kann man die Städte, wie es schon einmal geschehen ist, für das Auto umbauen. Nach der Meinung von Oliver Bendel sollte man aber das Gegenteil tun: Man sollte sie Fußgängern und Fahrradfahrern zurückgeben. So oder so ist Forschung in diesem Bereich dringend notwendig.

Abb.: Wohin gehört das autonome Auto?

Neue Rubrik mit englischen Abstracts

Auf maschinenethik.net und informationsethik.net gibt es die neue Rubrik „Abstracts“. Dort werden Abstracts von ausgewählten wissenschaftlichen Beiträgen zur Maschinenethik und zur Informationsethik von Oliver Bendel gesammelt. Es sind ausschließlich englische Abstracts, und die dazugehörigen Texte sind ebenfalls mehrheitlich in englischer Sprache. Auch andere europäische Autoren können dort aufgenommen werden. Sie können ihre Abstracts an die E-Mail-Adresse im Impressum senden, wobei sie die Erlaubnis zur Veröffentlichung erteilen müssen. In den USA wird auf die Maschinenethik und die Informationsethik in Europa zu wenig Bezug genommen, vor allem, wenn die Beiträge in deutscher, französischer, italienischer, spanischer oder portugiesischer Sprache vorliegen. Von allen wichtigen Vertretern liegen natürlich auch Texte in englischer Sprache vor. Aber viele europäische Wissenschaftler, gerade Philosophen, schreiben gerne in ihrer Muttersprache. Über die Rubrik kann sowohl auf nichtenglische als auch auf englische Beiträge aufmerksam gemacht werden. Das Entscheidende ist eben, dass die Abstracts in englischer Sprache vorhanden sind.

Über die DLD-Konferenz in München

Vom 15. – 17. Januar 2017 findet die DLD-Konferenz in München statt. Nicht nur Wissenschaftler berichten über ihre Arbeit, sondern auch Künstler. So ist das Label GoodRoom von Johannes Fricke Waldthausen präsent. „It raises questions, how we deal with our relations and the relationship to ourselves (your feelings are your best friend) , if we are increasingly surrounded and conditioned by animations, social networks, ambient technology and artificial intelligence apps, suggesting us ever more, what and how to feel and what to like. Hence, It highlights the body and our own creative minds.“ (Website DLD) Die Frankfurter Allgemeine berichtet in einer Beilage über die Burda-Konferenz, mit der man eine Medienpartnerschaft hat. In dem Artikel „Dürfen Maschinen über Leben und Tod entscheiden?“ von Jonas Jansen kommt auch der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel zu Wort, und es wird auf seine LADYBIRD-Konzeption eingegangen, die im März 2017 an der Stanford University präsentiert wird, im Rahmen der AAAI Spring Symposia. Der Artikel ist am 14. Januar 2017 erschienen und kann über www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzkonferenz-dld/duerfen-maschinen-ueber-leben-und-tod-entscheiden-14631002.html aufgerufen werden.

Abb.: Was mit Medien

Fonds für die Forschung zu KI und Ethik

Wie Heise und andere Medien melden, fördern die Gründer von eBay und LinkedIn die Forschung zur Künstlichen Intelligenz in der Moral. Dabei werden fast zwangsläufig auch Maschinenethik und Roboterethik profitieren. „Mit 27 Millionen US-Dollar Vermögen soll ein neuer Stiftungsfonds die Forschung über KI und Ethik voranbringen.“ (Heise, 11. Januar 2017) Verwaltet werden soll der sogenannte Ethics and Governance of Artificial Intelligence Fund vom MIT Media Lab, vom Berkman Klein Centre an der Harvard University sowie von den Hauptspendern. Man wolle, so Heise, Debatten etwa darüber voranbringen, wie sich Sozialwissenschaften und Informatik für „Künstliche Intelligenzen“ verbinden lassen, die – damit wird Media-Lab-Leiter Joi Ito zitiert – „nicht nur smart, sondern auch sozial verantwortungsbewusst“ sind (Heise, 11. Januar 2017). KI und Ethik sind auch das Thema bei der AAAI-Konferenz in Stanford mit dem Titel „AI for the Social Good“ im März 2017. Weitere Informationen über www.heise.de/newsticker/meldung/Initiative-fuer-ethische-KI-Gruender-von-eBay-und-Linkedin-spenden-Millionen-3593842.html.

Das Auto ein bisschen dumm lassen

In der Februarausgabe von P.M. Magazin ist ein langes Interview mit Oliver Bendel abgedruckt. Am 9. September trafen sich der Redakteur Rüdiger Barth und der Wissenschaftler auf dem Campus Brugg-Windisch der FHNW und sprachen über Maschinenethik, Künstliche Intelligenz und Robotik. P.M. ist eine populärwissenschaftliche Zeitschrift und hat eine Auflage von ca. 163.000 Exemplaren. Der Titel des sechsseitigen Beitrags – neben dem Interview finden sich noch Informationen zu Oliver Bendel und zu den Robotikgesetzen von Isaac Asimov – lautet „Ich würde das Auto ein bisschen dumm lassen“. Der Informationsethiker und Maschinenethiker kann sich vorstellen, dass Autos klug genug sind, für bestimmte Tiere zu bremsen, wenn die Luft rein ist, sie aber zu dumm dafür sind, Menschen zu qualifizieren, auf ihre Eigenschaften zu schauen, um sie dann bei einem Unfall zu verschonen oder nicht zu verschonen, was man wiederum als klug bezeichnen könnte, da es keine befriedigenden Lösungen für solche Entscheidungen gibt. Auch das Quantifizieren ist, zumindest bei kleinen Zahlen, nicht angemessen. Warum sollte jemand getötet werden, nur weil zwei Passanten in der Nähe stehen? Kaum jemand würde das akzeptieren, der Betroffene nicht, die Familie nicht, die Freunde nicht. Die zwei Passanten wären natürlich aufgeschlossener für solche Abwägungen, aber auch nur, wenn sie zusammen unterwegs sind und nicht alleine, was wiederum die Ungerechtigkeit zeigt. Solche Gedankenspiele dürfen nicht mit der Wirklichkeit verwechselt werden. Sie sind aber ein klassisches Mittel, um Grundannahmen und Widersprüche zu erkennen und am Ende die Wirklichkeit auch gestalten zu können.

Abb.: Wie entscheidet das Auto, wenn man es lässt?

Kill Switches for Robots

EU rules for the fields of robotics and artificial intelligence, to settle issues such as compliance with ethical standards and liability for accidents involving self-driving cars, should be put forward by the EU Commission, urged the Legal Affairs Committee on January 12, 2017. The media has reported on this in television, radio and newspapers. According to the Parliament’s website, rapporteur Mady Delvaux said: „A growing number of areas of our daily lives are increasingly affected by robotics. In order to address this reality and to ensure that robots are and will remain in the service of humans, we urgently need to create a robust European legal framework.“ (Website European Parliament) The members of the European Parliament push „the Commission to consider creating a European agency for robotics and artificial intelligence to supply public authorities with technical, ethical and regulatory expertise“ (Website European Parliament). „They also propose a voluntary ethical conduct code to regulate who would be accountable for the social, environmental and human health impacts of robotics and ensure that they operate in accordance with legal, safety and ethical standards.“ (Website European Parliament) To be more concrete, roboticists could include „kill“ switches so that robots can be turned off in emergencies. This poses questions about, for example, which robots should be enhanced, and which persons should be able to „kill“ them. More information via www.europarl.europa.eu/news/en/news-room/20170110IPR57613/robots-legal-affairs-committee-calls-for-eu-wide-rules.

Fig.: A robot reads the ethical conduct code