FAZ-Forum in Berlin zu Cyber Resilience

Das nächste FAZ-Forum trägt den Titel „Cyber Resilience – Warum Cyber Security nicht mehr ausreicht“. Die Beschreibung hebt an mit folgenden Worten: „Durch die global vernetzten Informationsstrukturen unserer Wirtschaft und Gesellschaft entsteht ein extrem komplexes Geflecht, welches fortwährende Absicherung gegen interne und externe Bedrohungen erfordert. Die Gewährleistung von Cyber-Sicherheit wird zu einer zentralen Herausforderung für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft auf nationaler und insbesondere auf globaler Ebene. Einzelne Cyber-Security-Maßnahmen werden in Zukunft nicht mehr ausreichen, diesen Schutz zu gewährleisten. Vielmehr ist der Aufbau einer Cyber Resilience – eines widerstandsfähigen Gesamtsystems, welches Störungen und Angriffe unbeschadet absorbieren kann – unabdingbar.“ (Website) Referenten sind u.a. Peter Andres (Leiter Konzernsicherheit, Deutsche Lufthansa AG), Norbert Riedel (Botschafter, Sonderbeauftragter für Cyber-Außenpolitik, Auswärtiges Amt), Christoph Unger (Präsident, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und Oliver Bendel (Professor, Hochschule für Wirtschaft FHNW). Angefragt ist Peter Altmaier (MdB, Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben). Im Vortrag von Oliver Bendel geht es u.a. um Informationsethik und Maschinenethik. Letztere kann seiner Meinung nach dazu beitragen, die Maschinen sicherer und besser zu machen.

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Abb.: Neue Phänomene brauchen neue Begriffe

Cloud am Steuer

Das selbstständig fahrende Auto findet seinen Weg. Es hupt und weicht aus. Es verhandelt mit anderen Fahrzeugen, es schickt Nachrichten an die Werkstatt und den Hersteller. Wann es wirklich kommt, für die Massen, steht in den Sternen. Auf jeden Fall gibt es manch eine wolkige Aussage dazu. Der Artikel „Cloud am Steuer“, der vor einiger Zeit in der GDI Impuls erschienen ist, kann nun kostenlos heruntergeladen werden. Ein Dank geht an das Gottlieb Duttweiler Institute – und den Autor Christian Rauch. Wenn Roboter über die Straßen steuern, so fragt er, „welche ethischen und rechtlichen Konsequenzen hat das“? Beantwortet wird das – sehr konkret und unwolkig – u.a. von Patrick Lin, Roboter- und Maschinenethiker an der California Polytechnic State University, und Oliver Bendel, Wirtschaftsinformatiker, Informationsethiker und Maschinenethiker an der Hochschule für Wirtschaft FHNW.

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Abb.: New Autonomous Car (aus „Towards Machine Ethics“ von Oliver Bendel)

Industrie 4.0

Der Begriff der Industrie 4.0 ist ein Marketingbegriff, der auch in der Wissenschaft und in der Wissenschaftskommunikation verwendet wird, und steht für ein „Zukunftsprojekt“ der deutschen Bundesregierung. Die sogenannte vierte industrielle Revolution – darauf spielt die Nummer an – zeichnet sich durch Individualisierung bzw. Hybridisierung der Produkte und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Geschäftsprozesse aus. Wesentliche Bestandteile sind eingebettete Systeme sowie (teil-)autonome Maschinen, die sich ohne menschliche Steuerung in und durch Umgebungen bewegen und selbstständig Entscheidungen treffen, und Entwicklungen wie 3D-Drucker. Der Beitrag von Oliver Bendel zum Thema ist am 1. August 2014 im Wirtschaftslexikon von Gabler erschienen. Er gibt eine allgemeine Übersicht, geht auf Anwendungsfelder ein und betrachtet den Gegenstand schließlich, im Rahmen von Kritik und Ausblick, aus dem Blickwinkel der Ethik: „Automatisierte Entscheidungen in moralischer Hinsicht, mithin die damit zusammenhängenden Probleme, sind Thema der Maschinenethik. Die Informationsethik beschäftigt sich damit, dass die Systeme manipuliert und gehackt, dass sie falsche Daten benutzen und falsche Informationen liefern und in feindlicher Weise übernommen werden können.“

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Abb.: Alles greift ineinander in der Industrie 4.0