„Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“ – so lautet der Titel eines Beitrags von Oliver Bendel, der im Sammelband „Kooperation in der digitalen Arbeitswelt: Verlässliche Führung in Zeiten virtueller Kommunikation“ (Hrsg. Olaf Geramanis, Stefan Hutmacher und Lukas Walser, Springer Gabler 2021) erschienen ist. Aus dem Abstract: „Soziale Roboter, sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen und Tieren geschaffen wurden, verbreiten sich rasant. Der vorliegende Beitrag lotet zunächst den Begriff aus, unter Verwendung einer Abbildung mit fünf Dimensionen, und stellt Beispiele vor. Zudem wird geklärt, was in diesem Kontext unter Verlässlichkeit zu verstehen ist und welche Disziplinen von Interesse sind. Vor diesem Hintergrund wird die Verlässlichkeit sozialer Roboter diskutiert, wobei sich als durchgehende Aspekte das Zeigen von Intelligenz, Empathie und Emotionen sowie das Sammeln von Daten herauskristallisieren. Soziale Roboter gewinnen Menschen (und Tiere) mit wohlvertrauten Ausdrucks- und Verhaltensweisen für sich. Dadurch kann ein wichtiges Element von Beziehungen und Bindungen entstehen, aber auch die Gefahr von Täuschung und Betrug. Es wird herausgearbeitet, wie soziale Roboter einerseits verlässliche, zuverlässige, vertrauenswürdige Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Der Begleitband zur Changetagung im Januar 2022 – bei der Oliver Bendel eine Keynote hält – kann über Springer erworben werden. Das Kapitel selbst kann man auch direkt über SpringerLink herunterladen.
A group of about 50 scientists from all over the world worked for one week (September 19 – 24, 2021) at Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik on the topic „Conversational Agent as Trustworthy Autonomous System (Trust-CA)“. Half were on site, the other half were connected via Zoom. Organizers of this event were Asbjørn Følstad (SINTEF – Oslo), Jonathan Grudin (Microsoft – Redmond), Effie Lai-Chong Law (University of Leicester), and Björn Schuller (University of Augsburg). On-site participants from Germany and Switzerland included Elisabeth André (University of Augsburg), Stefan Schaffer (DFKI), Sebastian Hobert (University of Göttingen), Matthias Kraus (University of Ulm), and Oliver Bendel (School of Business FHNW). The complete list of participants can be found on the Schloss Dagstuhl website, as well as some pictures. Oliver Bendel presented projects from ten years of research in machine ethics, namely GOODBOT, LIEBOT, BESTBOT, MOME, and SPACE-THEA. Further information is available here.
Am 22. September 2021 ist das Buch „300 Keywords Soziale Robotik“ von Oliver Bendel bei Springer Gabler erschienen. Es ist bereits über Springer Link abrufbar. Weitere Kanäle folgen in einigen Tagen. Die „Keywords“-Bücher werden üblicherweise aus den „Schlüsselwörtern“ zusammengestellt, die im Gabler Wirtschaftslexikon erscheinen, dem größten Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum. Der Springer-Verlag ist Herausgeber, die Autorinnen und Autoren werden eingangs aufgeführt. Eine Ausnahme sind „400 Keywords Informationsethik“ (2016 und 2019) und „350 Keywords Digitalisierung“ (2019). Sie stammen von einem einzigen Autor, nämlich von Oliver Bendel. Er verwendet ebenfalls seine Definitionen und Erklärungen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, ergänzt sie aber um zahlreiche weitere Einträge. Es entstehen Nachschlagewerke aus einem Guss, in einem Stil und aus klar definierten Perspektiven heraus. Die Nachfrage ist bei beiden Büchern enorm. So liegt „400 Keywords Informationsethik“ bereits in der zweiten Auflage vor, und „350 Keywords Digitalisierung“ kann fast 150.000 Downloads (einzelne Kapitel und gesamtes Buch) verzeichnen. Im dritten „Keywords“-Band von Oliver Bendel werden nicht nur zahlreiche Termini erläutert und eigene Systematiken vorgestellt, sondern auch etliche soziale Roboter und Sprachassistenten aus Fiktion und Realität genannt. Zusammen mit „Soziale Roboter“ – das ebenfalls 2021 bei Springer erscheint, ca. einen Monat später – liegen dann zwei deutschsprachige Grundlagenwerke zum Thema vor. Weitere Informationen zum neuen „Keywords“-Buch sind über www.springer.com/de/book/9783658348328 erhältlich.
Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage sind unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesische Studentin Nhi Hoang Yen Tran und ihr Kommilitone Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nachgegangen. Als Grundlage für ihre Überlegungen haben sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories verwendet – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Elf Vorschläge haben die beiden Studenten erarbeitet. Ein Video erklärt fünf von ihnen. Zwei davon sind Varianten von Hugvie.
Die „Keywords“-Bücher werden üblicherweise aus den „Schlüsselwörtern“ zusammengestellt, die im Gabler Wirtschaftslexikon erscheinen, dem größten Wirtschaftslexikon im deutschsprachigen Raum. Der Springer-Verlag ist Herausgeber, die Autorinnen und Autoren werden eingangs aufgeführt. Eine Ausnahme sind „400 Keywords Informationsethik“ (2016 und 2019) und „350 Keywords Digitalisierung“ (2019). Sie stammen von einem einzigen Autor, nämlich von Oliver Bendel. Er verwendet ebenfalls seine Definitionen und Erklärungen aus dem Gabler Wirtschaftslexikon, ergänzt sie aber um zahlreiche weitere Einträge. Es entstehen Nachschlagewerke aus einem Guss, in einem Stil und aus klar definierten Perspektiven heraus. Die Nachfrage ist bei beiden Büchern enorm. So liegt „400 Keywords Informationsethik“ bereits in der zweiten Auflage vor, und „350 Keywords Digitalisierung“ kann fast 140.000 Downloads (einzelne Kapitel und gesamtes Buch) verzeichnen. Der dritte „Keywords“-Band von Oliver Bendel heißt „300 Keywords Soziale Robotik“. Es werden darin nicht nur zahlreiche Termini erläutert und eigene Systematiken vorgestellt, sondern auch etliche soziale Roboter und Sprachassistenten aus Fiktion und Realität genannt. Zusammen mit „Soziale Roboter“ – das ebenfalls 2021 bei Springer erscheint, ca. zwei Monate früher – liegen dann zwei deutschsprachige Grundlagenwerke zum Thema vor. Weitere Informationen zum neuen „Keywords“-Buch sind über www.springer.com/de/book/9783658348328 erhältlich.
Die Stiftung FHNW fördert seit Juni 2021 das Projekt „RoSA – Roboter in der Sozialen Arbeit“. Auf ihrer Website meldet sie: „Erstmals soll ein Roboter einen Mehrwert für die ambulante Suchtberatung erbringen und damit eine Verbesserung für die Lebenssituation von Klientinnen und Klienten mit sich bringen. Die Resultate dienen als Basis für eine Folgestudie. Sollte sich der Einsatz von sozialen Robotern in diesem Handlungsfeld bewähren, könnte dies einen Wendepunkt für die ambulante Beratung in der Sozialen Arbeit bedeuten.“ (Website Stiftung FHNW) Die Wahl des Projektteams fiel auf QTrobot, einen sozialen Roboter von LuxAI. Dieser wird eigens für die Studie beschafft. Projektleiterin ist Sarah Bestgen von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Sie hat das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Stefan Adam von derselben Hochschule initiiert. Prof. Dr. Oliver Bendel von der Hochschule für Wirtschaft FHNW ist ebenfalls mit dabei. Er forscht seit Jahren in der Sozialen Robotik, der Maschinenethik, der Roboterethik und der Informationsethik. Die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW hilft bei der Programmierung mit. Ansprechpartnerin dort ist Alexandra Tanner. Weitere Informationen über www.stiftungfhnw.ch/ro-sa.
In einem Beitrag für ICTkommunikation, der am 21. Mai 2021 erschienen ist, entwirft Oliver Bendel das Arbeitsgebiet des Robot Enhancement. Dieses zielt auf die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Insbesondere soziale Roboter sind von Interesse. Es werden Beispiele für die Anwendung gegeben: Pepper wird eingekleidet und mit Accessoires ausgestattet, wie der in Dubai als Polizeiroboter eingesetzte REEM. AIBO, ein Roboterhund, wird mit Fell überzogen. Damit ein Umarmungsroboter riecht, reibt man ihn mit Duftstoffen ein. Oder man überzieht einen Metall- oder Plastikkopf mit Silikonhaut oder verlängert vorhandene Gliedmaßen. Damit alle diese Maßnahmen systematisch und theoretisch fundiert vorgenommen werden können, braucht es eben – so der in Zürich lebende Wissenschaftler – ein neues Arbeitsgebiet. Der Beitrag mit dem Titel „Überlegungen zu Robot Enhancement“ kann hier abgerufen werden.
Clara Mancini (The Open University) and Eleonora Nannoni (University of Bologna) are calling for abstracts and papers for the Frontiers research topic „Animal-Computer Interaction and Beyond: The Benefits of Animal-Centered Research and Design“. They are well-known representatives of a discipline closely related to animal-machine interaction. „The field of Animal-Computer Interaction (ACI) investigates how interactive technologies affect the individual animals involved; what technologies could be developed, and how they should be designed in order to improve animals’ welfare, support their activities and foster positive interspecies relationships; and how research methods could enable animal stakeholders to participate in the development of relevant technologies.“ (Website Frontiers) The editors welcome submissions that contribute, but are not necessarily limited, to the following themes: 1) „Applications of animal-centered and/or interactive technologies within farming, animal research, conservation, welfare or other domains“, and 2) „Animal-centered research, design methods and frameworks that have been applied or have applicability within farming, animal research, conservation, welfare or other domains Submission information is available through the website“ (Website Frontiers). More submission information is available through the Frontiers website.
Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) geht bei Springer Gabler in Produktion. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 400 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Grundlegende Informationen und das Cover sind über www.springer.com/gp/book/9783658311131 erhältlich. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Oktober 2021.
Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage gehen unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesischen Studierenden Nhi Hoang Yen Tran und Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nach. Als Grundlage verwenden sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Kann man sie selbst zu Gesprächspartnern machen, kann man ihnen beibringen, ihre Gliedmaßen zu bewegen und in anderer Weise aktiv zu werden? Und was bedeutet eine solche Robotisierung einfacher, weicher Formen und Objekte für den Alltag und die Gesellschaft?
„Soziale Roboter“ ist ein Wissenschaftscomic von Prof. Dr. Oliver Korn, Leiter des Affective & Cognitive Institute (ACI) an der Hochschule Offenburg, und Jonas Grund, Illustrator und Zeichner aus Steinenbronn. Die beiden vermitteln damit nach eigener Aussage einen aktuellen Stand und einen Ausblick der Wissenschaften im Bereich sozialer Roboter und künstlicher Intelligenz und bieten eine Grundlage für eine breite gesellschaftliche Debatte an. Die Website des ACI fasst die Geschichte, die im Comic erzählt wird, so zusammen: „Der Prototyp eines sozialen Roboters ist kurz vor der ersten großen Feldstudie für den Einsatz in der Altenpflege aus dem Forschungslabor verschwunden. Auf der Suche nach dem gestohlenen Roboter tun sich viele Fragen auf …“ (Website ACI) Die Fragen lauten: „Was sind soziale Roboter und wie können sie eingesetzt werden?“, „Wie können soziale Roboter in der Altenpflege eingesetzt werden?“, „Gefährden soziale Roboter Arbeitsplätze?“ und „Was sind mögliche Lösungsansätze?“. Und am Ende heißt es: „Kommissarin Kira ermittelt und findet viele Antworten …“ (Website ACI) Prof. Dr. Oliver Korn ist auch einer der etwa 20 Autorinnen und Autoren des Buchs „Soziale Roboter“ … Dieses wird von Prof. Dr. Oliver Bendel herausgegeben und erscheint Ende 2021 bei Springer.
Abb.: Ein Comic eignet sich zur Wissenschaftskommunikation
Der Deutschlandfunk widmete sich in seiner Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ vom 18. Dezember 2020 dem Buch „Maschinenliebe“ … Zu Wort kamen die Autorinnen und Autoren Heinz-Jürgen Voß, Tanja Kubes, Ayanda Rogge und Leonie Weber sowie der Autor und Herausgeber Oliver Bendel. Zudem wurde der Sexualwissenschaftler Christoph Joseph Ahlers befragt. Das Resultat war ein informativer, spannender Beitrag, der die Chancen und Risiken einer Entwicklung beleuchtete. Kommen in den Bordellen und Haushalten heute vor allem Liebespuppen vor, stehen bei den chinesischen und amerikanischen Unternehmen schon Sexroboter wie Harmony bereit. Diese haben mimische und natürlichsprachliche Fähigkeiten und sind sehr lebensecht gestaltet. Oliver Bendel lobte diese natürlichsprachlichen Fähigkeiten der kalifornischen bzw. texanischen Roboterfrau, betonte aber auch, dass man bei ihr wie bei allen anderen Maschinen im Grunde gegen eine Wand spricht, in diesem Fall gegen eine gesprächige Wand. Der Beitrag von Mirko Smiljanić kann über www.deutschlandfunk.de/aus-kultur-und-sozialwissenschaften.1147.de.html aufgerufen werden.
In the first part of the HUGGIE project initiated by Oliver Bendel, two students of the School of Business FHNW conducted an online survey with almost 300 participants. In the management summary of their bachelor thesis Ümmühan Korucu and Leonie Stocker (formerly Leonie Brogle) write: „The results of the survey indicated that people have a positive attitude towards robots in general as robots are perceived as interesting and useful rather than unnecessary and disturbing. However, only a minority of the participants stated that they would accept a hug from a robot. A possible reason for this could be that for the majority of participants, a hug is an act of intimacy with a deeper meaning attached to it which is only being shared with selected persons. For a robot to be perceived as an attractive hugging partner, a human-like design including a face, eyes, a friendly look as well as the ability to communicate verbally and non-verbally is desired. However, an appearance being too realistic has a deterrent effect. Furthermore, an in-depth analysis of the data in relation to age and gender of the participants resulted in the discovery of interesting facts and differences. Overall, the findings contribute to a clearer picture about the appearance and the features Huggie should have in order to be accepted as a hugging counterpart.“ The bachelor thesis will be publicly available in autumn 2020. There will also be a paper with the results next year.
An der Hochschule für Wirtschaft FHNW wird ab Herbstsemester 2021 das Wahlmodul „Soziale Roboter“ angeboten. Es steht WirtschaftsinformatikerInnen und BetriebsökonomInnen offen. Dozent ist Prof. Dr. Oliver Bendel. Das Wahlmodul „Soziale Roboter“ klärt Grundbegriffe und -konzepte, stellt den Zusammenhang zwischen der sozialen Robotik und anderen Disziplinen (Künstliche Intelligenz, Maschinenethik, Künstliches Bewusstsein) her, nennt Beispiele sozialer Roboter und geht auf Anwendungsgebiete sozialer Roboter ein. Die Studierenden lernen ausgewählte soziale Roboter kennen, nach Möglichkeit auch im direkten Kontakt. Sie entwickeln Szenarien, die folgende Komponenten umfassen: Beschreibung eines fiktiven sozialen Roboters (Zeichnung, Produktbeschreibung), Skizze einer Organisation oder Situation, in der der Roboter eingesetzt wird (Organigramm, Firmenbeschreibung), Darstellung der Interaktion und Kommunikation sowie der Datenflüsse (Modellierung), Diskussion technischer, ethischer und rechtlicher Fragen. Die Ergebnisse werden in Gruppen im Plenum präsentiert.
Abb.: Auch der Zusammenhang mit der Maschinenethik wird aufgezeigt
„Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Sie können über fünf Dimensionen bestimmt werden, nämlich die Interaktion mit Lebewesen, die Kommunikation mit Lebewesen, die Nähe zu Lebewesen, die Abbildung von (Aspekten von) Lebewesen sowie – im Zentrum – den Nutzen für Lebewesen. Bei einem weiten Begriff können neben Hardwarerobotern auch Softwareroboter wie gewisse Chatbots, Voicebots (Sprachassistenten oder virtuelle Assistenten) und Social Bots dazu zählen. Die Disziplin, die soziale Roboter – ob als Spielzeugroboter, als Serviceroboter (Pflegeroboter, Therapieroboter, Sexroboter, Sicherheitsroboter etc.) oder als Industrieroboter in der Art von Kooperations- und Kollaborationsrobotern (Co-Robots bzw. Cobots) – erforscht und hervorbringt, ist die soziale Robotik.“ So beginnt ein Beitrag im Gabler Wirtschaftslexikon. Er knüpft an die Definition an, die der Verfasser 2014 am selben Ort zu sozialer Robotik geliefert hat. Besonders an ihm ist neben den Dimensionen, die für jeden einzelnen Typ beschrieben werden können, die Einbeziehung von Tieren, nicht nur auf der Seite des Roboters, der Lebewesen aller Art imitieren kann, sondern auch auf der Seite seines Gegenübers. Nach dieser Sichtweise können soziale Roboter nicht nur Menschen, sondern auch Tiere erfreuen und unterstützen, mit Hilfe von Gestaltungsformen und Verhaltensweisen, die als angemessen wahrgenommen und die verstanden werden. Weiter unten heißt es: „Wenn die Maschinen zu moralisch adäquaten Entscheidungen fähig sein sollen, ist die Maschinenethik gefragt.“ Der Artikel von Oliver Bendel ist am 10. März 2020 erschienen und kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-roboter-122268 aufgerufen werden.
Der Careum Dialog 2020 in Zürich konzentriert sich, so die Website, „auf die Fragen der sozialen und emotionalen Interaktionen zwischen Mensch und Maschine im Gesundheits- und Pflegewesen“. „Die Veranstaltung will aufzeigen, wie intelligente Technologien nicht nur die Arbeit von Pflegefachkräften verändern, sondern auch den Bedürfnissen von pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen gerecht werden. Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen Pflegeszenarien für 2025 erarbeitet werden, die auch wichtige ethische Aspekte in den Blick nehmen.“ (Website Careum) Den ersten Fachvortrag am 13. Februar hält Prof. Dr. Oliver Bendel zum Thema „Was macht Roboter sozial?“. Der Informations- und Maschinenethiker geht auf die Nähe von Mensch und Maschine, soziale Interaktions- und Kommunikationsformen von Robotern und die Darstellung sowie die Erzeugung bzw. Verstärkung von Emotionen ein. Dabei wirft er auch ethische Fragen auf. Kathrin Janowski stellt den State of the Art sozialer Roboter im Gesundheitswesen dar. Die ethische Perspektive nimmt wiederum Prof. Dr. Effy Vayena, Professorin für Bioethik, ein. Prof. Dr. Jan Ehlers widmet sich „Pflegeszenarien 2025“, Prof. Dr. Marc Oliver Korn behandelt Emotionen aus technischer Sicht und fragt, „wie Maschinen lernen, menschliche Emotionen zu deuten“ (Programm Careum). Am 14. Februar gibt es weitere Vorträge. Informationen zur Veranstaltung mit dem Titel „Talk to me: Soziale Roboter im Gesundheitswesen“ sind über www.careum.ch/dialog20 erhältlich (Link nicht mehr gültig).