The Future of Ageing

„Hosted by the University of Basel and inaugurated by State Secretary Mauro Dell’Ambrogio, the swissnexDay’16 will be devoted to exploring the future of ageing with a panel of distinguished experts. Interactive breakout sessions covering a variety of topics will be organised in the second part of the event. Furthermore, two networking breaks will give participants the opportunity to connect with the swissnex representatives and the Science and Technology Counselors (STC), as well as with 250 representatives from Switzerland’s education, research and innovation community.“ (Website swissnex) The swissnexDay’16 will take place at the University of Basel (December 15, 2016). The second break-out session „Care-Robots – an elderly’s best friend?“ starts shortly after 4 pm. Kyoko Suzuki (Deputy Head, S&T Tokyo), Christiana Tsiourti (University of Geneva) and Christine Fahlberg (School of Business FHNW, master student of Prof. Dr. Oliver Bendel) will present their current research and discuss about robots in healthcare. Keynote speakers of the swissnexDay’16 are Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki (President, University of Basel), Dr. med. Guy Morin (President of the Executive Council of the Canton of Basel-Stadt) and State Secretary Mauro Dell’Ambrogio (State Secretariat for Education, Research and Innovation). Further information via www.swissnex.org.

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Fig.: An example for ageing

Von künstlichem Leben und natürlicher Technik

Prof. Dr. Annette Kleinfeld und Wolfgang Kornberger sind die Veranstalter der Ringvorlesung „Angewandte Ethik – Transdisziplinäre Einblicke in aktuelle Praxisfelder der Ethik“, die am 11. Oktober 2016 an der Hochschule Konstanz gestartet ist. Prof. Dr. Regine Kather (Philosophisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) berichtete am 22. November „Von der Würde des Menschen und der Würde der Kreatur“ und entwickelte „Grundprinzipien einer integrativen Bioethik“. PD Dr. Claudia Pawlenka (Philosophisches Institut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) geht am 20. Dezember auf „Ethische Fragen im Sport“ ein und konkret auf „Perfektionierung und Kommodifizierung des Menschen“. Der Vortrag von PD Dr. Joachim Boldt (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) trägt den Titel „Künstliches Leben – Perspektiven der synthetischen Biologie“ und findet am 10. Januar 2017 statt. Prof. Dr. Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW) spricht am 17. Januar über „Die Moral in der Maschine – Maschinenethik“. Auch an den anderen Tagen kann man spannende Einblicke erwarten. Weitere Informationen über www.htwg-konstanz.de.

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Abb.: Künstliches oder natürliches Leben?

Kongress zu Sexrobotern und Robotersex

Der internationale Kongress „Love and Sex with Robots“ findet am 19. und 20. Dezember 2016 statt (Goldsmiths, University of London). Die Titel der Vorträge finden sich im Programm auf der Website. „Sex Robots from the Perspective of Machine Ethics“ (Oliver Bendel), „Teletongue: A Lollipop Device For Remote Oral Interaction“ (Daisuke Yukita), „A New Breed of Sex Robots in THE GOOD GIRL“ (Julie Wosk), „The Cyborg Mermaid“ (Martine Mussies, Emiel Maliepaard), „A Kissing Game in the Digital Wild“ (Lindsay Grace), „Kissenger – Development of a Real-time Internet Kiss Communication Interface for Mobile Phones“ (Emma Yann Zhang, Shogo Nishiguchi, Adrian David Cheok, Yukihiro Morisawa) und „Sex with Robots for Love Free Encounters“ (Lynne Hall) sind nur einige davon. Die Keynotes halten David Levy (International Computer Games Association und Intelligent Toys Ltd) und Kate Devlin (Department of Computing at Goldsmiths, University of London). Panelist Speaker ist Eleanor Hancock. Der erste Kongress der Reihe fand 2014 auf Madeira statt, der zweite war für Malaysia geplant, wurde aber von den dortigen Behörden verboten. Im Goldsmiths, wo Steve McQueen, Damon Albarn, Tracey Emin, Brian Molko und Damien Hirst ausgebildet wurden, treffen sich Ende des Jahres aufgeschlossene Wissenschaftler, neugierige Künstler und ein interessiertes Publikum. Weitere Informationen über loveandsexwithrobots.org.

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Abb.: Mensch und Maschine kommen sich näher

Maschinenethik an der Hochschule der Medien

„Über moralische und unmoralische Maschinen“ lautet der Titel des Vortrags, den Oliver Bendel am 7. Dezember 2016 an der Hochschule der Medien in Stuttgart hält. Er geht auf die Disziplin der Maschinenethik ein und stellt vergangene und laufende Forschungsprojekte vor. Dabei geht es um Roboter, die sozusagen etwas Gutes tun, und um Roboter, die täuschen und lügen, was sowohl im positiven als auch im negativen Sinne genutzt werden kann. Im November 2016 fand in Krakau im Rahmen der Konferenz „Machine Ethics and Machine Law“ eine Podiumsdiskussion statt, die sich um die Frage „Should we develop robots that deceive?“ drehte. In die schwäbische Landeshauptstadt wurde Oliver Bendel, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW arbeitet, vom Institut für Digitale Ethik eingeladen, das von Prof. Dr. Oliver Zöllner geleitet wird, der u.a. Vorsitzender des Trägervereins Hochschulradio Stuttgart sowie Mitglied im Advisory Board der deutschen Ausgabe des Global Media Journal ist. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr und endet gegen 16 Uhr. Weitere Informationen sind in einem Flyer der Hochschule der Medien enthalten; zudem wird über www.digitale-ethik.de informiert.

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Abb.: Dieser Bus fährt nach Stuttgart

Springer-Handbuch zur Maschinenethik

Das zweijährige Publikationsprojekt zum „Handbuch Maschinenethik“ hat im November 2016 begonnen. Das Handbuch wird von Oliver Bendel herausgegeben und erscheint bei Springer. Etwa 25 Autorinnen und Autoren werden mitarbeiten. Die Sprache ist Deutsch; 25 Prozent der Beiträge können in Englisch vorliegen. Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, an Wissenschaftler und Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen, an Journalisten und Politiker. Die Autorinnen und Autoren werden durch persönliche Ansprache gewonnen. Zudem wird Ende des Jahres ein Call for Contributions veröffentlicht. Die Maschinenethik ist eine junge Disziplin und hat sich gleichwohl schon in verschiedene Richtungen spezialisiert und auf unterschiedliche Problemstellungen fokussiert. Bedeutende aktuelle Konferenzen waren bzw. sind „Ethical and Moral Considerations in Non-Human Agents“ (März 2016, Stanford, im Rahmen der AAAI Spring Symposia) und „Machine Ethics and Machine Law“ (November 2016, Krakau). Zudem haben sich populärwissenschaftliche bzw. an Journalisten gerichtete Formate dem Thema gewidmet, etwa „Roboterethik“ in Berlin (2015) und der Workshop „Maschinenethik“ bei „Wissenswerte“ in Bremen (2015). Es wurden Prototypen moralischer Maschinen entwickelt und Forschungen zu unmoralischen Maschinen begonnen.

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Abb.: Wenn Roboter sich gegenseitig vorlesen

Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan

Beim Swiss Re Life & Health Forum 2016 am 25. November in München wird es unter anderem um Künstliche Intelligenz (KI) gehen. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW trägt vor zum Thema „Künstliche Intelligenz: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan“ und beantwortet die Frage: „Was kommt auf die digitalisierte Gesellschaft zu?“ Dr. Andrea Cornelius, Vice President, Global Insurance, IBM Cognitive Solutions, widmet sich im Anschluss daran einem ganzen Spektrum, „Von neuen Serviceangeboten über das Underwriting bis hin zur Leistungsprüfung“, und stellt die Frage „Werden kognitive Lösungen die Versicherungswirtschaft revolutionieren?“ Auf dem Podium diskutieren dann der Wissenschaftler und die Unternehmensvertreterin mit Markus Unterkofler, Head Client Management Germany L&H, Swiss Re, und Marcus Nagel, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. Es moderiert Dr. Ralf Krüger von Swiss Re. Weitere Informationen über www.swissre.com/events/swiss_re_LH_forum_think_tomorrow.html (Link nicht mehr gültig).

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Abb.: Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan

Internationale Konferenz zur Maschinenethik

Die Konferenz „Machine Ethics and Machine Law“ am 18. und 19. November in Krakau dürfte nach dem Symposium „Ethical and Moral Considerations in Non-Human Agents“ (21. – 23. März in Stanford) die wichtigste internationale Konferenz für Maschinenethik im Jahre 2016 sein. Die Keynotes am 19. November stammen von Ron Arkin („Lethal Autonomous Robots and the Plight of the Noncombatant“) und Amit Pandey („Contemporary Issues on Ethical Intelligence of a Socially Intelligent Consumer Robot“). In der darauffolgenden Podiumsdiskussion geht es um die Frage: „Should we develop robots that deceive?“ Es diskutieren Ron Arkin, Oliver Bendel, Jaap Hage und Mojca Plesnicar. In den Sessions am Nachmittag referieren u.a. Oliver Bendel, Lily Frank und Kathleen Richardson. Jaap Hage hält am 19. November seine Keynote zur Frage „Under which circumstances can we hold a machine responsible for its acts?“, Ewa Lukasik ihre Keynote über „Human Autonomy and the Hazards of Principle Agency in an Era of Expanding AI“. Es folgen eine weitere Podiumsdiskussion und Vorträge u.a. von Luís Moniz Pereira und Georgi Stojanov. Das gesamte Programm kann über die Website der Konferenz eingesehen werden; dort findet sich auch der Proceedingsband mit den Abstracts.

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Abb.: Was bringen wir den Maschinen bei?

IBM Watson trägt Gedichte vor

Dass Roboter auch Gedichte vortragen können, zeigt ein Projekt von Oliver Bendel, gestartet im November 2016. Benutzt wurde für den ersten Versuch die Text-to-speech-Engine von IBM Watson. Diese kann im Prinzip für Vorlesesysteme, für Chatbots oder für Serviceroboter verwendet werden. Das Gedicht wurde mit Hilfe der Speech Synthesis Markup Language (SSML) angepasst, einer auf XML basierenden Auszeichnungssprache. Die deutsche Stimme „Birgit“ unterstützt diese teilweise. So konnte das Personalpronomen „sie“ an drei Stellen in der Aussprache etwas verlängert werden. Es wurden Pausen am Anfang eingebaut, damit der Titel und die Metainformationen (Autor, System, Stimme, Datum) nicht zu schnell nacheinander gesprochen werden, zudem Pausen zwischen den Strophen. Der Titel des Gedichts lautet „Ein locker geflochtener Zopf“. Es geht um eine Astronautin, die auf einem Planeten, der Atmosphäre besitzt, ihr Haar schüttelt. Ein Roboter ist bei ihr, ein eitler Geck, der sich am liebsten selbst betrachtet. Die Texte aus der Sammlung „Die Astronautin“ kreisen um eine Frau im besten Alter, die allein in den Tiefen des Alls unterwegs ist. Veröffentlicht wurde daraus bisher nur „Auf dem obersten Deck“, und zwar in der Anthologie „Worte reden, Worte schweigen“ von 2013. Das Gedicht kann hier im Format .ogg heruntergeladen und beispielsweise im VLC Media Player angehört werden. In weiteren Versuchen will der Autor die Stimme selbst verändern und die eine oder andere Passage anders betonen lassen.

Die Robotersteuer in der Diskussion

Die Schweiz am Sonntag befragte Oliver Bendel nach einem Vorschlag zur Robotersteuer, enthalten in einem Initiativbericht zu „Civil Law Rules on Robotics“, der von ihm auf Wunsch eines Abgeordneten des EU-Parlaments kommentiert wurde. Gegenüber der Schweizer Zeitung antwortete er: „Für mich geht es letztlich darum, dass die erwirtschafteten Gewinne gerecht verteilt werden. Im Moment ist das nicht der Fall, und vermutlich wird es auch in Zukunft nicht der Fall sein. Allerdings wird es in Zukunft etliche Fabriken geben, in denen vor allem Roboter schuften. Die Gewinne werden also mehr und mehr ohne die Menschen gemacht, ohne die Arbeiter und Angestellten. Insgesamt bin ich überzeugt, dass die Arbeit für die Menschen weniger werden wird. Sinn der Automatisierung ist die Automation. Mit der wiederum der Zweck der Gewinnmaximierung verbunden ist.“ Und weiter: „Wenn die Robotersteuer dazu beitragen würde, die Gewinne gerecht zu verteilen, auch an diejenigen, die wegen der Roboter nicht eingestellt oder wegen ihnen entlassen wurden, könnte man über eine Einführung nachdenken. Es gibt natürlich noch andere Wege, die Versicherungssysteme zu erhalten und die Menschen in den Stand zu setzen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nachdenken muss man über ein bedingungsloses Grundeinkommen, das wiederum mit einer Robotersteuer verbunden sein kann.“ Neben Oliver Bendel wurden u.a. noch Mathias Binswanger und Jürgen Schmidhuber befragt. Der Artikel mit dem Titel „Sollen Roboter Steuern zahlen?“ ist am 6. November 2016 in der gedruckten Ausgabe erschienen und kann über www.schweizamsonntag.ch/ressort/nachrichten/sollen_roboter_steuern_zahlen/ abgerufen werden.

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Abb.: Der Roboter berechnet die Steuer, die er bezahlen muss

Kann ein Roboter meinen Job machen?

„Kann ein Roboter meinen Job machen?“ Diese Frage soll man mit dem  Job-Futuromat beantworten können, der für eine ARD-Themenwoche entstanden ist. „Finden Sie heraus, welche Tätigkeiten Ihres Berufes heute schon eine Maschine erledigen kann – und welche nur ein Mensch.“ (Website Job-Futuromat) Die Eingabe von „Professor/in – Fachhochschule“ ergibt drei Tätigkeitsfelder, nämlich „Lehrtätigkeit (Hochschule)“, „Didaktik“ und „Methodik“. Wofür „Methodik“ in diesem Zusammenhang steht, bleibt unklar. Der Job-Futuromat scheint sich auf Deutschland zu beziehen. Sowohl dort als auch in der Schweiz und in Österreich wird an Fachhochschulen geforscht. Man ist in EU-Forschungsprojekte und Projekte auf nationaler Ebene involviert. Zudem ist man in A-, B- und C-Journals aller Disziplinen vertreten. Die Tätigkeit „Forschung“ taucht aber gar nicht auf, anders als bei „Professor/in – Universitäten/gleichgestellte Hochschulen“. Der Job-Futuromat spuckt folgendes Ergebnis aus: „0 % der Tätigkeiten in diesem Beruf könnten schon heute Maschinen übernehmen.“ Welche Maschinen sind gemeint? Die Prozentzahl beschreibt, so die Website, den Grad der Automatisierbarkeit dieses Berufs und entspricht dem Anteil an wesentlichen Aufgaben (den Tätigkeiten), „die theoretisch schon heute von Maschinen, Robotern oder Computerprogrammen ausgeführt werden könnten“ (Website Job-Futuromat). Die erwähnte Lehrtätigkeit wäre aber, wenn man an Computer-based Trainings, Web-based Trainings und MOOCs denkt, zumindest teilweise automatisierbar in diesem Sinne: Sie würde von Computerprogrammen übernommen, die in einzelnen Kursen bis zu 100.000 Lernende auf einmal bedienen. Auch andere Tests weisen darauf hin, dass der Job-Futuromat nur ein fragwürdiges Spielzeug ist, kein ernstzunehmendes Analyseinstrument.

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Abb.: Die Antwort kann angezweifelt werden

3. Netzpolitischer Kongress im Bundestag

Der 3. Netzpolitische Kongress im Deutschen Bundestag trägt den Titel „Für eine Ethik der digitalen Gesellschaft“. Am 28. Oktober 2016 ist ab 9 Uhr Einlass. Dr. Anton Hofreiter hält um 10 Uhr die Eröffnungsrede. Dann ist Sascha Lobo zugeschaltet. In sechs Workshops, geleitet u.a. von Dr. Konstantin von Notz, Renate Künast und Dieter Janecek, geht man Fragen der Informations-, Technik- und Maschinenethik nach. Workshop Nr. 6 ist dem Thema „Deep Learning – Was unterscheidet Mensch und Maschine und gibt es Algorithmen für Empathie?“ gewidmet. In der Beschreibung auf der Website heißt es: „Auf welche Weisen lernen Maschinen? Kann unser Gehirn eine sinnvolle Blaupause für selbstlernende Systeme sein? Wann übertreffen künstliche neurale Netzwerke die Leistungen von Menschen? Können auch Maschinen moralische Grundsätze berücksichtigen und lässt sich Empathie künstlich abbilden? Welche Grenzen sollten für den Einsatz künstlicher Intelligenz gelten und bis zu welchem Punkt akzeptieren wir diskriminierende oder utilitaristische Maschinen? Was lernen nicht nur Maschinen vom Menschen, was können wir dank selbstlernender Systeme über uns Menschen erfahren?“ Auf dem Podium sitzen Prof. Dr. Oliver Bendel, Wirtschaftsinformatiker, Informationsethiker und Maschinenethiker, und Olivia Klose, Software Development Engineer bei Microsoft. Befragt werden sie von Dieter Janecek, MdB und Sprecher für Wirtschaftspolitik von Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion. Weitere Informationen über www.gruene-bundestag.de/termin/3-netzpolischer-kongress-nk16-fuer-eine-ethik-der-digitalen-gesellschaft.html.

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Abb.: Sonnenblume mit Hummel

Am Anfang war der Sex

„Was hat Sex mit Technologie zu tun?“ Das fragt Regula Freuler in einem zweiseitigen Artikel, der am 23. Oktober 2016 in der NZZ am Sonntag erschienen ist. „Am Anfang war der Sex, erst später kam die Liebe. So war das in der Geschichte der Menschheit. Die Geschichte der Technologie verläuft offenbar gleich: Seit Jahrzehnten wird an Maschinen und Computersystemen getüftelt, die unser Sexleben bereichern sollen, von Vibratoren bis zu Avataren. Dank künstlicher Intelligenz rückt die Sex-Tech-Industrie bald in eine neue Dimension vor: Sex-Roboter, die sich anfühlen wie ein Mensch und Dialoge führen können wie ein Mensch. Und was ist dann mit der Liebe? Werden wir Roboter lieben? Werden Roboter uns lieben?“ (NZZ am Sonntag, 23. Oktober 2016) Zu Wort kommen Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW), Kate Darling (Research Specialist am MIT Media Lab), Kathleen Richardson (Senior Research Fellow in Roboterethik an der De Montfort University), David Levy (Schachmeister und Computerexperte), Sherry Turkle (Professorin für Science, Technology and Society am MIT) und Eva Illouz (Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität von Jerusalem). Der Beitrag wurde von der NZZ am Sonntag freundlicherweise zur Verfügung gestellt und kann hier heruntergeladen werden.

Humanoide Roboter 2016

Annedore Bose-Munde und Victoria Sonnenberg sind die Verfasserinnen des Artikels „Humanoide Roboter dringen überaus gelenkig in die Welt des Menschen ein“, der am 19. Oktober 2016 in der Zeitschrift MaschinenMarkt und am 21. Oktober 2016 – unter dem Titel „Humanoide Roboter dringen in die Welt des Menschen“ – auf konstruktionspraxis.de erschien. „Zunehmend agieren menschenähnliche Roboter in Umgebungen, die bisher nur für den Menschen geschaffen waren.“ (MaschinenMarkt, 21. Oktober 2016) Mit den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wird sich, so der Artikel, die VDI-Zukunftskonferenz „Humanoide Roboter 2016“ beschäftigen, die am 13. und 14. Dezember in Aschheim bei München stattfindet. Vorgestellt werden ausgewählte Projekte. „Daniel Kühn, Projektleiter am Robotics Innovation Center Bremen des DFKI, wird einen hominiden Roboter vorstellen, der die Fähigkeit besitzt, seine Haltung an die jeweilige Gegebenheit anzupassen … An der Hochschule für Wirtschaft FHNW in der Schweiz wurde von März bis August dieses Jahres der Lügenbot entwickelt, ein Chatbot, der so sehr lügt, dass sich die Balken biegen.“ (MaschinenMarkt, 21. Oktober 2016) Die Idee dazu habe Oliver Bendel bereits 2013 in seinem Artikel „Der Lügenbot und andere Münchhausen-Maschinen“ formuliert. „Auch der Vortrag von Dr. Andreas Kipp vom Bereich angewandte Informatik an der Universität Bielefeld beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen dem Menschen und einem Roboter. Dabei geht es um eine spielerische Interaktion, bei der die Menschen anfangen zu schummeln.“ (MaschinenMarkt, 21. Oktober 2016)

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Abb.: Ein humanoider Roboter

Auto 4.0

Ende Oktober 2016 ist die neue Ausgabe von swissfuture, des Magazins für Zukunftsmonitoring, erschienen. Titel ist „Auto 4.0: Digitale Transformation und die Zukunft des Autos“. Andreas M. Walker, Co-Präsident von swissfuture, geht in seinem Vorwort auf die Beiträge ein, zunächst auf die von Christian Egeler, Daniel S. Martel, Klaus M. Hofmann, Oliver Kelkar, Andrej Cacilo und Sebastian Stegmüller. „Haftung und Risiko beim Wechsel vom menschlichen Fahrer zum Roboterauto begleiten uns in den folgenden Artikeln. Erich Marte fragt, welche Herausforderungen auf Versicherungsgesellschaften zukommen, wenn ein Computer das Lenkrad übernimmt. Oliver Bendel schildert, was sein wird, wenn das vollautomatisierte Fahren den Durchbruch erlebt und das Roboterauto seinen Prototypstatus hinter sich gelassen hat. Nadine Zurkinden diskutiert, wer die strafrechtliche Verantwortung übernehmen soll, wenn der Autopilot versagt. Quentin Ladetto und Markus Hoepflinger analysieren Risiko-Auswirkungen einer integrierten Mobilität aus voll vernetzten und selbstfahrenden Fahrzeugen für Sicherheit und Verteidigung.“ (swissfuture, 3/2016) „Zum Abschluss erläutert Marco Feser, welche Auswirkungen Industrie 4.0, veränderte Mobilitätsvorstellungen und Shareconomy auf den Vertrieb von Automobilen haben werden, und Detlef W. Schmidt macht Vorschläge, wie innovative Lösungen für das urbane Parken der Zukunft aussehen könnten.“ (swissfuture, 3/2016) Der Beitrag von Oliver Bendel kann hier heruntergeladen werden.

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Abb.: Auto 1.0

Programmierte Moral

Nur ein halbes Jahr nach „Die Moral in der Maschine“ von Oliver Bendel und rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse 2016 ist das Buch „Programmierte Ethik“ erschienen, ebenfalls bei Heise Medien, herausgegeben von Florian Rötzer, dem Chefredakteur von Telepolis. Das Buch versammelt Originalbeiträge von Oliver Bendel und Catrin Misselhorn ebenso wie ein bereits bekanntes Interview mit dem in Zürich lebenden Maschinenethiker. Weitere Beiträge stammen von Raúl Rojas, Hans-Arthur Marsiske, Patrick Spät, Stefan Höltgen und Florian Rötzer selbst, der seit Jahrzehnten die neuesten technischen Entwicklungen beobachtet und beschreibt. Aus dem Klappentext: „Maschinen und Roboter, die immer selbständiger handeln und entscheiden sollen, ziehen als Saug- und Mähroboter, als Pflege-, Spiel-, Service- oder auch Sexroboter, als unverkörperte Agenten, als Überwachungs- oder auch als Kampfroboter in die Lebenswelt ein. Wir müssen uns an den Umgang mit den neuen Mitbewohnern unserer Lebenswelt gewöhnen und diesen müssen höchst unterschiedliche Regeln im Umgang mit den Menschen und der Umwelt einprogrammiert oder anerzogen werden.“ Es geht um das Programmieren von Moral und auch – man denke an die Diskussion, welche Modelle normativer Ethik für Maschinen taugen – um das Programmieren von Ethik. Das E-Book kann über die üblichen Shops bezogen werden und kostet 5,99 Euro.

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Abb.: Computer und Roboter entscheiden und urteilen immer häufiger autonom

Watson for President

In den letzten Monaten konnte man immer wieder die Aussage hören, ein Roboter oder eine KI-Einheit würde ein besserer Präsident sein als die amtierenden oder kandidierenden Personen es sind oder wären. Ein Roboter hätte nicht den religiösen Habitus eines Joachim Gauck und nicht den weltlichen Wahn eines Donald Trump. Eine KI-Einheit wie IBM Watson könnte rational und auf der Grundlage aller verfügbaren Fakten entscheiden. Überlegungen in dieser Richtung stellt auch eine amerikanische Stiftung an. Auf ihrer Website schreibt sie: „The Watson 2016 Foundation is an independent organization formed for the advocacy of the artificial intelligence known as Watson to run for President of The United States of America. It is our belief that Watson’s unique capabilities to assess information and make informed and transparent decisions define it as an ideal candidate for the job responsibilities required by the president.“ (Website The Watson 2016 Foundation) Sie stellt auch klar: „The Watson 2016 Foundation has no affiliation with IBM. The views and opinions expressed here in no way represent the views, positions or opinions – expressed or implied – by IBM or anyone else.“ (Website The Watson 2016 Foundation) Natürlich sind schnell Nachteile eines KI-Präsidenten zu erkennen. Er kann fehlerhaft sein, gehackt und manipuliert werden, er macht abhängig von den Betreibern, und er kann die symbolische Wirkung eines Präsidenten nicht erreichen, was allerdings auch als Vorteil gewertet werden kann. Ein künstlicher Präsident müsste nicht nur als komplexe politische, sondern auch als komplexe rechtliche und moralische Maschine gestaltet werden. Dies wiederum fällt in den Gegenstandsbereich von Roboterrecht und Maschinenethik. Manche Maschinenethiker lehnen komplexe moralische Maschinen ab und bevorzugen einfache. Weitere Informationen über http://watson2016.com/.

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Abb.: Echt oder KI?