Cocktails vom Roboter

In der Gastronomie findet man verschiedene Modelle von Servicerobotern und sozialen Robotern. Hinter dem Tresen sind Cobots, die Kaffee zubereiten (Kaffeeroboter oder robotische Baristas) und Cocktails mixen. Im Raum sind Transport- und Bedienroboter wie BellaBot unterwegs. BellaBot hat ein Display, auf dem ein Katzengesicht zu sehen ist. Adrian Lobe hat Prof. Dr. Oliver Bendel für die TAZ interviewt. Er wollte u.a. wissen, ob solche Modelle, die weibliche Attribute aufnehmen, Stereotype befördern. Der Informations- und Maschinenethiker hat nichts dagegen, dass soziale Roboter ein Geschlecht vorgeben und z.B. eine weibliche oder männliche Stimme haben. Dies bringt in vielen Menschen etwas zum Klingen. Eine neutrale Stimme leistet dies nicht unbedingt. Zugleich ist es seiner Ansicht nach nicht notwendig, in allen Zusammenhängen weitreichende humanoide oder animaloide Erscheinungsformen zu wählen. Ein Serviceroboter – z.B. ein Transportroboter im Hotel oder im Krankenhaus – sollte oft einfach nur ein Werkzeug sein. Dabei kann es allerdings sinnvoll sein, das eine oder andere soziale Merkmal einzubauen, etwa animierte Augen. Mit diesen stellt der Serviceroboter eine gewisse Verbindung mit dem Benutzer her, der dann u.a. hilfsbereit bzw. nachsichtig wird. Der Artikel ist am 9. Dezember 2021 unter dem Titel „Die miauende Robo-Kellnerin“ in der TAZ erschienen und kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Cocktails können von einem Roboter zubereitet werden

Der Versuch einer Systematisierung

Anfang November 2021 ist der Herausgeberband „Soziale Roboter“ mit insgesamt 30 Beiträgen (das Vorwort eingerechnet) erschienen. Der Herausgeber selbst, Prof. Dr. Oliver Bendel, ist mit fünf Kapiteln vertreten. Der Titel des ersten lautet „Die fünf Dimensionen sozialer Roboter: Der Versuch einer Systematisierung“. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter, also sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich immer mehr, im Gesundheitsbereich, im Bildungsbereich, in Hotellerie und Gastronomie, in Shopping Malls und im Haushalt. Der vorliegende Beitrag lotet nach einer kurzen Einleitung zunächst den Begriff aus, mit Hilfe einer knappen Definition und einiger Beispiele bekannter Produkte sowie – vor allem – unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen. Dann setzt er sich mit diesen im Detail auseinander, unter Berücksichtigung von Hardwarerobotern im Verhältnis zu Menschen und Tieren. Es ergibt sich, dass die fünf Dimensionen eine hilfreiche Systematisierung sozialer Roboter darstellen, die in verschiedenen Richtungen ausbau- und anschlussfähig ist. Mögliche Lücken können nach und nach geschlossen, mögliche Unstimmigkeiten nach und nach beseitigt werden. Ein kurzes Kapitel geht auf Softwareroboter ein, ebenfalls mit Blick auf die fünf Dimensionen. Ein Schlussteil fasst den Beitrag zusammen und liefert einen Ausblick.“ Das Buch kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Ein sozialer Roboter

Umfangreiches Grundlagenwerk zu sozialen Robotern erschienen

Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) ist am 4. November 2021 bei Springer Gabler erschienen. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 570 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Die einzelnen Kapitel können im PDF- oder HMTL-Format über SpringerLink heruntergeladen werden. In Kürze stehen Gesamt-PDF und Printversion zur Verfügung.

Abb.: Ein kommunizierender und rezipierender Roboter

Artifizielle Partner aus Sicht der Linguistik

„Artifizielle Partner: An der Schnittstelle von Mensch und Maschine“ – so der Titel einer Abhandlung von Florina Zülli, erschienen auf mediensprache.net. „Liebespuppen, Hologram-Girlfriends und Sexroboter“ sorgten, so die Autorin, „zwar für hitzige Debatten in der Ethik, der Soziologie und der Robotik“ – in linguistischer Hinsicht bestehe „diesbezüglich aber immer noch ein großes Desiderat“ (Zülli 2021). „Insbesondere in Anbetracht dessen, dass Beziehungskonstitution stets über Sprache bzw. Kommunikation erfolgt, wirft dies die Frage auf, weshalb der Mensch-Maschine-Kommunikation in diesem spezifischen Bereich bislang nicht mehr Bedeutung zugemessen wurde.“ (Zülli 2021) Der Beitrag habe zum Ziel, diese Lücke zu schließen; präsentiert werde „also ein sprachwissenschaftlicher Zugang zum Thema artifizielle Partner“ (Zülli 2021). Dies schließe die Frage nach der Semantik des „Partner“-Begriffs und „den Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Paarsprache zwischen Mensch und Mensch und Mensch und künstlichem Partner ein“ (Zülli 2021). Die sehr lesenswerte und gut lesbare Arbeit kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: Artifizielle Partner

 

Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns

„Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“ – so lautet der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der im Sammelband „Kooperation in der digitalen Arbeitswelt: Verlässliche Führung in Zeiten virtueller Kommunikation“ (Hrsg. Olaf Geramanis, Stefan Hutmacher und Lukas Walser, Springer Gabler 2021) erschienen ist. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter, sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich rasant. Der vorliegende Beitrag lotet zunächst den Begriff aus, unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen, und stellt Beispiele vor. Zudem wird geklärt, was in diesem Kontext unter Verlässlichkeit zu verstehen ist und welche Disziplinen von Interesse sind. Vor diesem Hintergrund wird die Verlässlichkeit sozialer Roboter diskutiert, wobei sich als durchgehende Aspekte das Zeigen von Intelligenz, Empathie und Emotionen sowie das Sammeln von Daten herauskristallisieren. Soziale Roboter gewinnen Menschen (und Tiere) mit wohlvertrauten Ausdrucks- und Verhaltensweisen für sich. Dadurch kann ein wichtiges Element von Beziehungen und Bindungen entstehen, aber auch die Gefahr von Täuschung und Betrug. Es wird herausgearbeitet, wie soziale Roboter einerseits verlässliche, zuverlässige, vertrauenswürdige Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Der Begleitband zur Changetagung im Januar 2022 – bei der Oliver Bendel eine Keynote hält – kann über Springer erworben werden. Das Kapitel selbst kann man auch direkt über SpringerLink herunterladen.

Abb.: Sind soziale Roboter verlässliche Partner?

Conversational Agents from the Perspective of Machine Ethics

A group of about 50 scientists from all over the world worked for one week (September 19 – 24, 2021) at Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik on the topic „Conversational Agent as Trustworthy Autonomous System (Trust-CA)“. Half were on site, the other half were connected via Zoom. Organizers of this event were Asbjørn Følstad (SINTEF – Oslo), Jonathan Grudin (Microsoft – Redmond), Effie Lai-Chong Law (University of Leicester), and Björn Schuller (University of Augsburg). On-site participants from Germany and Switzerland included Elisabeth André (University of Augsburg), Stefan Schaffer (DFKI), Sebastian Hobert (University of Göttingen), Matthias Kraus (University of Ulm), and Oliver Bendel (School of Business FHNW). The complete list of participants can be found on the Schloss Dagstuhl website, as well as some pictures. Oliver Bendel presented projects from ten years of research in machine ethics, namely GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT, MOME, and SPACE-THEA. Further information is available here.

Fig.: A discussion betweens humans

Neues Buch zur Sozialen Robotik

Am 22. September 2021 ist das Buch „300 Keywords Soziale Robotik“ von Oliver Bendel bei Springer Gabler erschienen. Es ist bereits über Springer Link abrufbar. Weitere Kanäle folgen in einigen Tagen. Die „Keywords“-Bücher werden üblicherweise aus den „Schlüsselwörtern“ zusammengestellt, die im Gabler Wirtschaftslexikon erscheinen, dem größten Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum. Der Springer-Verlag ist Herausgeber, die Autorinnen und Autoren werden eingangs aufgeführt. Eine Ausnahme sind „400 Keywords Informationsethik“ (2016 und 2019) und „350 Keywords Digitalisierung“ (2019). Sie stammen von einem einzigen Autor, nämlich von Oliver Bendel. Er verwendet ebenfalls seine Definitionen und Erklärungen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, ergänzt sie aber um zahlreiche weitere Einträge. Es entstehen Nachschlagewerke aus einem Guss, in einem Stil und aus klar definierten Perspektiven heraus. Die Nachfrage ist bei beiden Büchern enorm. So liegt „400 Keywords Informationsethik“ bereits in der zweiten Auflage vor, und „350 Keywords Digitalisierung“ kann fast 150.000 Downloads (einzelne Kapitel und gesamtes Buch) verzeichnen. Im dritten „Keywords“-Band von Oliver Bendel werden nicht nur zahlreiche Termini erläutert und eigene Systematiken vorgestellt, sondern auch etliche soziale Roboter und Sprachassistenten aus Fiktion und Realität genannt. Zusammen mit „Soziale Roboter“ – das ebenfalls 2021 bei Springer erscheint, ca. einen Monat später – liegen dann zwei deutschsprachige Grundlagenwerke zum Thema vor. Weitere Informationen zum neuen „Keywords“-Buch sind über www.springer.com/de/book/9783658348328 erhältlich.

Abb.: P-Care (Foto: Daimler und Benz Stiftung)

Hugvies Geschwister

Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage sind unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesische Studentin Nhi Hoang Yen Tran und ihr Kommilitone Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nachgegangen. Als Grundlage für ihre Überlegungen haben sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories verwendet – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Elf Vorschläge haben die beiden Studenten erarbeitet. Ein Video erklärt fünf von ihnen. Zwei davon sind Varianten von Hugvie.

Abb.: Nhi Hoang Yen Tran mit Hugvie

SPACE THEA’s Desire for Mars

SPACE THEA was developd by Martin Spathelf at the School of Business FHNW from April to August 2021. The client and supervisor was Prof. Dr. Oliver Bendel. The voice assistant is supposed to show empathy and emotions towards astronauts on a Mars flight. Technically, it is based on Google Assistant and Dialogflow. The programmer chose a female voice with Canadian English. SPACE THEA’s personality includes functional and emotional intelligence, honesty, and creativity. She follows a moral principle: to maximize the benefit of the passengers of the spacecraft. The prototype was implemented for the following scenarios: conduct general conversations; help the user find a light switch; assist the astronaut when a thruster fails; greet and cheer up in the morning; fend off an insult for no reason; stand by a lonely astronaut; learn about the voice assistant. A video on the latter scenario is available here. Oliver Bendel has been researching conversational agents for 20 years. With his teams, he has developed 20 concepts and artifacts of machine ethics and social robotics since 2012.

Fig.: The red planet

Peppers Abschied

Wie verschiedene Medien melden, hat SoftBank die Produktion von Pepper im letzten Jahr eingestellt und wird sie vorerst nicht wieder aufnehmen – es sei denn, es würde sich eine erhöhte Nachfrage einstellen. Die angeblich geringe Nachfrage war der Grund für den japanischen Konzern, sich von dem wohl bekanntesten sozialen Roboter – der oft auch als Serviceroboter fungiert – zu verabschieden. Insgesamt wurden laut Heise ca. 27.000 Exemplare hergestellt. Das ist für einen Roboter in dieser Größe, mit dieser Ausstattung und in dieser Preislage nicht wenig. In den Millionenbereich kam Cozmo, der allerdings klein und günstig war – der Hersteller Anki ging in Konkurs, der „Nachfolger“ Digital Dream Labs (die Eigentümer hatten sich die Rechte gesichert) konnte den von WALL-E und EVE inspirierten Publikumsliebling bis zum heutigen Zeitpunkt trotz vieler Ankündigungen nicht wiederbeleben. Mit Pepper fehlt die Referenz schlechthin für die Soziale Robotik – was auch positive Effekte haben mag, insofern andere Modelle leichter die Aufmerksamkeit gewinnen und überhaupt in den Markt gebracht werden könnten.

Abb.: Peppers Abschied

„Keywords“-Buch zur Sozialen Robotik

Die „Keywords“-Bücher werden üblicherweise aus den „Schlüsselwörtern“ zusammengestellt, die im Gabler Wirtschaftslexikon erscheinen, dem größten Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum. Der Springer-Verlag ist Herausgeber, die Autorinnen und Autoren werden eingangs aufgeführt. Eine Ausnahme sind „400 Keywords Informationsethik“ (2016 und 2019) und „350 Keywords Digitalisierung“ (2019). Sie stammen von einem einzigen Autor, nämlich von Oliver Bendel. Er verwendet ebenfalls seine Definitionen und Erklärungen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, ergänzt sie aber um zahlreiche weitere Einträge. Es entstehen Nachschlagewerke aus einem Guss, in einem Stil und aus klar definierten Perspektiven heraus. Die Nachfrage ist bei beiden Büchern enorm. So liegt „400 Keywords Informationsethik“ bereits in der zweiten Auflage vor, und „350 Keywords Digitalisierung“ kann fast 140.000 Downloads (einzelne Kapitel und gesamtes Buch) verzeichnen. Der dritte „Keywords“-Band von Oliver Bendel heißt „300 Keywords Soziale Robotik“. Es werden darin nicht nur zahlreiche Termini erläutert und eigene Systematiken vorgestellt, sondern auch etliche soziale Roboter und Sprachassistenten aus Fiktion und Realität genannt. Zusammen mit „Soziale Roboter“ – das ebenfalls 2021 bei Springer erscheint, ca. zwei Monate früher – liegen dann zwei deutschsprachige Grundlagenwerke zum Thema vor. Weitere Informationen zum neuen „Keywords“-Buch sind über www.springer.com/de/book/9783658348328 erhältlich.

Abb.: „Keywords“-Buch zur Sozialen Robotik

Sexroboter in Psychologie Heute

„Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der Psychologie lebendig darzustellen, sie auf das Leben zu übertragen und für den Alltag nutzbar zu machen: Das ist die Aufgabe, der sich Psychologie Heute verschrieben hat. 1974 gegründet, ist unser Magazin die renommierteste und reichweitenstärkste psychologische Zeitschrift in Deutschland.“ So lautet die Selbsteinschätzung auf der Website von Psychologie Heute. Im Juli-Heft (Verkaufsstart 9. Juni 2021) findet sich ein fünfseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel aus Zürich zu Liebespuppen und Sexrobotern. Der Wirtschaftsinformatiker und Informations- und Maschinenethiker ist Herausgeber des Springer-Buchs „Maschinenliebe“ (2020), das Beiträge der führenden Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet vereint. Im Interview erklärt er, was Liebespuppen und Sexroboter sind und worin die Chancen und Risiken bestehen. Das Heft ist über www.psychologie-heute.de und über jeden gut sortierten Kiosk erhältlich.

Abb.: Sexroboter der Zukunft

Die Erweiterung von Robotern

In einem Beitrag für ICTkommunikation, der am 21. Mai 2021 erschienen ist, entwirft Oliver Bendel das Arbeitsgebiet des Robot Enhancement. Dieses zielt auf die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Insbesondere soziale Roboter sind von Interesse. Es werden Beispiele für die Anwendung gegeben: Pepper wird eingekleidet und mit Accessoires ausgestattet, wie der in Dubai als Polizeiroboter eingesetzte REEM. AIBO, ein Roboterhund, wird mit Fell überzogen. Damit ein Umarmungsroboter riecht, reibt man ihn mit Duftstoffen ein. Oder man überzieht einen Metall- oder Plastikkopf mit Silikonhaut oder verlängert vorhandene Gliedmaßen. Damit alle diese Maßnahmen systematisch und theoretisch fundiert vorgenommen werden können, braucht es eben – so der in Zürich lebende Wissenschaftler – ein neues Arbeitsgebiet. Der Beitrag mit dem Titel „Überlegungen zu Robot Enhancement“ kann hier abgerufen werden.

Abb.: C-3PO

Neues Buch zu sozialen Robotern

Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) geht bei Springer Gabler in Produktion. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 400 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Grundlegende Informationen und das Cover sind über www.springer.com/gp/book/9783658311131 erhältlich. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Oktober 2021.

Abb.: NAO ist ein sehr bekannter sozialer Roboter

Über Täuschung und Betrug bei sozialen Robotern

„Die Changetagung 8 vom 27./28. Januar 2022 in Basel lotet aus, wie es um das Verhältnis von Kooperation, Verlässlichkeit und Steuerung in Zeiten der Digitalisierung bestellt ist.“ (Website Changetagung) Mit diesen Worten wird die nächste Ausgabe der Changetagung angekündigt. Eine der Keynotes stammt von Prof. Dr. Oliver Bendel und trägt den Titel „Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“. Aus dem Abstract: „Der Beitrag widmet sich zunächst der Definition und den Merkmalen sozialer Roboter und stellt Beispiele aus verschiedenen Bereichen vor. Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Beispiele sind Spielzeugroboter wie Cozmo, Therapieroboter wie Paro, Pflegeroboter wie Lio und P-Care sowie Sexroboter wie Harmony. Soziale Roboter gewinnen Menschen und Tiere mit wohlvertrauten Verhaltensweisen für sich. Aus technischer und funktionaler Sicht sind simulierte Emotionen und simulierte Empathie zur Erreichung des Nutzens für Menschen wichtig, ebenso aus psychologischer, wenn Beziehungen initiiert und etabliert werden sollen. Aus philosophischer und speziell ethischer Sicht stellen sich freilich auch Fragen zu Täuschung und Betrug sowie zur informationellen Autonomie. Genau diesen geht der Beitrag, ausgehend von den Merkmalen und Beispielen sozialer Roboter, dann nach. Er arbeitet heraus, wie soziale Roboter einerseits verlässliche Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Das vollständige Programm ist hier einsehbar.

Abb.: Über Täuschung und Betrug bei sozialen Robotern

Die Robotisierung der Dinge

Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage gehen unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesischen Studierenden Nhi Hoang Yen Tran und Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nach. Als Grundlage verwenden sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Kann man sie selbst zu Gesprächspartnern machen, kann man ihnen beibringen, ihre Gliedmaßen zu bewegen und in anderer Weise aktiv zu werden? Und was bedeutet eine solche Robotisierung einfacher, weicher Formen und Objekte für den Alltag und die Gesellschaft?

Abb.: Nhi mit Hugvie