Ende August 2018 erscheint das Buch „Talk with the Bots: Gesprächsroboter und Social Bots im Diskurs“, herausgegeben von Theo Hug und Günther Pallaver, bei innsbruck university press. Autorinnen und Autoren sind u.a. Timo Kaerlein, Netaya Lotze, Andrea Knaut und Oliver Bendel. Sie alle trugen beim „Medientag 2017“ der Universität Innsbruck vor, der in dem Buch verarbeitet wird. Der Beitrag von Oliver Bendel trägt den Titel „Chatbots als Artefakte der Maschinenethik“. Die Zusammenfassung: „Chatbots stehen auf Websites und über Instant Messengers zur Verfügung. Sie dienen Beratung und Unterhaltung. Die Maschinenethik, eine junge, dynamische Disziplin, hat die Moral von Maschinen zum Gegenstand. Der Beitrag gibt einen Überblick über Chatbot-Projekte, die von 2013 bis 2018 im Kontext der Maschinenethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW entstanden sind und die den GOODBOT, den LIEBOT und den BESTBOT als einfache moralische Maschinen hervorgebracht haben. Es wird dargelegt, welche Potenziale und welche Vor- bzw. Nachteile die Umsetzung dieser Artefakte in der Maschinenethik und darüber hinaus hat. Am Rande wird die Disziplin der Informationsethik angesprochen.“ Weitere Informationen über www.uibk.ac.at/iup/buecher/9783903187290.html.
„Grundfragen der Maschinenethik“ von Catrin Misselhorn ist ein weiteres Grundlagenwerk zu dieser Disziplin, die erst seit ca. zehn Jahren besteht und moralische Maschinen bzw. maschinelle Moral zum Gegenstand hat. Aus dem Klappentext: „Maschinen werden immer selbständiger und intelligenter. Dabei geraten sie in Situationen, die moralische Entscheidungen verlangen. Doch können Maschinen überhaupt moralisch handeln, dürfen oder sollen sie es sogar? Wie baut man eine moralische Maschine? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Maschinenethik. Catrin Misselhorn erläutert die Grundlagen dieser neuen Disziplin an der Schnittstelle von Philosophie, Informatik und Robotik am Beispiel von autonomen Waffensystemen, Pflegerobotern und autonomem Fahren.“ (Klappentext) Die renommierte Stuttgarter Philosophin ist auch Autorin des „Handbuchs Maschinenethik“ – dieses wird von Oliver Bendel aus Zürich herausgegeben und erscheint bei Springer.
Im „Handbuch Maschinenethik“ ist Ende Juli 2018 der Beitrag „Das LADYBIRD-Projekt“ von Oliver Bendel erschienen. Die Zusammenfassung: „Im LADYBIRD-Projekt ging es um einen Saugroboter, der aus moralischen Gründen bestimmte Insekten verschonen soll, die sich auf dem Boden befinden. Er sollte das jeweilige Tier mit Hilfe von Sensoren und von Analysesoftware erfassen und, bestimmten Regeln folgend, für eine Weile seine Arbeit einstellen. Das Praxisprojekt wurde 2017 an der Hochschule des Verfassers (und unter seiner Leitung) durchgeführt. Verwendet wurden Vorarbeiten, die ab 2014 entstanden, etwa eine Designstudie und ein annotierter Entscheidungsbaum. Drei Studierende der Wirtschaftsinformatik entwickelten den Roboter mittels vorgefertigter Module. Sie passten den Entscheidungsbaum an und implementierten die Regeln in Java. Das Ergebnis war ein kleiner, mobiler Roboter, der Marienkäfer bzw. ähnliche Objekte erkennen konnte und bei ihrer Anwesenheit seine Arbeit unterbrach. Der vorliegende Beitrag stellt sowohl die Vorarbeiten als auch die Durchführung des Projekts dar und diskutiert die Ergebnisse.“ Die Beiträge des von Oliver Bendel herausgegebenen Springer-Handbuchs erscheinen laufend und werden über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 aufgeführt.
In Barcelona, Dortmund, Paris und Moskau gibt es bereits Bordelle mit Liebespuppen. Angezogen werden vor allem jüngere Männer. Einige von ihnen wählen Anime- und Mangamädchen und Fantasiefiguren aller Art. Im „Handbuch Maschinenethik“ (Springer) ist Mitte Juli 2018 ein Beitrag von Oliver Bendel erschienen, mit dem Titel „Sexroboter aus Sicht der Maschinenethik“. Aus der Zusammenfassung: „Dieser Beitrag erklärt zunächst die Begriffe der Sexroboter und der Liebespuppen. Dann stellt er aus Perspektive der Maschinenethik sowohl allgemeine als auch spezifische Fragen und beantwortet sie vorläufig. Anschließend werden die Bereichsethiken einbezogen, um die Implikationen für die involvierten Parteien und die tangierten Personen, für Anbieter, Vermittler und Benutzer, herauszuarbeiten. Am Ende fasst der Autor die Ergebnisse zusammen.“ (Website Springer) Eingegangen wird auch auf Liebespuppen, die spitze Ohren bzw. große Augen oder aber natürlichsprachliche Fähigkeiten haben und mit KI-Systemen verbunden sind. Eine Übersicht über die Beiträge, die laufend elektronisch veröffentlicht werden, findet sich über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 … Herausgeber des umfangreichen Werks ist Oliver Bendel.
Im „Handbuch Maschinenethik“, herausgegeben von Oliver Bendel, ist Anfang Juli 2018 ein Beitrag von Catrin Misselhorn erschienen, mit dem Titel „Maschinenethik und Philosophie“. Die Zusammenfassung: „Die Maschinenethik ist ein Forschungsgebiet an der Schnittstelle von Philosophie und Informatik. Dieser Beitrag beschäftigt sich zum einen mit den philosophischen Grundbegriffen und Voraussetzungen der Maschinenethik. Diese sind von besonderer Bedeutung, da sie Fragen aufwerfen, die die Möglichkeit der Maschinenethik teilweise grundsätzlich in Zweifel ziehen. Zum zweiten werden die verschiedenen Rollen der Philosophie auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb der Maschinenethik thematisiert und die methodologische Umsetzung dieses interdisziplinären Forschungsprogramms dargelegt.“ (Website Springer) Eine Übersicht über die Beiträge, die laufend elektronisch veröffentlicht werden, findet sich über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 … Das gedruckte Buch kommt in wenigen Monaten heraus.
Anfang Juli 2018 sind zwei Beiträge im Handbuch zur Maschinenethik bei Springer erschienen. Sie stammen von Oliver Bendel, der auch der Herausgeber ist, und tragen den Titel „Das GOODBOT-Projekt“ und „Das LIEBOT-Projekt“. In den Beiträgen werden zwei Artefakte der Maschinenethik vorgestellt, die an der Hochschule für Wirtschaft FHNW 2013 bzw. 2016 entstanden sind. Der LÜGENBOT ist international bekannt geworden. Seit Ende 2016 sitzen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an ihren Kapiteln zum „Handbuch Maschinenethik“. Ende 2018 soll das gedruckte Werk erscheinen. Mit dabei sind etwa Luís Moniz Pereira aus Lissabon, einer der bekanntesten Maschinenethiker der Welt, und Roboterethikerin Janina Loh, die in Wien mit Mark Coeckelbergh zusammenarbeitet. Ein Beitrag von Dr. Stefan Ullrich, des Sprechers der GI-Fachgruppe „Informatik und Ethik“, kommt in wenigen Tagen heraus. Eine Übersicht über die Beiträge, die laufend elektronisch veröffentlicht werden, findet sich über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 …
In der neuen Ausgabe der Zeitschrift cooperativ (2/18) widmet man sich der Frage, ob Roboter Moral brauchen. Oliver Bendel zeigt seit einigen Jahren, wie maschinelle Moral entsteht, aus der Maschinenethik heraus, in Zusammenarbeit mit Künstlicher Intelligenz und Robotik. Ob Roboter Moral brauchen, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Es bieten sich Stellvertretermaschinen mit einer Stellvertretermoral an, die der Besitzer oder Benutzer mit Hilfe eines Moralmenüs erzeugen kann, mit einer gewissen Freiheit, die auf der einen Seite von Voreinstellungen, auf der anderen Seite von Verordnungen und Gesetzen eingeschränkt wird. Stellvertretermaschinen dieser Art können in geschlossenen oder halboffenen Umgebungen unterwegs sein, etwa als Staubsaugerroboter im Haushalt oder als Sicherheitsroboter auf dem Betriebsgelände. Oliver Bendel kommt in dem Beitrag von Hermann Fritzl ebenso zu Wort wie Matthias Scheutz von der Tufts University School of Engineering und Bertram F. Malle von der Brown University. Der Artikel mit dem Titel „Brauchen Roboter Moral?“ kann über issuu.com/cooperativ_oegv/docs/cooperativ_02_18_web aufgerufen werden. Zudem steht er hier als PDF zur Verfügung.
Ende Juni 2018 ist der siebte Beitrag im Handbuch zur Maschinenethik bei Springer erschienen. Er stammt von Oliver Bendel, der auch der Herausgeber ist, und trägt den Titel „Pflegeroboter aus Sicht der Maschinenethik“. Er geht u.a. von Ergebnissen aus dem Buchbeitrag „Surgical, Therapeutic, Nursing and Sex Robots in Machine and Information Ethics“ aus, der 2015 im Springer-Buch „Machine Medical Ethics“ veröffentlicht wurde, erweitert die Fragestellungen zu Pflegerobotern und vertieft die Diskussion darüber. Seit Ende 2016 sitzen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an ihren Kapiteln zum „Handbuch Maschinenethik“. Ende 2018 soll das gedruckte Werk erscheinen. Mit dabei sind etwa Luís Moniz Pereira aus Lissabon, einer der bekanntesten Maschinenethiker der Welt, und Roboterethikerin Janina Loh, die in Wien mit Mark Coeckelbergh zusammenarbeitet. Ein Beitrag der Stuttgarter Philosophin Catrin Misselhorn, die ebenfalls einen hervorragenden Ruf in der Disziplin hat, kommt in wenigen Tagen heraus. Eine Übersicht über die Beiträge, die laufend elektronisch veröffentlicht werden, findet sich über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 …
Abb.: Welche moralischen Regeln soll man dem Pflegeroboter beibringen?
The international workshop „Understanding AI & Us“ will take place in Berlin (Alexander von Humboldt Institute for Internet and Society) on 30 June 2018. It is hosted by Joanna Bryson (MIT), Janina Loh (University of Vienna), Stefan Ullrich (Weizenbaum Institute Berlin) and Christian Djeffal (IoT and Government, Berlin). Birgit Beck, Oliver Bendel and Pak-Hang Wong are invited to the panel on the ethical challenges of artificial intelligence. The aim of the workshop is to bring together experts from the field of research reflecting on AI. The event is funded by the Volkswagen Foundation (VolkswagenStiftung). The project „Understanding AI & Us“ furthers and deepens the understanding of artificial intelligence (AI) in an interdisciplinary way. „This is done in order to improve the ways in which AI-systems are invented, designed, developed, and criticised.“ (Invitation letter) „In order to achieve this, we form a group that merges different abilities, competences and methods. The aim is to provide space for innovative and out-of-the-box-thinking that would be difficult to pursue in ordinary academic discourse in our respective disciplines. We are seeking ways to merge different disciplinary epistemological standpoints in order to increase our understanding of the development of AI and its impact upon society.“ (Invitation letter)
LADYBIRD, der tierfreundliche Staubsaugerroboter, wurde 2014 erdacht und 2017 an der Stanford University (AAAI Spring Symposia) vorgestellt und dann an der School of Business FHNW als Prototyp umgesetzt. Im Kontext des Projekts wurde ein Menü vorgeschlagen, mit welchem der Benutzer die Moral des Staubsaugerroboters einstellen kann. Dieser verschont, wie der Name andeutet, Marienkäfer. Auch Spinnen sollte er am Leben lassen. Wer aber zum Beispiel partout bestimmte Insekten einsaugen lassen will, könnte dies über ein Menü festlegen. Wichtig ist, dass LADYBIRD insgesamt tierfreundlich bleibt. Über das Menü wird, so war die Idee, eine Stellvertretermoral im Detail entwickelt. Der Staubsaugerroboter als Stellvertretermaschine macht das, was der Besitzer auch machen würde. 2018 kam das Moralmenü (MOME) für LADYBIRD als Designstudie auf die Welt. Dieses kann man mit weiteren Ansätzen und Technologien koppeln. So könnte der Benutzer erfahren, wie andere entschieden haben, und wie die persönliche Moral, die er auf die Maschine übertragen hat, eingeschätzt wird. Auch könnte er gewarnt und aufgeklärt werden, wenn er nicht nur Ungeziefer, sondern auch Spinnen einsaugen lassen will.
The young discipline of machine ethics refers to the morality of semi-autonomous and autonomous machines, robots, bots or software systems. They become special moral agents, and depending on their behavior, we can call them moral or immoral machines. They decide and act in situations where they are left to their own devices, either by following pre-defined rules or by comparing their current situations to case models, or as machines capable of learning and deriving rules. Moral machines have been known for some years, at least as simulations and prototypes. Machine ethics works closely with artificial intelligence and robotics. The term of machine morality can be used similarly to the term of artificial intelligence. Oliver Bendel has developed a graphic that illustrates the relationship between machine ethics and artificial intelligence. He presented it at conferences at Stanford University (AAAI Spring Symposia), in Fort Lauderdale (ISAIM) and Vienna (Robophilosophy) in 2018.
Fig.: The terms of machine ethics and artificial intelligence
Seit Ende 2016 sitzen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Beiträgen für das „Handbuch Maschinenethik“ von Springer. Ende 2018 soll das gedruckte Werk erscheinen. Herausgeber ist der Informations- und Maschinenethiker und Roboterphilosoph Oliver Bendel. Die ersten Beiträge wurden im Frühjahr 2018 in elektronischer Form publiziert. Mit dabei sind etwa Luís Moniz Pereira, einer der bekanntesten Maschinenethiker der Welt, und Roboterethikerin Janina Loh, die mit Mark Coeckelbergh zusammenarbeitet. Ein Beitrag der Stuttgarter Philosophin Catrin Misselhorn, die ebenfalls einen hervorragenden Ruf in der Disziplin hat, kommt in wenigen Tagen heraus. In ein paar Monaten folgen Julian Nida-Rümelin und Eric Hilgendorf, um nur zwei weitere Namen zu nennen. Der Philosoph war einst Kulturstaatsminister, und der Roboterrechtler fehlt bei kaum einer Debatte über autonome Autos und künstliche Intelligenz. Eine Übersicht über die Beiträge, die laufend elektronisch veröffentlicht werden, findet sich über link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-658-17484-2 … Oliver Bendel wird selbst mit sechs Beiträgen vertreten sein, vor allem zu Artefakten der Maschinenethik, also zu konkreten Umsetzungen. Er hat sich in mehreren Büchern und in über 100 Artikeln und Buchbeiträgen der Maschinenethik gewidmet.
An der Hochschule für Wirtschaft FHNW sind seit 2013 im Kontext der Maschinenethik mehrere Hardware- und Softwareroboter entstanden. 2018 widmet man sich dem BESTBOT, einem Chatbot, der Probleme des Benutzers auf unterschiedliche Weise registrieren kann. Auf diesen geht Oliver Bendel in seinem Beitrag für die Netzwoche 9/2018 ein. Das vierte Artefakt soll demonstrieren, dass man bestimmte Probleme mit einer moralischen Maschine wie dem BESTBOT lösen kann, bestimmte Probleme durch diese aber auch erst entstehen. Man kann im Extremfall das eine oder andere Leben retten, aber man hat bis dahin Menschen observiert und analysiert, und zwar mit Hilfe von Gesichtserkennung. Sicherheit oder Freiheit, das ist auch hier die Frage. Ein Anforderungskatalog wurde bereits erstellt. Im Moment wird der Quellcode von GOODBOT und LIEBOT ausgewertet. Beide Systeme sollen verschmelzen und mit Gesichtserkennung ergänzt werden. Die Konzeption wurde Ende März an der Stanford University vorgestellt. Im Spätsommer liegen die Ergebnisse vor. Der Beitrag kann hier abgerufen werden.
„Moral Machines? The Ethics and Politics of the Digital World“ is a symposium organized by two research fellows, Susanna Lindberg and Hanna-Riikka Roine at the Helsinki Collegium for Advanced Studies. „The aim of the symposium is to bring together researchers from all fields addressing the many issues and problems of the digitalization of our social reality, such as thinking in the digital world, the morality and ethics of machines, and the ways of controlling and manipulating the digital world.“ (Website Symposium) The symposium will take place in Helsinki from 6 to 8 March 2019. It welcomes contributions addressing the various aspects of the contemporary digital world. The organizers are especially interested „in the idea that despite everything they can do, the machines do not really think, at least not like us“. „So, what is thinking in the digital world? How does the digital machine ‚think‘?“ (Website Symposium) Proposals can be sent to the e-mail address moralmachines2019@gmail.com by 31 August 2018. Decisions will be made by 31 October 2018. Further information is available on https://blogs.helsinki.fi/moralmachines/.
„Verfügen intelligente Maschinen über Emotionen, können sie moralisch handeln und haben sie womöglich Rechte?“ Nein, ja, nein, könnte man die Antworten von Oliver Bendel zusammenfassen. Teachtoday sprach mit ihm „über die Moral intelligenter Maschinen und das weite Feld der Maschinenethik“. Den Einstieg des Interviews bildet eine persönliche Frage: „Herr Bendel, wann haben Sie das letzte Mal etwas aus Ihrer Sicht Unmoralisches getan?“ Die Antwort: „Ich tue oft etwas Unmoralisches, aus der Sicht anderer und aus meiner Sicht. Man muss sein Leben nicht der Moral unterordnen, nicht als Individuum, nicht als Gruppe, nicht als Gesellschaft und auch nicht als Unternehmen. Aber natürlich gibt es Verhaltensweisen, die ich unmoralisch finde und die ich grundsätzlich vermeide.“ Und weiter: „Ein Ethiker muss auch nicht moralisch handeln. Er muss nicht gut sein. Ein Mediziner muss auch nicht gesund sein. Man beschäftigt sich einfach professionell mit einem Thema. Man erforscht einen Gegenstand.“ Das Interview kann hier aufgerufen werden.
Die Anrufe von Google Duplex haben in den Medien ein enormes Echo ausgelöst. Immer wieder wird nun die Forderung erhoben, dass die Maschine beim Chat oder Gespräch sagt, dass sie nur eine Maschine ist. Google hat bereits beteuert, dass Google Assistant genau dies tun wird. Oliver Bendel entwickelte 2013 mit seinen Studierenden den GOODBOT, einen moralisch adäquat agierenden und reagierenden Chatbot. Vorbereitend hatte er sieben Metaregeln in der schweizerischen Unternehmerzeitung veröffentlicht. Die erste lautete, dass der Chatbot dem Benutzer klarmachen soll, dass er eine Maschine ist, eine andere, dass er nicht lügen soll. Das PDF kann hier heruntergeladen werden. Die Metaregeln wurden auf den GOODBOT dann tatsächlich angewandt. Der Prototyp war Thema auf mehreren Konferenzen und in mehreren Artikeln. Im Sommer 2018 wird ihm ein ausführlicher Beitrag gewidmet, im „Handbuch Maschinenethik“, das von Oliver Bendel für Springer herausgegeben wird und in gedruckter Form Ende des Jahres erscheint. Vor kurzem hat er auch die Idee des Moralmenüs auf Google Assistant übertragen und einen Regelkatalog für Chatbots und Sprachassistenten veröffentlicht.