Anfang November 2021 ist der Herausgeberband „Soziale Roboter“ mit insgesamt 30 Beiträgen (das Vorwort eingerechnet) erschienen. Der Herausgeber selbst, Prof. Dr. Oliver Bendel, ist mit fünf Kapiteln vertreten, darunter „In den Armen der Maschine: Umarmungen durch soziale Roboter und von sozialen Robotern“, wobei hier Leonie Stocker und Ümmühan Korucu – zwei ehemalige Studentinnen des Informations- und Maschinenethikers – die Hauptautorinnen sind. Aus dem Abstract: „Umarmungen sind für das Wohlbefinden von Menschen jeden Alters wichtig. Nicht alle können von jemandem umarmt werden oder jemanden umarmen, etwa weil sie einsam, alleinstehend oder isoliert sind. Bei Pandemien besteht die Gefahr einer ungenügenden Anzahl von Umarmungen auch bei der breiten Bevölkerung. Soziale Roboter können Menschen umarmen, Menschen können soziale Roboter umarmen. Die Frage ist, ob der Wunsch danach überhaupt besteht, was die Wirkung und was der Nutzen einer robotischen Berührung ist und wie man durch gestalterische und technische Maßnahmen das Wohlbefinden bei einer robotischen Umarmung verbessern kann. Der vorliegende Beitrag geht zunächst auf die Theorie der Umarmung ein und sammelt einige Fakten und Resultate von Studien hierzu. Dann untersucht er die Möglichkeit robotischer Umarmungen. Schließlich wird eine Onlineumfrage mit fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die 2020 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW durchgeführt wurde, vorgestellt und zusammengefasst.“ Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.
In der Studie „Soziale Roboter, Empathie und Emotionen“ sind die Ergebnisse einer Hersteller-, Entwickler- und Anwenderbefragung enthalten, die von Prof. Dr. Oliver Bendel und Jeanne Kreis durchgeführt wurde. Neben der äußerlichen Gestaltung hielten die Befragten – so heißt es in der Zusammenfassung – natürlichsprachliche Fähigkeiten sozialer Roboter für zentral. Mit Blick auf Geschäftsmodelle wurde allgemein bemerkt, dass überzeugende Nutzenversprechen, Architekturen der Wertschöpfung und Ertragsmodelle für den Einsatz fehlen. Europa hinkt nach der Meinung der Befragten bei der Förderung und Entwicklung von sozialen Robotern hinterher. Diese bilden insgesamt noch keinen Massenmarkt, versprechen aber laut Mehrheitsmeinung ein großes Wachstum. Die meisten Unternehmen räumten ein, kaum Psychologen, Soziologen oder Philosophen zu beschäftigen oder mit Experten aus diesen Fachdisziplinen regelmäßig zusammenzuarbeiten. Eine wissenschaftliche Ethik kann daher nach Meinung der Autoren kaum betrieben werden. Die sozialen Roboter der interviewten Hersteller, Entwickler und Betreiber simulieren mehrheitlich Emotionen. Nach Ansicht mehrerer Hersteller sollten sie situationsspezifisch positive Emotionen wie Freude oder Überraschung ausdrücken und keine oder nur wenige negative Emotionen wie Ärger, Ekel oder Furcht zeigen. Einhellig war die Ansicht, dass soziale Roboter bei Menschen starke Emotionen hervorrufen. Dies wird von mehreren Befragten als eher unproblematisch oder gar hilfreich gesehen. Eine Mehrheit befand, dass es kein Problem darstelle, wenn der Mensch ein enges Verhältnis zum Roboter aufbaut. Hier schätzten die Interviewten die Selbstverantwortung und Selbstbestimmung der Besitzer und Nutzer als hoch ein. Mehrere von ihnen waren darüber hinaus der Meinung, dass soziale Roboter als potenzielle Spione verstanden werden können. Einige interviewte Hersteller bestätigten, dass ihre Systeme auch persönliche Daten weiterreichen. Die ethische und rechtliche Regulierung bei sozialen Robotern war ein kontroverses Thema. Mehrheitlich äußerten die interviewten Hersteller und Entwickler die Befürchtung, dass zu strenge Regulierungen Entwicklungen hemmen bzw. erschweren könnten. Die Studie kann über zenodo.org/record/5554564 heruntergeladen werden.
Anfang November 2021 ist der Herausgeberband „Soziale Roboter“ mit insgesamt 30 Beiträgen (das Vorwort eingerechnet) erschienen. Der Herausgeber selbst, Prof. Dr. Oliver Bendel, ist mit fünf Kapiteln vertreten, darunter „Soziale Roboter in der Moral: Ethische Betrachtungen am Beispiel des Unterrichts“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter erobern den Klassenraum, Seminarraum oder Vorlesungssaal. Sie sind mehrheitlich in der Lage, in natürlicher Sprache zu kommunizieren, wie virtuelle pädagogische Agenten. Mit ihnen ist aber auch eine physische Präsenz vorhanden, und sie können den Unterrichtsraum betreten bzw. bereichern und verlassen. Der vorliegende Beitrag definiert soziale Roboter und geht auf die fünf Dimensionen ein, durch die sie bestimmt werden, zudem auf die Rollen, die sie einnehmen können. Dann widmet er sich ethischen Fragen, die sich im Unterricht ergeben, wobei sich Risiken ebenso wie Chancen herauskristallisieren. Die Dimensionen und Rollen werden an geeigneter Stelle aufgeführt, und sie erweisen sich als nützlich zur Systematisierung der ethischen Fragen. Am Ende werden die Resultate zusammengefasst und Überlegungen zum Einsatz in der Zukunft angestellt.“ Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.
In der Gastronomie findet man verschiedene Modelle von Servicerobotern und sozialen Robotern. Hinter dem Tresen sind Cobots, die Kaffee zubereiten (Kaffeeroboter oder robotische Baristas) und Cocktails mixen. Im Raum sind Transport- und Bedienroboter wie BellaBot unterwegs. BellaBot hat ein Display, auf dem ein Katzengesicht zu sehen ist. Adrian Lobe hat Prof. Dr. Oliver Bendel für die TAZ interviewt. Er wollte u.a. wissen, ob solche Modelle, die weibliche Attribute aufnehmen, Stereotype befördern. Der Informations- und Maschinenethiker hat nichts dagegen, dass soziale Roboter ein Geschlecht vorgeben und z.B. eine weibliche oder männliche Stimme haben. Dies bringt in vielen Menschen etwas zum Klingen. Eine neutrale Stimme leistet dies nicht unbedingt. Zugleich ist es seiner Ansicht nach nicht notwendig, in allen Zusammenhängen weitreichende humanoide oder animaloide Erscheinungsformen zu wählen. Ein Serviceroboter – z.B. ein Transportroboter im Hotel oder im Krankenhaus – sollte oft einfach nur ein Werkzeug sein. Dabei kann es allerdings sinnvoll sein, das eine oder andere soziale Merkmal einzubauen, etwa animierte Augen. Mit diesen stellt der Serviceroboter eine gewisse Verbindung mit dem Benutzer her, der dann u.a. hilfsbereit bzw. nachsichtig wird. Der Artikel ist am 9. Dezember 2021 unter dem Titel „Die miauende Robo-Kellnerin“ in der TAZ erschienen und kann hier aufgerufen werden.
Abb.: Cocktails können von einem Roboter zubereitet werden
UK-based company Engineered Arts showed off one of its creations in a YouTube video in late 2021. The humanoid robot Ameca makes a series of fascinating human-like facial expressions. The Verge magazine describes this process: „At the start of the video, Ameca appears to ‚wake up,‘ as its face conveys a mix of confusion and frustration when it opens its eyes. But when Ameca starts looking at its hands and arms, the robot opens its mouth and raises its brows in what it looks like is amazement. The end of the video shows Ameca smiling and holding a welcoming hand out towards the viewer – if that’s how you want to interpret that gesture.“ (The Verge, 5 December 2021) However, this smile does not turn out perfectly – a problem that affects all androids. Almost every emotional movement can now be simulated well – except for the one whose expression is the smile. Only when this problem is solved will Sophia, Erica, and Ameca be able to get out of Uncanny Valley.
Anfang November 2021 ist der Herausgeberband „Soziale Roboter“ mit insgesamt 30 Beiträgen (das Vorwort eingerechnet) erschienen. Der Herausgeber selbst, Prof. Dr. Oliver Bendel, ist mit fünf Kapiteln vertreten. Der Titel des ersten lautet „Die fünf Dimensionen sozialer Roboter: Der Versuch einer Systematisierung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter, also sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich immer mehr, im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich, in Hotellerie und Gastronomie, in Shopping Malls und im Haushalt. Der vorliegende Beitrag lotet nach einer kurzen Einleitung zunächst den Begriff aus, mit Hilfe einer knappen Definition und einiger Beispiele bekannter Produkte sowie – vor allem – unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen. Dann setzt er sich mit diesen im Detail auseinander, unter Berücksichtigung von Hardwarerobotern im Verhältnis zu Menschen und Tieren. Es ergibt sich, dass die fünf Dimensionen eine hilfreiche Systematisierung sozialer Roboter darstellen, die in verschiedenen Richtungen ausbau- und anschlussfähig ist. Mögliche Lücken können nach und nach geschlossen, mögliche Unstimmigkeiten nach und nach beseitigt werden. Ein kurzes Kapitel geht auf Softwareroboter ein, ebenfalls mit Blick auf die fünf Dimensionen. Ein Schlussteil fasst den Beitrag zusammen und liefert einen Ausblick.“ Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.
Die 17. Internationale Architekturausstellung – die gesamte Reihe, einschließlich des Kunstteils, ist unter dem Namen La Biennale di Venezia bekannt – lief vom 22. Mai bis 21. November 2021. Der Salon Suisse wurde von der Architektin und Publizistin Evelyn Steiner kuratiert. Am 18. November 2021 fand die Veranstaltung „Jethro Knights, Armor Guyver, and Mutant X: How transhumanists challenge architecture“ statt. Prof. Dr. Oliver Bendel hielt einen Vortrag zum Thema „Human and animal enhancement in the context of architecture“, gefolgt von einer Diskussion mit Mike Schaffner (einem Schweizer Cyborg) und Prof. Dr. Georg Vrachliotis (einem Architekten der TU Delft). Zunächst klärte der Informations- und Maschinenethiker zentrale Begriffe wie „Human Enhancement“, „Animal Enhancement“, „Biohacking“, „Bodyhacking“, „Cyborg“ und „Transhumanismus“. Auch seine eigenen Begriffe „Robot Enhancement“ und „Reversed Cyborg“ bzw. „Inverted Cyborg“ brachte er ein. Dann präsentierte er Beispiele für Human Enhancement und Animal Enhancement, auch im Kontext der Architektur: Katzen mit Chip, die ins Haus gelangen, Menschen mit Chip, die das Smart Home zu Anpassungen bringen, Tiere und Menschen mit Chips und Sendern, die im Straßenverkehr rechtzeitig erkannt werden, und erweiterte und verbesserte Organismen, die auf fremden Planeten leben können. Zum Schluss stellte er ethische Überlegungen an. Er zeigte sich aufgeschlossen gegenüber der Idee des Cyborgs und kritisch gegenüber der Bewegung des Transhumanismus. Das Booklet zum Salon Suisse ist hier verfügbar.
Im November 2021 ist „Mensch. Maschine. Kommunikation“ (Hrsg. Sarah Brommer und Christa Dürscheid) im Narr-Verlag erschienen. Die beiden Herausgeberinnen führen in „Mensch-Mensch- und Mensch-Maschine-Kommunikation“ in die Thematik ein. Im Teil „Mensch-Mensch-Kommunikation via Maschine“ stammen die Beiträge von Linda Bosshart („WhatsApp, iMessage und E-Mail“), Roberto Tanchis und Leonie Walder („Animojis“), Mia Jenni („Die weinende, virtuelle Influencerin“) und Florina Zülli („‚Neuer Partner‘ in den Warenkorb hinzufügen?“). Der Teil „Mensch-Maschine-Kommunikation I: Kommunikation mit Robotern“ wird bestritten von Ilona Straub („Die Mensch-Roboter-Interaktion“), Jana Seebass („Roboter als Partnerersatz“), Rahel Staubli („Vertrauen in Lio und Co.“) und Andrea Knoepfli („Mit welchen Strategien erzeugen Pflegeroboter Vertrauen?“). Der Teil „Mensch-Maschine-Kommunikation II: Kommunikation mit Assistenzsystemen“ gehört Julia Degelo („Der wütende Mann, die höfliche Frau – und die Frage nach dem Dazwischen“) sowie Ann Fuchs und Zora Naef („Smart Homes im öffentlichen Diskurs“). Abgeschlossen wird das Buch (Teil „Exkurs: Mensch. Maschine. Menschmaschine“) von Oliver Bendel mit seinem Beitrag „Chips, Devices, and Machines within Humans“. Er geht auf „Bodyhacking as Movement, Enhancement, and Adaptation“ ein. Die Publikation kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) ist am 4. November 2021 bei Springer Gabler erschienen. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Die einzelnen Kapitel können im PDF- oder HMTL-Format über SpringerLink heruntergeladen werden. In Kürze stehen Gesamt-PDF und Printversion zur Verfügung.
Abb.: Ein kommunizierender und rezipierender Roboter
Das Salzburger Nachtstudio brachte am 27. Oktober 2021 einen Beitrag mit dem Titel „Maschinenliebe“, unter Bezugnahme auf das gleichnamige Buch, das 2020 unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Oliver Bendel bei Springer Gabler erschien ist. Auf der Website von Ö1 heißt es: „Dinge und Menschen gehen von jeher Fusionen ein. Werkzeuge, Maschinen, Technologien verbinden sich mit uns und erzeugen diverse Fantasien über das Begehren, die Liebe und vor allem über ‚kontrollierte‘ Partnerschaften. Schon immer gab es Ideen, ideale Liebesobjekte plastisch oder auch nur in der Vorstellung zu gestalten und nach eigenen Wünschen zu beleben. Das ist kein rezentes Phänomen des digitalen Zeitalters, indem virtueller Sex per Mausklick möglich ist oder diverse Sexroboter auf dem Markt sind.“ (Website Ö1) Katrin Mackowski war u.a. im Gespräch mit Oliver Bendel, Ayanda Rogge, Leonie Weber und Mark Coeckelbergh. Sie gab dem Beitrag auch den Untertitel „Die Lust an der Puppe“ – im Beitrag wie im Buch geht es sowohl um Liebespuppen als auch um Sexroboter wie Harmony. Weitere Informationen über oe1.orf.at/programm/20211027/656028/Maschinenliebe.
„Artifizielle Partner: An der Schnittstelle von Mensch und Maschine“ – so der Titel einer Abhandlung von Florina Zülli, erschienen auf mediensprache.net. „Liebespuppen, Hologram-Girlfriends und Sexroboter“ sorgten, so die Autorin, „zwar für hitzige Debatten in der Ethik, der Soziologie und der Robotik“ – in linguistischer Hinsicht bestehe „diesbezüglich aber immer noch ein großes Desiderat“ (Zülli 2021). „Insbesondere in Anbetracht dessen, dass Beziehungskonstitution stets über Sprache bzw. Kommunikation erfolgt, wirft dies die Frage auf, weshalb der Mensch-Maschine-Kommunikation in diesem spezifischen Bereich bislang nicht mehr Bedeutung zugemessen wurde.“ (Zülli 2021) Der Beitrag habe zum Ziel, diese Lücke zu schließen; präsentiert werde „also ein sprachwissenschaftlicher Zugang zum Thema artifizielle Partner“ (Zülli 2021). Dies schließe die Frage nach der Semantik des „Partner“-Begriffs und „den Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Paarsprache zwischen Mensch und Mensch und Mensch und künstlichem Partner ein“ (Zülli 2021). Die sehr lesenswerte und gut lesbare Arbeit kann hier heruntergeladen werden.
„Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“ – so lautet der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der im Sammelband „Kooperation in der digitalen Arbeitswelt: Verlässliche Führung in Zeiten virtueller Kommunikation“ (Hrsg. Olaf Geramanis, Stefan Hutmacher und Lukas Walser, Springer Gabler 2021) erschienen ist. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter, sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich rasant. Der vorliegende Beitrag lotet zunächst den Begriff aus, unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen, und stellt Beispiele vor. Zudem wird geklärt, was in diesem Kontext unter Verlässlichkeit zu verstehen ist und welche Disziplinen von Interesse sind. Vor diesem Hintergrund wird die Verlässlichkeit sozialer Roboter diskutiert, wobei sich als durchgehende Aspekte das Zeigen von Intelligenz, Empathie und Emotionen sowie das Sammeln von Daten herauskristallisieren. Soziale Roboter gewinnen Menschen (und Tiere) mit wohlvertrauten Ausdrucks- und Verhaltensweisen für sich. Dadurch kann ein wichtiges Element von Beziehungen und Bindungen entstehen, aber auch die Gefahr von Täuschung und Betrug. Es wird herausgearbeitet, wie soziale Roboter einerseits verlässliche, zuverlässige, vertrauenswürdige Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Der Begleitband zur Changetagung im Januar 2022 – bei der Oliver Bendel eine Keynote hält – kann über Springer erworben werden. Das Kapitel selbst kann man auch direkt über SpringerLink herunterladen.
„Chapter ist das internationale Designmagazin aus dem Verlag Plastic Media. Zweimal jährlich in Print sowie auf der korrespondierenden Multimedia-Website Chapter.digital verschmelzen in Chapter unterschiedliche Disziplinen und Genres zu einem großen Ganzen: Design und Mobilität, Technik und Kunst, Innovation und Leadership.“ (Website Chapter.digital) Die neue Ausgabe V trägt den Titel „Time and Space“. Zu diesem Heft heißt es: „Innovative, inspiring, challenging and visually unique—the new magazine from Plastic Media is about to write a new chapter in contemporary print media by covering the core topics ‚Design—Travel—Automotive‘ in an interdisciplinary approach, always outside the box of usual stereotypes and conventional takes.“ (Website Plastic Media) In dem Artikel „Gefühlschaos vorprogrammiert“ von Sarah Wetzlmayr aus Wien geht es u.a. um Maschinenethik – zu Wort kommt hier Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich – und um Roboterpsychologie, eine Domäne von Prof. Dr. Martina Mara aus Linz. Das Heft kann hier bezogen werden.
Abb.: Das Designmagazin widmet sich der Maschinenethik
Die aktuelle Ausgabe von Ethik & Unterricht (3/2021) trägt den Titel „Digitale Spielewelten“. Auf der Website des Verlags heißt es: „Digitale Spiele sind in der Freizeitkultur und Lebenswelt der meisten Schülerinnen und Schüler fest verankert. In jüngerer Zeit haben sich zahlreiche didaktische Vorschläge dem Einsatz von digitalen Spielen auch im Philosophie- und Ethikunterricht zugewandt. Bei einigen Lehrkräften mögen Unsicherheiten bestehen. Überwiegen die motivationalen Vorteile oder wiegen die skeptischen Bedenken zum sinnvollen Einsatz von Computerspielen im Unterricht schwerer? Die Beiträge richten sich auch an Lehrkräfte, die mit digitalen Spielen Neuland betreten. Es sollen dabei Möglichkeiten aufzeigt werden, wie man mit oder durch solche Spiele neue Konzepte im Philosophieunterricht entwickeln kann.“ (Informationstext auf der Website) Zum Begleitmaterial gehört u.a. eine Zusammenfassung eines Artikels von Oliver Bendel, der zuerst in der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (6-8/2018) erschienen ist und – so der Titel – „Überlegungen zur Disziplin der Maschinenethik“ anstellt. In Ethik & Unterricht lautet der Titel „Über den moralischen Status von Maschinen“. Der Informationsethiker und Maschinenethiker ist der Ansicht, dass Robotern keine Rechte zukommen. Auch Pflichten im engeren Sinne haben sie nicht – sie können wohl aber Aufgaben übernehmen und sich dabei an moralische Regeln halten, die man ihnen vorgegeben hat. In diesem Falle sind sie sogenannte moralische Maschinen („moral machines“), also Maschinen mit einer künstlichen Moral („artifical morality“).
A group of about 50 scientists from all over the world worked for one week (September 19 – 24, 2021) at Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik on the topic „Conversational Agent as Trustworthy Autonomous System (Trust-CA)“. Half were on site, the other half were connected via Zoom. Organizers of this event were Asbjørn Følstad (SINTEF – Oslo), Jonathan Grudin (Microsoft – Redmond), Effie Lai-Chong Law (University of Leicester), and Björn Schuller (University of Augsburg). On-site participants from Germany and Switzerland included Elisabeth André (University of Augsburg), Stefan Schaffer (DFKI), Sebastian Hobert (University of Göttingen), Matthias Kraus (University of Ulm), and Oliver Bendel (School of Business FHNW). The complete list of participants can be found on the Schloss Dagstuhl website, as well as some pictures. Oliver Bendel presented projects from ten years of research in machine ethics, namely GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT, MOME, and SPACE-THEA. Further information is available here.
Am 22. September 2021 ist das Buch „300 Keywords Soziale Robotik“ von Oliver Bendel bei Springer Gabler erschienen. Es ist bereits über Springer Link abrufbar. Weitere Kanäle folgen in einigen Tagen. Die „Keywords“-Bücher werden üblicherweise aus den „Schlüsselwörtern“ zusammengestellt, die im Gabler Wirtschaftslexikon erscheinen, dem größten Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum. Der Springer-Verlag ist Herausgeber, die Autorinnen und Autoren werden eingangs aufgeführt. Eine Ausnahme sind „400 Keywords Informationsethik“ (2016 und 2019) und „350 Keywords Digitalisierung“ (2019). Sie stammen von einem einzigen Autor, nämlich von Oliver Bendel. Er verwendet ebenfalls seine Definitionen und Erklärungen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, ergänzt sie aber um zahlreiche weitere Einträge. Es entstehen Nachschlagewerke aus einem Guss, in einem Stil und aus klar definierten Perspektiven heraus. Die Nachfrage ist bei beiden Büchern enorm. So liegt „400 Keywords Informationsethik“ bereits in der zweiten Auflage vor, und „350 Keywords Digitalisierung“ kann fast 150.000 Downloads (einzelne Kapitel und gesamtes Buch) verzeichnen. Im dritten „Keywords“-Band von Oliver Bendel werden nicht nur zahlreiche Termini erläutert und eigene Systematiken vorgestellt, sondern auch etliche soziale Roboter und Sprachassistenten aus Fiktion und Realität genannt. Zusammen mit „Soziale Roboter“ – das ebenfalls 2021 bei Springer erscheint, ca. einen Monat später – liegen dann zwei deutschsprachige Grundlagenwerke zum Thema vor. Weitere Informationen zum neuen „Keywords“-Buch sind über www.springer.com/de/book/9783658348328 erhältlich.