Projekt CLEANINGFISH gestartet

Im Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der von der Hochschule für Technik verantwortet und von der Hochschule für Wirtschaft mitgetragen wird, ist im Februar 2015 das Projekt CLEANINGFISH gestartet. Die Gewässer der Schweiz sind hochgradig belastet. Vordergründig wirken sie sauber, und im Vergleich zu den 60er- und 70er-Jahren wurden in Bezug auf bestimmte Schadstoffe erhebliche Fortschritte erzielt. Allerdings hat zum Beispiel der Anteil von Kunststoffen stark zugenommen. Fische, Wasservögel und andere Lebewesen nehmen die Partikel auf und scheiden sie verändert aus. Auch der Mensch hat immer öfter Petflaschen auf seinem Speiseplan, durchaus unfreiwillig und mit nicht absehbaren gesundheitlichen Folgen. Ein Ansatz könnten Schwärme von Robotern sein, die rund um die Uhr Flüsse und Seen durchstreifen, die Plastikteilchen schlucken und an Stationen deponieren. Sie könnten auch Gegenstände am Grund des Bodens, wohin man mit üblichen Verfahren meist nicht vorzudringen vermag, einsammeln und abschleppen. Der CLEANINGFISH, eine Designstudie von Oliver Bendel, ist der Ausgangspunkt dieser Überlegungen. Er ist handgroß, stark und schnell, und er könnte größere und kleinere Geschwister für spezielle Aufgaben haben. Ein Student der Hochschule für Technik erstellt eine Machbarkeitsstudie, die Grundlage für weitere Aktivitäten sein kann. Beantwortet werden auch Fragen der Maschinenethik sowie der Informations- und Technikethik.

CLEANINGFISH

Abb.: Der CLEANINGFISH im Schwarm und in Aktion

ANGELBOT

Der ANGELBOT ist eine Anwendung auf dem Smartphone oder anderen Geräten. Er warnt vor Apps, die persönliche Daten klauen, erkennt Video- und Digitalkameras in Straßen, in und an Gebäuden und an Personen und wird auf private, wirtschaftliche und militärische Drohnen aufmerksam und vertreibt sie – wie auch Flugzeuge aller Art – mit Hilfe von Störsignalen und Kontaktaufnahmen. Er verhindert Aufnahmen des eigenen Gesichts und Körpers, ob diese durch Videokameras, Datenbrillen oder Drohnen hergestellt werden sollen. Der persönliche Guardian Angel kann damit virtuelle und reale Gefahren wirksam bekämpfen, anders als ein eingebildeter Schutzengel. Die Designstudie zu ANGELBOT wurde im Februar 2015 veröffentlicht.

ANGELBOT

Abb.: Der persönliche Schutzengel

Mitfühlende Staubsauger

„Ein Gespräch über Bettina Wulff, Self-Driving Cars und mitfühlende Staubsauger.“ So heißt es im Teaser zu einem Interview, das Watson mit Oliver Bendel geführt hat. Der Informations- und Maschinenethiker äußert seine Skepsis gegenüber der Autocomplete-Funktion von Google. Zunächst gab es um Bettina Wulff nur gewisse Gerüchte. Diese brachten viele Menschen dazu, nach ihr zu googeln, zur Vergangenheit dieser Frau. Sie benutzten bestimmte Begriffe, von denen sie gehört hatten. Aufgrund des massenhaften Verhaltens hat die Autocomplete-Funktion dann “Bettina Wulff” und diese Begriffe angezeigt. Aber welche Wirklichkeit wird damit abgebildet? Nur die Wirklichkeit, welche die Benutzer im Kopf haben. Und die Wirklichkeit eines virtuellen Phänomens. Oliver Bendel fordert, dass die Betreiber eingreifen, dabei aber offenlegen, was sie warum gemacht haben. Er plädiert zudem für einfache moralische Maschinen, etwa für bestimmte Fahrerassistenzsysteme und Funktionen von autonomen Autos, und für LADYBIRD, einen tierfreundlichen Saugroboter. Das Interview ist am 9. Februar 2015 erschienen und über www.watson.ch aufrufbar.

Neun Thesen zu autonomen Autos

Ein Verkehr mit autonomen Autos ist eine Vision. Allerdings eine, deren Umsetzung von Herstellern wie Daimler, Audi und VW und anderen Unternehmen verfolgt, von verschiedenen Disziplinen erforscht und in Gesellschaft und Medien eifrig erörtert wird sowie technisch gesehen ohne weiteres möglich ist. Man führt immer wieder Google als Pionier an, Uber als Folger. Aber die Automobilbranche in Europa lässt sich nicht abhängen. In einem neuen Beitrag, der am 6. Februar 2015 bei ICTkommunikation erschienen ist, werden neun Thesen zum Verkehr mit autonomen Autos formuliert und diskutiert. Oliver Bendel betrachtet diese als Computer und Roboter (These 1), untersucht die erweiterte und gebildete Realität (These 2), fragt nach den richtigen Benutzerschnittstellen (These 3) und nach den Beschränkungen in Zeit und Raum (These 4). These 7 gilt der Moral der Maschinen: „Erst wird philosophiert, dann programmiert.“ Der Artikel kann über ictk.ch/inhalt/neun-thesen-zu-autonomen-autos abgerufen werden.

Beitrag zu Roboterautos

„Selbstständig fahrende oder autonome Autos bewegen sich als Prototypen durch die Städte und Landschaften, in den USA genauso wie in Europa und Asien. Umgangssprachlich werden sie als Roboterautos bezeichnet. Sie nehmen dem Fahrer (bzw. dem Insassen) wesentliche oder sogar sämtliche Aktionen ab.“ Mit diesen Worten hebt ein neuer Beitrag von Oliver Bendel an. Im Wirtschaftslexikon von Gabler und Springer erklärt er, was selbstständig fahrende Autos sind und wie sie mit Fahrerassistenzsystemen zusammenhängen. Dabei erwähnt er auch Informationsethik und Maschinenethik: „Ein vollkommen automatisierter und autonomisierter Verkehr würde weitgehende Entscheidungen der Fahrzeuge, nicht zuletzt in moralisch relevanten Situationen, erforderlich machen. Diesbezüglich ist die Maschinenethik gefragt, die sich mit der Moral von Maschinen befasst. Der robotergeprägte Verkehr wird anhand klassischer Beispiele wie des Trolley- und des Fetter-Mann-Problems diskutiert. Gefragt ist zudem die Informationsethik, etwa in Bezug auf die informationelle Autonomie der Insassen, die Fahrzeug- und die Datensicherheit.“ Der Beitrag ist am 3. Februar 2015 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/selbststaendig-fahrende-autos.html aufgerufen werden.

Roboterauto

Abb.: Ein Roboterauto?

Roboselfies

Oliver Bendel hat schon mehrfach über Roboselfies (auch Robot Selfies genannt) geschrieben. Zum ersten Mal berücksichtigt er nun, in einem Artikel der Zeitschrift Telepolis, eine Aufnahme von Philae. Weltraumroboter sind in der Ferne unterwegs, sie sind allein, um nicht zu sagen einsam, und was liegt näher, als ein Foto von sich selbst zu knipsen und es an die daheimgebliebenen Kohlenstoffeinheiten zu schicken. Der eigentliche Zweck ist natürlich, den Ingenieuren zu zeigen, ob die Instrumente und Apparate in Ordnung sind, ob die Haut eine Beschädigung oder eine Veränderung aufweist. Aus Sicht der Robotik stellt sich die Frage, ob die Selfies zur Weiterentwicklung und zum Selbstlernen beitragen könnten. In welcher Hinsicht ist die egozentrische Perspektive interessant? Kann der Roboter zu neuem Wissen über die ihn unmittelbar umgebende Umwelt kommen? Kann er seine Mimik und Gestik interpretieren und sein Verhalten reflektieren? Kann er nach und nach ein Selbstbewusstsein erlangen oder sich zumindest selbst im Spiegel erkennen? Der Artikel ist am 1. Februar 2015 erschienen und kann über www.heise.de/tp/artikel/43/43793/1.html aufgerufen werden.

Rosetta

Abb.: Rosetta (Quelle: commons.wikimedia.org)

Moral für die Maschine

Im Handelsblatt ist am 28. Januar 2015 ein Beitrag zu selbstständig fahrenden Autos erschienen. Insbesondere wird nach den moralischen Entscheidungen gefragt. Der Artikel von Holger Holzer mit dem Titel „Wer programmiert die Moral für die Maschine?“ beginnt mit den Sätzen: „Unsere Autos werden mit zunehmender Autonomie künftig auch über Leben und Tod von Menschen entscheiden müssen. Doch nach welchen Regeln soll das geschehen? Die Diskussion dazu hat gerade erst begonnen.“ Zu Wort kommen u.a. Daimler-Chef Dieter Zetsche und Maschinenethiker Oliver Bendel. Zetsche „forderte erst kürzlich eine ethische Debatte über Roboterautos und die branchenübergreifende Suche nach einem geeigneten Entscheidungs-Algorithmus“. Bendel ist skeptischer und schlägt vor, die Maschinen in zu komplexen Situationen nicht selbstständig entscheiden zu lassen. Zudem will er die autonomen Autos in festgelegte Bereiche verbannen. Sven Hötitzsch, Experte für Roboterrecht, beantwortet die Schuldfrage im juristischen Sinne. Der Artikel kann über www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/autonome-fahrzeuge-wer-programmiert-die-moral-fuer-die-maschine/11295740.html abgerufen werden.

Japan fördert Robotik

Japan ist berühmt für seine spektakulären Roboter, insbesondere die humanoiden und animaloiden Varianten. Anscheinend will man nun den Schwerpunkt auf alltagstaugliche Maschinen legen. Anfang 2015 wurde ein Fünf-Jahres-Plan verabschiedet, wie heise.de meldet. „Ziel ist es, den Markt für Industrieroboter bis 2020 auf 1,2 Billionen Yen (9 Milliarden Euro) zu verdoppeln.“ (Website heise.de) Roboter sollen laut der Plattform speziell in den Bereichen gefördert werden, die in Folge der Überalterung der japanischen Gesellschaft mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben. So entstehen in der Zukunft neuartige Operations-, Pflege- und Therapieroboter sowie Maschinen, die Straßen und Brücken inspizieren und instandsetzen. Auch die Landwirtschaft ist im Fokus des Programms. Obst ernten, Unkraut beseitigen, Tiere vor dem Mähdrescher bewahren – es gibt viel zu tun. Wenn die Roboter derart in Gesellschaft und Wirtschaft vordringen, braucht es die soziale Robotik ebenso wie die Maschinenethik. In diesen Disziplinen hat Japan noch einigen Aufholbedarf, und man darf gespannt sein, wie sich die Wissenschaftler diesen Herausforderungen stellen. Weitere Informationen über www.heise.de/newsticker/meldung/Japan-gibt-Startschuss-zur-Roboter-Revolution-2527406.html.

Abb.: Der Anime Boy erinnert an einen humanoiden Roboter

Autos und Cyborgs

„Im Auto sind jetzt schon alle Cyborgs“ – dies ist der Titel einer Tagung, die am 12. März 2015 im Pro Iure Auditorium der Juristischen Fakultät der Universität Basel stattfindet. Es geht – so verrät der Untertitel – um Perspektiven der Mensch-Roboter-Kombination in Fahrzeugen. Im Informationsblatt heißt es: „Der Workshop analysiert die Schnittstelle von Mensch und Technik am Beispiel autonomer Fahrzeuge unter verschiedenen Gesichtspunkten: Das erste Panel analysiert Haftungskonzepte für den Einsatz von Robotern – ausgehend von der Prämisse, dass der Rechtssicherheit eine Schlüsselrolle für die gesellschaftliche Nutzung von Innovationen zukommt. Gegenstand des zweiten Panels ist die Wechselwirkung zwischen Technik und Rechtsentwicklung sowie Umwälzungen in der Versicherung.“ Das dritte Panel beleuchte sowohl grundsätzliche als auch disziplinübergreifende Aspekte der Automatisierung im Straßenverkehr. Die Tagung ist kostenlos. Um Anmeldung bis zum 4. März 2015 wird gebeten, per E-Mail über LstZech-ius(at)unibas.ch.

Ethics of UAS

Das Department of Aerospace Engineering der Pennsylvania State University (www.psu.edu) schreibt eine „Faculty position in Engineering and Ethics of Unmanned Aircraft Systems“ aus. Zu den Unmanned Aircraft Systems gehören Unmanned Aerial Vehicles, ferngesteuerte oder (teil-)autonome Drohnen. In der Annonce, die maschinenethik.net zur Verfügung gestellt wurde, heißt es: „The research area represented by this search could be viewed as a special aspect of a broader one at the intersection of robotics, autonomy, and ethics. Applicants must have an earned doctorate in aerospace engineering or a related field; at least one degree in aerospace engineering or related experience is preferred.“ Der Leiter der Einrichtung, Professor George A. Lesieutre, nennt auf Nachfrage mögliche Forschungsfragen: „For what purposes should we deploy such vehicles, (or not) and what decisions should we permit them to make on our behalf?“ Weitere Informationen über www.aero.psu.edu.

„Gute“ Roboter

„Serviceroboter sind in etlichen Ausführungen erhältlich. Haushalts- und Gartenroboter erobern die Wohnviertel, Pflege- und Therapieroboter die Krankenhäuser und Altenheime. Sie unterstützen und sie überwachen uns. Und sie ersetzen uns allmählich.“ Mit diesen Worten beginnnt der Artikel „Die Roboter sind unter uns“ von Oliver Bendel in der Netzwoche vom 3. Dezember 2014. In der letzten Ausgabe des Jahres dreht es sich um die Trends des Jahres 2015. Als Wirtschaftsinformatiker und Ethiker sieht Oliver Bendel durchaus positive Aspekte von Jaco, Qrio und Pepper – und natürlich von LADYBIRD, einem Saugroboter, der keine Krabbeltiere tötet. Als Informationsethiker weist er aber eben auch darauf hin, dass die „künstlichen Kreaturen“ uns überwachen: „Wenn sie mit Sensoren ausgestattet sind, wenn sie über Intelligenz und Erinnerungsvermögen verfügen, werden sie nach und nach zu allwissenden Begleitern.“ Entsprechend ist die Informationsethik zur Reflexion der Probleme gefragt. Und die Maschinenethik, um die Serviceroboter in moralische Maschinen zu verwandeln. Der Artikel kann hier kostenlos bezogen werden.

LADYBIRD_CLEANER

Abb.: LADYBIRD wird immer bekannter

ROBOCAR

Selbstständig fahrende Autos (Roboterautos) und Fahrerassistenzsysteme (FAS) können dabei helfen, Verletzungen zu vermeiden und Leben zu retten. Wenn sie sich in moralisch relevanten Kontexten entscheiden müssen, können sie als moralische Maschinen angesehen und in der Maschinenethik untersucht und entworfen werden. Einfache moralische Maschinen sind ohne weiteres möglich und durchaus sinnvoll. Sie unterscheiden zwischen unterschiedlichen moralischen Objekten wie Menschen und Tieren und bewahren sie vor Unfällen. Oliver Bendel hat in verschiedenen Artikeln die technischen und philosophischen Möglichkeiten aufgezeigt, etwa in „Advanced Driver Assistance Systems and Animals“ (Künstliche Intelligenz, 2014), „Wirtschaftliche und technische Implikationen der Maschinenethik“ (Die Betriebswirtschaft, 2014), „Für wen bremst das Roboterauto?“ (Computerworld.ch, 2014), „Fahrerassistenzsysteme aus ethischer Sicht“ (Zeitschrift für Verkehrssicherheit, 2014), „Das Tier als Objekt der Moral der Maschine“ (Telepolis, 2014), „Considerations about the Relationship between Animal and Machine Ethics“ (AI & Society, 2013) und „Ich bremse auch für Tiere“ (inside-it.ch,  2013). Aktuell arbeitet er an Designstudien zu Roboterautos wie ROBOCAR und zu mit Automaten ausgestatteten Fahrzeugen. Er schlägt vor, dass sie auf dem Standstreifen der Autobahnen fahren und untereinander sowie mit Autos mit FAS auf der normalen Straße vernetzt sind.

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Abb.: ROBOCAR in Aktion

Das Zähmen der Maschinen

„Das Zähmen der Maschinen“ ist der Titel eines Artikels von Danja Nüesch für SRF, Schweizer Radio und Fernsehen. Behandelt werden die Themen der Maschinenethik, auf der Grundlage eines Interviews mit Oliver Bendel. Der Professor für Wirtschaftsinformatik und Informationsethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW treibt auch Maschinenethik. Er spricht sich für einfache moralische Maschinen aus. Seine Paradebeispiele sind der GOODBOT, ein verbesserter Chatbot, und Ladybird, ein tierfreundlicher Saugroboter. Auch tierfreundliche Windkraftanlagen und waffenfeindliche 3D-Drucker werden angeführt. Von komplexen moralischen Maschinen rät Oliver Bendel eher ab. Die militärische Drohne sollte ebenso wie das selbstständig fahrende Auto bestimmte Entscheidungen den Menschen überlassen. Diese müssen also, als Soldaten, Insassen etc., intervenieren können. Nichts spricht dagegen, dass sich Roboterautos oder Fahrerassistenzsysteme in klar abgrenzbaren Situationen mit nur wenigen Optionen moralisch verhalten. Zum Beispiel kann – wie der Experte verschiedenenorts argumentiert – automatisch für ein Tier gebremst werden, wenn kein Hintermann zu sehen ist. Der Beitrag kann über www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/das-zaehmen-der-maschinen aufgerufen werden.

Isolated wind turbines

Abb.: Noch nicht tierfreundliche Windkraftanlagen

Ein Selfie von Philae

Philae hat ein Selfie gemacht und an die Erde geschickt. Genau genommen ein Bild von seinem Bein. Im Hintergrund ist Komet Tschuri zu sehen. Von Weltraumrobotern kennt man die Selbstbildnisse seit den 70er-Jahren. Man ist in der Ferne unterwegs, man ist allein, um nicht zu sagen einsam, und was liegt näher, als ein Foto von sich selbst zu knipsen und es an die daheimgebliebenen Kohlenstoffeinheiten zu schicken. Begriffe wie „space robot selfies“ und „rover selfies“ verdeutlichen das Spektrum der „space selfies“. Auch der eine oder andere selbstreferenzielle Schnappschuss eines Erdroboters ist im Web zu finden und der eine oder andere autobiografisch anmutende Film. Aus Sicht der Robotik stellt sich die Frage, ob die Selfies zur Weiterentwicklung und zum Selbstlernen beitragen könnten. In welcher Hinsicht ist die egozentrische Perspektive interessant? Kann der Robot zu neuem Wissen über die ihn unmittelbar umgebende Umwelt kommen? Kann er seine Mimik und Gestik interpretieren und sein Verhalten reflektieren? Kann er nach und nach ein Selbstbewusstsein erlangen oder sich zumindest selbst im Spiegel erkennen? Artikel zu diesem Thema hat Oliver Bendel geschrieben. Sie sind über robohub.org/robot-selfies-and-the-road-to-self-recognition/ und ictk.ch/content/wenn-roboter-selfies-schiessen zu finden.

Abb.: Ein Raumschiff

Interview zur Industrie 4.0

Im Jahre 2013 gab das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO eine groß angelegte Studie zum Thema Industrie 4.0 heraus. Dies stellt Nathalie Baumann in ihrem Beitrag vom 11. November 2014 für die traditionsreiche Schweizer Zeitschrift ICTkommunikation fest. Im Oktober dieses Jahres sei das Schweizer Beratungsunternehmen Deloitte mit einer kleineren Studie zum Werkplatz 4.0 gefolgt. Auf YouTube „finden sich unzählige Videos, und bereits werden erste Seminare angeboten, um Führungskräfte auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten“ (Website ICTkommunikation). „Doch was bedeutet der Begriff überhaupt und welche Implikationen hat er für Wirtschaft und Gesellschaft? Wir haben dazu ein Interview mit dem Philosophen und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel geführt.“ (Website ICTkommunikation) Auch Maschinenethik und soziale Robotik werden darin erwähnt. Der Beitrag mit dem Titel „Einige wenige Menschen werden die Dinge und Vorgänge kontrollieren“ kann kostenlos über ictk.ch/inhalt/einige-wenige-menschen-werden-die-dinge-und-vorg%C3%A4nge-kontrollieren gelesen werden.

GDI-Diskussionspapier

Am 27. Oktober 2014 ist ein neues Diskussionspapier des Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) herausgekommen. Entwickelt werden „Szenarien zur digitalen Vernetzung“, bezogen auf das Jahr 2030 (Website www.gdi.ch). „Die Vernetzung hat unser Leben verändert. Doch das ist erst der Anfang. Die Digitalisierung erfasst bald die ganze Wirtschaft und Gesellschaft. Menschen und Maschinen verschmelzen zur Digisphäre.“ (ebd.). Karin Frick und Bettina Höchli beantworten laut Website Fragen wie „Wie schützen wir uns vor Cyberwar und -crime“, „Wie stellen wir schnelle und flächendeckende Netze sicher?“, „Wie gewährleisten wir Privatsphäre und Datenschutz?“ und „Wie weit sollen Maschinen für uns entscheiden?“. Auf Seite 18 der Studie heißt es: „Die Felder werden von selbststeuernden Maschinen bewirtschaftet, die Ernte von Robotern verarbeitet. Am Ende dieser Entwicklung steht die vollautomatisierte Lebensmittelproduktion.“ Die Autorinnen gehen nicht auf Maschinenethik bzw. Roboterethik oder auf Informationsethik ein. Sie sprechen aber zahlreiche Themen dieser Disziplinen an. Das Diskussionspapier steht seit 31. Oktober 2014 in einer aktualisierten und ergänzten Version zur Verfügung. Gegen die Abgabe persönlicher Daten kann es kostenlos heruntergeladen werden.