„Eine deutliche Mehrheit der Stimmberechtigten will an den Rundfunkgebühren festhalten.“ So meldete es der Tages-Anzeiger am 4. März 2018. Welche Rolle haben Social Bots, in bestimmten Zusammenhängen auch Meinungsroboter genannt, bei der No-Billag-Initiative gespielt? Ein Team der Hochschule für Wirtschaft FHNW hat dies untersucht. Prof. Dr. Stefan Gürtler (Medien- und Kommunikationsexperte) und Prof. Dr. Oliver Bendel (Informations- und Maschinenethiker und Experte für Chatbots) geben am 7. März 2018 über eine Medienmitteilung die Zahlen bekannt. Aus der Projektbeschreibung: „Soziale Medien gewinnen bei der öffentlichen Meinungsbildung an Bedeutung. Ebenso nimmt deren Beeinflussung durch technische Mittel zu. Verschiedene Untersuchungen haben das Ausmaß und das Gefahrenpotenzial von sogenannten Meinungsrobotern aufgezeigt, die … politische Diskussionen mit maschinell erzeugter Kommunikation überschwemmen. Eine freie Meinungsbildung ist unabdingbare Grundvoraussetzung für eine funktionierende demokratische Gesellschaft. Sie muss vor manipulativen Eingriffen geschützt werden. Ein erster Schritt zu ihrem Schutz ist die Erprobung eines algorithmischen Suchverfahrens, wie es bereits in anderen Ländern zur erfolgreichen Detektion von Meinungsrobotern eingesetzt wurde.“ Kann man von guten und bösen Meinungsrobotern sprechen? Das wäre noch zu diskutieren. Auf jeden Fall sind einige von ihnen Münchhausen-Maschinen. Ein ausführlicher Bericht folgt im Sommer dieses Jahres.
Abb.: Auch in Deutschland wird über die Gebühren diskutiert
Am 2. und 3. März 2018 fand die „3. KMG Jahrestagung“ im Ellington Hotel Berlin statt. In dem Gebäude aus den 30er-Jahren trafen sich Mediziner und Pfleger, um sich zu informieren und miteinander zu kommunizieren. Am zweiten Tag standen „Roboter in Medizin und Pflege“ auf dem Programm. Den Auftakt machte Prof. Dr. Dr. h.c. Viola Vogel (Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich) mit ihrem Vortrag über bakterielle Nanoroboter. Zahlreiche Videos und Erklärungen zeigten, dass die Mikroorganismen hochkomplexe Systeme sind, die man nutzbar machen kann. Es folgte Prof. Dr. Oliver Bendel (Dozent und Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz) mit „Pflegeroboter und Assistenzsysteme in der Pflege – aus Sicht der Ethik“. Er stellte Operations-, Therapie- und Pflegeroboter vor und nahm dann sowohl die Perspektive der Informations- als auch der Maschinenethik ein. Die KMG-Kliniken gehören nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Gesundheitskonzernen im Nordosten Deutschlands. „Das 1991 gegründete Unternehmen baute auf der 100-jährigen Tradition des Kur- und Klinikbetriebes von Bad Wilsnack im Land Brandenburg auf und entwickelte sich seitdem dynamisch zu einem vielseitigen Dienstleister rund um die Gesundheit.“ (Website KMG)
Ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, Anthony Levandowski, hat eine Bewegung gegründet, „Way of the Future“ genannt. Die Maschine (bzw. die künstliche Intelligenz) wird zu einem Gott gemacht. Der Schritt des Experten für selbstfahrende Autos ist durchaus konsequent. Einige Firmen im Silicon Valley haben engen Kontakt zu den Kirchen. Sie lassen sich von ihnen beraten, wie man Menschen für sich gewinnt und von einer Sache überzeugt. Insbesondere sollen die Mitarbeitenden vorbehaltlos an das Unternehmen glauben, bei dem sie arbeiten. Aber auch an die Kunden richtet sich die Heilsbotschaft. Sie sollen vor allem an das Produkt glauben. Interessant ist, dass Rechte für die Maschinen bzw. die KI gefordert werden: „In ‚recent‘ years, we have expanded our concept of rights to both sexes, minority groups and even animals, let’s make sure we find a way for ‚machines‘ to get rights too.“ (Website WOTF) Diese Idee ist einige Jahrzehnte alt, und in Roboterethik und Technikphilosophie ist es nicht gelungen, dafür eine überzeugende Begründung zu finden. Maschinen haben nichts, was Rechte entstehen lassen könnte, etwa Empfindungs- und Leidensfähigkeit. Die Frage ist zudem, ob man Göttern Rechte zusprechen muss, oder ob sie sich diese, gerade wenn sie real sind, nicht einfach nehmen. Interessant ist auch, dass das Menschenwerk nicht wie in anderen Religionen geleugnet, sondern explizit gemacht wird: Die Erschaffung von Gott ist Programm.
The Call for Papers for the 4th INTERNATIONAL CONGRESS ON LOVE AND SEX WITH ROBOTS has been published. The website contains the following information: „Within the fields of Human-Computer Interaction and Human-Robot Interaction, the past few years have witnessed a strong upsurge of interest in the more personal aspects of human relationships with these artificial partners. This upsurge has not only been apparent amongst the general public, as evidenced by an increase in coverage in the print media, TV documentaries and feature films, but also within the academic community. The International Congress on Love and Sex with Robots provides an excellent opportunity for academics and industry professionals to present and discuss their innovative work and ideas in an academic symposium. The 4th congress will be held at the University of Montana, Missoula, Montana in the United States on 6-7 December 2018.“ (Website LSR 2018) In 2016 and 2017, the scientists met in London to discuss this topic. Further information is available at loveandsexwithrobots.org.
Bei der internationalen Konferenz „Robophilosophy“, die seit 14. Februar 2018 an der Universität Wien stattfindet, treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Die Kameras waren in den ersten zwei Tagen vor allem auf den Keynote-Speaker Hiroshi Ishiguro (Intelligent Robotics Laboratory, Osaka University, Japan) gerichtet, den im Moment vielleicht berühmtesten Robotiker. Bei der Konferenz verblüffte er das Publikum mit der kühnen Behauptung, seine humanoiden Roboter (sein Doppelgänger eingeschlossen) befänden sich nicht mehr im Uncanny Valley. Weitere Keynote-Speaker waren Guy Standing (Basic Income Earth Network and School of Oriental and African Studies, University of London, UK) und Oliver Bendel (Institut für Wirtschaftsinformatik, Hochschule für Wirtschaft FHNW, Schweiz). Oliver Bendel brachte eine Roboterquote für den öffentlichen Raum ins Spiel. Am 17. Februar, am letzten Konferenztag, referiert Joanna Bryson (Department of Computer Science, University of Bath, UK). Auch bei den Vorträgen und Workshops finden sich bekannte Namen, etwa Charles M. Ess (UiO Department of Media and Communication, Oslo) und Catrin Misselhorn (Institut für Philosophie, Universität Stuttgart). Veranstalter sind Mark Coeckelbergh und Janina Loh (Institut für Philosophie, Universität Wien).
Die Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte widmet sich in ihrer Ausgabe 6-7/2018 der Künstlichen Intelligenz, der Robotik und der Maschinenethik. Die Beträge stammen u.a. von Prof. Dr. Rául Rojas und Thea Dorn („Die können was! Aber können Roboter auch fühlen?“), Prof. Dr. Catrin Misselhorn („Können und sollen Maschinen moralisch handeln?“) sowie Prof. Dr. Oliver Bendel („Überlegungen zur Disziplin der Maschinenethik“). Aus Politik und Zeitgeschichte, die Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, wird von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben. „Sie veröffentlicht wissenschaftlich fundierte, allgemein verständliche Beiträge zu zeitgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Themen sowie zu aktuellen politischen Fragen. Die Zeitschrift ist ein Forum kontroverser Diskussion, führt in komplexe Wissensgebiete ein und bietet eine ausgewogene Mischung aus grundsätzlichen und aktuellen Analysen.“ (Website APuZ) Weitere Informationen und Zugriff auf die Beiträge über www.bpb.de/apuz/.
Die Redaktion „Jäger und Sammler“ von funk traf sich Ende 2017 in Berlin mit Oliver Bendel. In seinem Hotelzimmer sprach man über Sexroboter und Robotersex. Auch Kathleen Richardson wurde interviewt, per Videokonferenz. Der Filmbeitrag wurde am 3. Januar 2018 veröffentlicht. Während der Informations- und Maschinenethiker, der in Zürich lebt, eine neutrale Position einnimmt und Chancen und Risiken herausarbeitet, hat sich die Anthropologin von der Universität Leicester dem Kampf gegen Sexroboter verschrieben. Der Sender stellt sich wie folgt vor: „Hey, wir sind funk … und sowas wie die kleine Schwester von ARD und ZDF. Uns gibt es aber nur im Internet, nicht im Fernsehen. Wir veröffentlichen auf über 60 verschiedenen Kanälen unterhaltende, informierende, kritische und hoffentlich fesselnde Videos. funk-Kanäle findet man auf Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram und Snapchat. Aber wir haben auch ein Zuhause: Hier bei funk.net gibt es alle funk-Videos auf einen Schlag und eine Auswahl internationaler Serien.“ (Website funk) Der Beitrag „Sexroboter: Love Story der Zukunft?“ ist u.a. über https://www.youtube.com/watch?v=GvOu9QFnl_A aufrufbar.
Oliver Bendel war im Gespräch mit Ute Klein vom MittelPunkt, dem Kundenmagazin der BayernLB. Sie war im Herbst aus München in die Schweiz gereist. Am 7. Dezember 2017 ist das Interview erschienen. Unter anderem wollte sie wissen, was Maschinenethik ist und worauf diese sich richtet. Er erklärte: „Die klassische Ethik richtet sich auf den Menschen als Subjekt der Moral. Was kann er, was soll er, was darf er?“ Mit „den Maschinen, die wir gerade erfinden, entstehen neue Subjekte der Moral“. „Ich verwende den Begriff der maschinellen Moral gerne ähnlich wie den der maschinellen oder künstlichen Intelligenz. Es sind demnach neue, merkwürdige und fremdartige Subjekte, über die wir intensiv diskutieren müssen.“ (MittelPunkt, 7. Dezember 2017) Ein Fotograf aus Zürich, Dominic Büttner, machte am Standort Brugg-Windisch noch ein mehrstündiges Shooting. Das Interview kann hier heruntergeladen werden. Zusätzlich steht über www.bayernlb.de eine Online-Version zur Verfügung.
Die 2. VDI-Konferenz „Humanoide Roboter“ am 5. und 6. Dezember 2017 beschäftigte sich wieder – wie die 1. VDI-Konferenz mit diesem Titel – mit „dem Menschen nachempfundenen Robotern“ (Website VDI). Am 6. Dezember 2017 sprach Prof. Dr. Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW) über „SSML für humanoide Serviceroboter“. Es ging darum, wie man künstliche Stimmen so manipuliert, dass sie z.B. zu Informations- und Navigationsrobotern passen. Am Rande stellte er auch Fragen aus der Ethik heraus, etwa mit Blick auf die Stimmen von Pflegerobotern. Der Postprint kann hier heruntergeladen werden. Es folgte Dr.-Ing. Hendrik Wöhrle vom DFKI mit einem Vortrag über „Eingebettete Biosignalverarbeitung und integrierte Regelung eines Ganzkörper-Exoskelettes für die Neuro-Rehabilitation“. Der Moderator, Prof. Dr. Frank Kirchner vom DFKI, ging zusammen mit dem jungen Wissenschaftler auf Fragen aus dem Publikum ein. Prof. Dr. Elisabeth André (Universität Augsburg) referierte dann zur „Personalisierung der Mensch-Roboter-Interaktion durch sozialsensitives Lernen“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz hatten sich an beiden Tagen interessiert an ethischen Fragestellungen gezeigt. Dem soll bei der nächsten Durchführung verstärkt Rechnung getragen werden.
Die 9. Landesenquete am 28. November 2017 in Kärnten widmet sich dem Thema „Menschen mit Behinderung und Robotics 4.0: Chancen & Risiken“. Prof. Dr. Robert Riener von der ETH Zürich spricht über „Robotik für Therapie und Assistenz – Möglichkeiten und Chancen“, Univ.-Doz. DI Dr. Michael Hofbaur von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft über „Sichere Roboter – Herausforderungen im Kontext mit Menschen mit Behinderung“. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW geht auf „Assistenzsysteme und Pflegeroboter aus ethischer Sicht“ ein. Robert Riener hatte 2016 in Zürich den Cybathlon ausgerichtet, dessen Bilder um die ganze Welt gingen, Oliver Bendel als Ethiker den Wettkampf vor der Kamera kommentiert. Auf der Website der Stadt Villach heißt es: „Im Verlauf unserer Tagung wollen wir gemeinsam in die Zukunft blicken und uns mit der Frage beschäftigen, wie Roboter das Leben von Menschen mit Behinderung verändern können. Bringen diese modernen Technologien nur Vorteile oder gibt es auch ethische Aspekte zu berücksichtigen?“ Wichtig ist die Bemerkung, dass auch aus ethischer Perspektive Vorteile ausgemacht werden können – diese wird Oliver Bendel in seinem Vortrag ebenso wie die Nachteile darstellen.
Über moralische und unmoralische Maschinen diskutierte Christoph Kucklick, Chefredakteur von GEO, mit Oliver Bendel, Maschinenethiker und Informationsethiker am 14. November 2017 im KörberForum in Hamburg. „Selbstfahrende Autos, Pflegeroboter, smarte Helfer: In unserem Alltag treffen wir auf immer klügere Maschinen. Über ein Bewusstsein oder eigenen Willen verfügen sie zwar nicht, dennoch nehmen sie uns immer mehr Entscheidungen ab. Das wirft auch moralische Fragen auf. Soll das Auto in einem Unfall eher die Insassen schonen oder die Fußgänger am Straßenrand? Darf ein Roboter lebenserhaltende Maschinen abschalten, wenn der Patient das wünscht?“ So die Ankündigung der Körber-Stiftung auf www.koerber-stiftung.de. Der Saal war voll besetzt, das Gespräch intensiv. Es dauerte zwei Stunden, und danach war Raum für zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Oliver Bendel stellte klar, dass er als Ethiker kein Interesse am Moralisieren hat (nur am „Moralisieren“ von Maschinen), sondern an dem, was das Gute und das Böse ausmacht. Er entwickelt im Labor sowohl moralische als auch unmoralische Maschinen, sozusagen Artefakte der Maschinenethik, die er dann erforscht.
Der FLORABORG wurde 2015 von Oliver Bendel erdacht. Eine Pflanze dient als Biosensor und meldet über entsprechende Schnittstellen die Trockenheit an ein Smartphone. Dieses steuert Fächer, die mit der Pflanze verbunden sind und diese beschatten sowie Kondenswasser sammeln können. Die Idee war dabei, einen Pflanzencyborg zu entwickeln, und nicht unbedingt ein sinnvolles Bewässerungs- und Schutzsystem. Oliver Bendel lehnt Tiercyborgs wie RoboRoach ab, zudem die meisten Formen von Animal Enhancement. Gegen Pflanzencyborgs hat er nichts. In diese Richtung geht nun auch das MIT. Die ICTkommunikation vom 13. November 2017 meldet: „Landwirte, Betreiber von Treibhäusern und Blumenliebhaber erhalten künftig von ihren Pflanzen SOS-Signale, wenn diese zu wenig Wasser haben. Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben hierzu einen Sensor entwickelt, der Wassermangel von Pflanzen detektiert. Die Warnung landet auf einem Smartphone, sodass rechtzeitig gewässert werden kann.“ MIT-Professor Michael Strano und sein Assistent Volodymyr Koman stecken hinter der Erfindung. Letzterer sagt, dass der Sensor eine große Bedeutung bekommen wird „in einer Zeit des Klimawandels, der zu Wassermangel und steigenden Temperaturen führt“ (ICTkommunikation, 13. November 2017). Ob dieses System sinnvoll ist, muss sich zeigen.
PostAuto verfolgt mit dem SmartShuttle, das seit 2016 fahrerlos in Sion unterwegs ist, eher einen Google- als einen Tesla-Ansatz. Die Strecken werden mit Hilfe von Lidar und 3D-Lidarkarten abgefahren. Auch über Kameras verfügt das SmartShuttle. Auf dem Podium sitzen beim Movimento 2017 Prof. Dr. Oliver Bendel (Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsethik und Maschinenethik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW), Tim Cole (Autor, Blogger und Redner) und Prof. Dr. Roland Siegwart (Professor für Autonome Systeme an der ETH Zürich). Die Moderation obliegt Urs Bloch (Mediensprecher bei PostAuto Schweiz, vormals Redaktor bei der NZZ). Auf der Website www.postauto.ch/de/movimento sind folgende Informationen zu finden: „Überraschend, informativ, vernetzend: Am 30. November 2017 wird Ihnen das Movimento von PostAuto von 09.00 bis 14.30 Uhr neue Impulse geben und Sie gut unterhalten.“ Die Gäste aus der Mobilitätsbranche der ganzen Schweiz können sich im Berner Westside angeregt austauschen. „Sei dies über die Mobilität oder über andere Themen, sei dies bei Kaffee und Gipfeli oder beim Lunch.“ (Website PostAuto)
„Ein Gedicht sorgt für Aufregung. Es ist ein schlichtes Gedicht an einer Wand der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Es ist in Spanisch und stammt aus dem Jahr 1953. Es ist dort an der Giebelwand seit 2011. Eugen Gomringer, Schriftsteller und Begründer der Konkreten Poesie, hatte es, nachdem er den Alice Salomon Poetik Preis 2011 erhalten hat, der Hochschule übergeben.“ So Peter Epperlein in Telepolis vom 30. Oktober 2017. „Trotz seiner Größe von 15 Metern Höhe und 14 Metern Breite wurde es von der breiten Öffentlichkeit kaum beachtet, bis der AStA, die Studentenvertretung, daran Anstoß genommen hat. Es sei frauenverachtend und sollte daher übermalt werden. Die Frau würde als Objekt dargestellt werden. Das Subjekt, der Handelnde sei wieder einmal der Mann. Dies würde die Frauen an die Übergrifflichkeit der Männer, den täglichen Sexismus erinnern, und sei daher ein Symbol der Frauenunterdrückung.“ (Telepolis, 30. Oktober 2017) Das Gedicht liegt nun in einer neuen Fassung von Oliver Bendel vor, wurde von einer Roboterfrau namens Laura eingesprochen (zur Gestaltung wurde SSML verwendet) und kann hier heruntergeladen werden.
Das Buch „3TH1CS – Die Ethik der digitalen Zeit“ ist am 25. Oktober 2017 erschienen. Der Herausgeber schreibt auf seiner Website: „Der digitale Wandel erfasst immer mehr Bereiche unseres Lebens und wirft dadurch viele neue ethische Fragestellungen auf. Mit dem Buch ‚3TH1CS‘ erforschen wir in konkreten Beiträgen, wo sich diese Fragen genau stellen und wie wir als Gesellschaft mit ihnen umgehen können oder sogar sollten. Die insgesamt 20 Beiträge stammen von ausgewählten Expertinnen und Experten, die zu den führenden Denkern in Europa, Asien und Amerika gehören. Sie beleuchten die Bereiche, in denen der digitale Wandel eine Herausforderung für bestehende moralische Konventionen darstellt oder sogar ein Umdenken erfordert. ‚3TH1CS‘ gibt einen Überblick über die wichtigsten ethischen Fragen unserer Zeit, jeweils aus der Perspektive namhafter Wissenschaftlerinnen, Denker und Philosophinnen. Sie lassen uns an ihren Erkenntnissen und Gedanken zur Ethik im digitalen Zeitalter teilhaben und präsentieren auf verständliche Art Ideen, Einschätzungen und Vorschläge, die zum Mitdiskutieren einladen.“ Die Beiträge stammen u.a. von Luciano Floridi, Oliver Bendel, Susan Leigh Anderson und Michael Anderson, Jean-Baptiste Jeangène Vilmer und Hu Yong. Interviews wurden geführt mit Rafael Capurro und Kate Darling. Weitere Informationen über irights-lab.de.
„Selbstfahrende Autos, Pflegeroboter, smarte Helfer: In unserem Alltag treffen wir auf immer klügere Maschinen. Über ein Bewusstsein oder eigenen Willen verfügen sie zwar nicht, dennoch nehmen sie uns immer mehr Entscheidungen ab. Das wirft auch moralische Fragen auf. Soll das Auto in einem Unfall eher die Insassen schonen oder die Fußgänger am Straßenrand? Darf ein Roboter lebenserhaltende Maschinen abschalten, wenn der Patient das wünscht? Welche Chancen sich bieten und wo wir Grenzen setzen sollten, bespricht Christoph Kucklick, GEO, mit dem Wirtschaftsinformatiker und Maschinenethiker Oliver Bendel.“ So die Ankündigung der Körber-Stiftung auf www.koerber-stiftung.de. „1959 vom Unternehmer und Anstifter Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Körber-Stiftung heute mit eigenen Projekten, Kooperationen und Veranstaltungen national und international aktiv.“ (Website Körber-Stiftung) Das Gespräch im Rahmen der Reihe „Digital mündig“ mit dem Titel „Moralische Maschinen“ findet am Dienstag, 14. November 2017 um 19.00 Uhr im KörberForum in Hamburg statt. Weitere Informationen über www.koerber-stiftung.de/veranstaltungsuebersicht/digital-muendig-moralische-maschinen-2248.html.