Wenn Maschinen Gefühle haben

In der Zeitschrift Chip (6/2025), erschienen Anfang Mai 2025, findet sich unter dem Titel „Wenn Maschinen Gefühle haben“ ein dreiseitiges Interview mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Der Technikphilosoph glaubt nicht, dass KI-Systeme jemals etwas empfinden und dass sie leiden können. Er glaubt nicht, dass sie jemals Glück empfinden können. In der Tierethik gehe man davon aus, dass etwas Rechte haben kann, wenn es empfinden und leiden kann – und das Glück müsse man unbedingt hinzunehmen. Ganz offensichtlich haben die meisten Tiere – so der Technikphilosoph, der sich in seinem Studium der Philosophie auch der Tierethik gewidmet hat – moralische Rechte. Und ganz offensichtlich haben KI-Systeme oder soziale Roboter keine. Er sieht nicht, wie sie mit generativer KI zum Empfinden und Leiden kommen könnten. Es existiere auch keinerlei Hinweis darauf, wenn man vom Marketing von Unternehmen und Evangelisten absehe. Seinem Interviewpartner Thomas Raukamp gegenüber hatte er ausgeführt: „Wenn eine Simulationsmaschine immer besser simuliert, bedeutet das nicht, dass sie plötzlich keine Simulationsmaschine mehr ist. Sie ist nur eine immer bessere Simulationsmaschine. Es gibt keinen Sprung zum Leben, es gibt keinen Sprung zum Bewusstsein, es gibt keinen Sprung zum Empfinden, Leiden und Glück. Sie verbleibt in der Simulation.“ Der Artikel ist in der Jubiläumsausgabe erschienen, der 555. Ausgabe der Zeitschrift, und kann am Kiosk oder über chip-shop.de bezogen werden.

Abb.: Das Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift Chip (6/2025)

Robotische und tierische Vierbeiner

Robotische Vierbeiner – oft als Roboterhunde bezeichnet – verbreiten sich immer mehr. In der Folge werden sie zunehmend echten Hunden begegnen. Die Frage ist, wie man den Roboter so konzipiert und konstruiert, dass die Tiere nicht überreagieren und weder Robotern noch Tieren oder Umstehenden irgendein Schaden zugefügt wird. Im Rahmen des „Robodog Project“ sollen kleinere Hunde mit dem gehenden, laufenden und springenden Unitree Go2 aus dem privaten Social Robots Lab von Prof. Dr. Oliver Bendel konfrontiert werden. Es ist geplant, kontrollierbare Umgebungen wie Hundetrainingsplätze zu besuchen und Treffen und Gespräche mit Hundebesitzern zu arrangieren. Die Ergebnisse werden zu Vorschlägen für Gestaltung und Steuerung führen. Auch Robot Enhancement kann eine Rolle spielen. So haben Roboterliebhaber mit einem 3D-Drucker karikaturenhafte Köpfe für den Unitree Go2 hergestellt, die ihm ein völlig anderes Aussehen verleihen. Das Projekt – nach dem Kosenamen des robotischen Vierbeiners und der Disneyfigur auch „Bao Meets Pluto“ genannt – startete Ende März 2025 an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Es ist Teil der Forschung von Oliver Bendel auf dem Gebiet der Tier-Maschine-Interaktion. Als Mitarbeiterin konnte Selina Rohr gewonnen werden, die zu dem Thema ihre Bachelorarbeit schreibt. Sie lernte Bao bei einem Meeting Ende April 2025 kennen und ließ ihn durch den Raum laufen und springen.

Abb.: Ein Golden Retriever

14 Concepts and Artifacts in the Field of ACI

Since 2012, Oliver Bendel has developed 14 concepts and artifacts in the field of animal-computer interaction (ACI) or animal-machine interaction (AMI) together with his students. They can be divided into three categories. The first are animal- and nature-friendly concepts. The second are animal-friendly machines and systems (i.e., forms of moral machines). The third are animal-inspired machines and systems that replace the animals or bring them closer to you. Articles and book chapters have been published on many of the projects. The names of the developers can be found in these. A few prototypes made it into the media, such as LADYBIRD and HAPPY HEDGEHOG. Oliver Bendel repeatedly refers to Clara Mancini, the pioneer in the field of animal-computer interaction. Recently, ethicists such as Peter Singer have also turned their attention to the topic. Current projects include „Robodog“ (in which a robot dog meets real dogs) and „VISUAL“ (which is designed to enable photo safaris for the blind).

Fig.: 14 concepts and artifacts

Humanoide Roboter im Podcast

Everlast ist eine Medienagentur aus Ulm. Leonard Martin Schmedding, Co-Founder, war wie bereits vor einem Jahr im Gespräch mit Prof. Dr. Oliver Bendel. Das Video wurde auf YouTube veröffentlicht. Es geht um Themen wie „Humanoide Roboter, Massenarbeitslosigkeit, GenAI, KI im Handwerk & Studium“ (Teaser YouTube). Humanoide Roboter sind – so hat es Oliver Bendel im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler beschrieben – Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild. Bei hoher Ähnlichkeit spricht man von (Vorläufern von) Androiden.“ Insgesamt steht der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker den Entwicklungen in KI und Robotik positiv gegenüber. Das Video kann über youtu.be/ic0KwmvckAw?si=SRHbT7o3rel4m_sq abgerufen werden.

Abb.: So stellt sich ChatGPT einen humanoiden Roboter vor

Image Generators from an Ethical Perspective

The article „Image Synthesis from an Ethical Perspective“ by Prof. Dr. Oliver Bendel was published as an electronic version in the journal AI & SOCIETY on September 27, 2023. It addresses the ethical implications of image generators, i.e., a specific form of generative AI. It can now also be found in the current print edition from February 2025 (Volume 40, Issue 2). From the abstract: „Generative AI has gained a lot of attention in society, business, and science. This trend has increased since 2018, and the big breakthrough came in 2022. In particular, AI-based text and image generators are now widely used. This raises a variety of ethical issues. The present paper first gives an introduction to generative AI and then to applied ethics in this context. Three specific image generators are presented: DALL-E 2, Stable Diffusion, and Midjourney. The author goes into technical details and basic principles, and compares their similarities and differences. This is followed by an ethical discussion. The paper addresses not only risks, but opportunities for generative AI. A summary with an outlook rounds off the article.“ A lot has happened with image generators since 2023. The new one from OpenAI now also allows photorealistic images, and it has fewer problems with average-looking people – DALL-E 2 and 3 favored beauty over mediocrity and ugliness. The article can be downloaded from link.springer.com/article/10.1007/s00146-023-01780-4.

Fig.: An AI-generated astronaut

Alienfrauen, Mangamädchen und Elfen

The Pioneer hat am 5. April 2025 den Podcast „Liebespuppen, Sexroboter und die Zukunft der Intimität“ mit Prof. Dr. Oliver Bendel veröffentlicht. Geboten wird auf der von Gabor Steingart gegründeten Plattform nach eigenen Worten unabhängiger Journalismus „zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, direkt vom ersten Medienschiff der Welt“ (Website The Pioneer). Ein wesentlicher Bestandteil sind die Podcasts. Der Technikphilosoph aus Zürich war bereits am 13. Dezember 2024 im Gespräch mit Alev Doğan gewesen, der stellvertretenden Chefredakteurin, die den „8. Tag“ verantwortet. Zusammen erkundeten sie die Welt der Liebesroboter und Sexroboter, sprachen über einschlägige Bordelle und Betriebe und über schüchterne junge Männer, die sich Alienfrauen, Mangamädchen und Elfen zuwenden. Letztlich ging es um die Zukunft der Intimität. Der Podcast kann über www.thepioneer.de/originals/der-achte-tag/podcasts/liebespuppen-sexroboter-und-die-zukunft-der-intimitaet aufgerufen werden.

Abb.: Alienfrauen, Mangamädchen und Elfen

Was sind und können Unterwasserroboter?

„Unterwasserroboter sind ferngesteuerte, teilautonome oder autonome Roboter, die unter Wasser zu Forschungszwecken und für Such-, Bergungs-, Überwachungs- und Reinigungsarbeiten eingesetzt werden. Sie verfügen wie andere Roboter über Sensoren und Aktoren. Mit Kameras ermöglichen sie die Sicht unter Wasser. Sie erinnern an kleine U-Boote bzw. kleine Fahrzeuge oder orientieren sich als bionische Roboter an der Gestalt von Tieren, etwa Pinguinen, Fischen oder Walen und Quallen. In manche von ihnen ist künstliche Intelligenz (KI) integriert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 3. April 2025 im Wirtschaftslexikon von Springer Gabler veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, von POODLE über Kaiko bis Belle, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen: „Sie können in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen beim Reinigen von Gewässern, bei dem bislang vor allem passive Systeme verwendet werden, oder beim Erkennen von Anzeichen von Umweltzerstörung. Wichtig ist zum einen, dass sie die Tiere im Wasser nicht stören und nicht verletzen. Hier ist die Tierethik – in der Begründung von Rechten und Abwägung von Interessen – zusammen mit dem Tierschutz gefragt. Wichtig ist zum anderen, die Produktion und den Betrieb möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu gestalten, wo wiederum Umweltethik und Umweltschutz sich einbringen können, mit Richtlinien und Vorgaben.“ Der vollständige Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/unterwasserroboter-172865 abrufbar.

Abb.: Manche Roboter dokumentieren die Unterwasserwelt

Special Paper Award

The paper „Revisiting the Trolley Problem for AI: Biases and Stereotypes in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making“ by Şahan Hatemo, Christof Weickhardt, Luca Gisler, and Oliver Bendel received the Special Paper Award from the reviewers of the AAAI 2025 Spring Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“. The three bachelor students from the FHNW School of Computer Science gave their presentation on site in San Francisco as part of the AAAI 2025 Spring Symposia. Prof. Dr. Bendel from the FHNW School of Business had given them feedback on the project and placed it in the context of machine ethics. He has been involved in the well-known and popular conference, which usually takes place at Stanford University, since 2016. This time, he was keeping his fingers crossed from Italy. The proceedings of the AAAI 2025 Spring Symposia will be published in April 2025.

Fig.: Special Paper Award

Mit Cleop@tr@ in Ägypten

Seit 2012 baut Prof. Dr. Oliver Bendel – teils mit seinen Studenten und Studentinnen, teils im Alleingang – Chatbots und Sprachassistenten. Diese wurden von den Medien besprochen und von der NASA für interessant befunden. Sein theoretisches Rüstzeug und praktisches Anschauungsmaterial hat er aus seiner Promotion zu diesem Thema, die ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Seit 2022 liegt der Fokus auf Dialogsystemen für tote und gefährdete Sprachen. Es entstanden @ve, ein Chatbot für Latein (Implementierung durch Karim N’diaye), @llegra, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Vallader, ein Idiom des Rätoromanischen (Implementierung durch Dalil Jabou), und kAIxo, ein Chatbot mit Sprachausgabe für Baskisch (Implementierung durch Nicolas Lluis Araya). Zudem experimentiert Oliver Bendel mit Chatbots für ausgestorbene Sprachen wie Ägyptisch und Akkadisch. Die Welt hat am 1. April 2025 einen Artikel zu seiner Arbeit veröffentlicht, mitsamt einem längeren Interview, in dem der Technikphilosoph die Möglichkeiten und Beschränkungen von großen Sprachmodellen in diesem Kontext dargelegt. Cleop@tr@ nutzt die Multimodalität von GPT-4 für ihre Übersetzungen und Deutungen. Der Artikel kann hier aufgerufen werden.

Abb.: Ein ägyptisches Motiv

Vorträge zur Maschinenethik in Frisco

Bei den AAAI 2025 Spring Symposia werden drei Bachelorstudenten der neuen Hochschule für Informatik FHNW einen Vortrag halten. Sahan Hatemo, Christof Weickhardt und Luca Gisler sind am 1. April 2025 vor Ort in San Francisco und stellen beim Symposium „Human-Compatible AI for Well-being: Harnessing Potential of GenAI for AI-Powered Science“ das Paper „Revisiting the Trolley Problem for AI: Stereotypes and Biases in Large Language Models and their Impact on Ethical Decision-Making“ vor. Prof. Dr. Oliver Bendel, der Viertautor, hat ihnen Feedback zum Paper gegeben und das Projekt im Paper in der Maschinenethik verortet. Von Zürich aus ist am selben Tag die Masterstudentin Myriam Rellstab zugeschaltet. Das Paper „Miss Tammy as a Use Case for Moral Prompt Engineering“ hat sie zusammen mit Oliver Bendel verfasst. Für ihn ist der Chatbot eine Umsetzung von Methoden der Maschinenethik im Bereich der Large Language Models (LLMs). Er spricht von Moral Prompt Engineering und meint damit die Verbindung von Prompt Engineering und gegebenenfalls Retrieval-Augmented Generation (RAG). Sahan Hatemo wird den Vortrag halten und Myriam Rellstab dann für Fragen zur Verfügung stehen. Das vorläufige Programm des Symposiums ist hier verfügbar.

Abb.: Dieser Avatar von Miss Tammy wurde verworfen (Bild: Ideogram)

Meine Freundin ist ein Roboter

Am 22. März 2025 erschien im österreichischen Standard der Artikel „Meine Freundin, der Roboter“. Joseph Pallinger vom österreichischen Standard hatte dafür Prof. Dr. Oliver Bendel interviewt, der an der Hochschule für Wirtschaft FHNW lehrt und forscht und assoziierter Forscher der Potsdam Embodied Cognition Group (PECoG) an der Universität Potsdam ist. Es ging um Liebespuppen und Sexroboter sowie um Androiden wie Aria von Realbotix, die die Fähigkeiten von Harmony und Co. haben, aber auch ihre Arme bewegen können. Gedacht sind sie für alle möglichen Einsatzbereiche, etwa für das Hotel oder die Bibliothek. Sie können auch, wie ein Ansprechpartner der Firma gegenüber Oliver Bendel bestätigte, ihr Gegenüber umarmen. Zudem wurde Jessica M. Szczuka von der Universität Duisburg-Essen zum Thema befragt. Oliver Bendel steht Liebespuppen und Sexrobotern neutral gegenüber. Er hält sie weder für die Rettung der Menschheit wie David Levy noch für deren Untergang wie Kathleen Richardson. Der Artikel war bereits am 14. März auf der Website erschienen. Nun kann er mit der gedruckten Ausgabe erworben werden.

Abb.: Meine Freundin ist ein Roboter

Beitrag zu Inclusive Robotics

„Inclusive Robotics (dt. ‚inklusive Robotik‘) entwirft, gestaltet, steuert, produziert und betreibt robotische Lösungen für Behinderte und Beeinträchtigte. Diese sollen in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich in Bildung, Kultur und Sport betätigen können. Helfen kann dabei sowohl eine Ersetzung oder Ergänzung eines Körperteils als auch ein Roboter, der einen begleitet (Assistenzroboter oder Companion Robot) bzw. den man bei sich oder an sich trägt (Wearable Robot). Zunehmend relevant werden robotische Vierbeiner sowie robotische Zweibeiner im Sinne von Allzweckrobotern. Diese werden in der Zukunft als universelle Roboter echte Generalisten sein. Es geht insgesamt um physische, aber auch um psychische Aspekte. Inclusive Robotics hat enge Beziehungen zu Inclusive AI.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird das eine oder andere Beispiel aufgeführt, im dritten die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag ist über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/inclusive-robotics-172663 abrufbar.

Abb.: Inclusive Robotics hilft behinderten Menschen

Grundlagen zu humanoiden Robotern

„Humanoide Roboter sind Roboter mit menschenähnlichem Aussehen. Das Spektrum reicht dabei von einer abstrakten Gestalt mit menschlichen Merkmalen über ein cartoonhaftes menschenähnliches Äußeres bis hin zu realistischem oder hyperrealistischem Design nach unserem Vorbild. Bei hoher Ähnlichkeit spricht man von (Vorläufern von) Androiden. Neben humanoiden Robotern gibt es z.B. animaloide, also Roboter mit tierähnlichem Aussehen. Natürlichsprachliche Fähigkeiten machen einen Roboter noch nicht zu einem humanoiden – so kann es abstrakte oder animaloide Modelle mit menschlicher Stimme geben. Humanoide Roboter sind oft Zweibeiner, zuweilen auch Roboterköpfe oder -büsten.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 18. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt werden Beispiele aufgeführt, im dritten universelle Roboter näher beschrieben. Im vierten erklärt der Autor, was das Uncanny Valley in diesem Zusammenhang ist. Im fünften wird auf Anwendungen für humanoide Roboter eingegangen. Kritik und Ausblick schließen den Beitrag ab, der über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/humanoide-roboter-172731 aufgerufen werden kann.

Abb.:  Ein humanoider Roboter

Mercedes-Benz stellt Apollo ein

Mercedes-Benz bringt laut Medienmitteilung vom 18. März 2025 mit Apollo „einen der fortschrittlichsten kommerziellen humanoiden Roboter der Welt“ nach Berlin-Marienfelde, das sich 2022 mit dem Mercedes-Benz Digital Factory Campus (MBDFC) als globales Kompetenzzentrum für die Digitalisierung der Produktion etablierte. Der Hersteller Apptronik sitzt in Austrin und wurde 2016 aus dem Human Centered Robotics Lab der University of Texas heraus gegründet. Apollo ist laut Website „the first commercial humanoid robot that was designed for friendly interaction, mass manufacturability, high payloads and safety“ (Website Apptronik). Er ist ca. 172 cm groß und wiegt ca. 72 kg. Anders als vergleichbare robotische Zweibeiner hat er kein Display im Gesichtsbereich, sondern lediglich zwei Augen. Der Kopf wirkt eher wie der von sozialen Robotern wie ARI oder P-Care. Apollo ist ein modulares System und kann stationär oder mobil betrieben werden. Mercedes-Benz schreibt in der Medienmitteilung zum Vorgehen: „Die Apollo-Roboter haben in einer Produktionsumgebung Daten gesammelt, um für spezifische Anwendungsfälle … zu trainieren.“ Mitarbeiter von Mercedes-Benz „mit Praxiserfahrung in der Produktion haben ihr Wissen mithilfe von Teleoperations-Prozessen und Augmented Reality auf Apollo übertragen“. „Nun vollzieht Mercedes-Benz im MBDFC in Berlin den nächsten entscheidenden Entwicklungsschritt: Die Apollo-Roboter lernen hier, autonom zu agieren – ein technologischer Meilenstein auf dem Weg zu einem flexiblen, intelligenten Assistenzsystem für die Produktion.“ (Medienmitteilung Mercedes-Benz)

Abb.: Apollo, Gott der Künste

Geräte und Erweiterungen für tragbare soziale Roboter

„Robot Enhancement ist die Erweiterung und damit einhergehende Veränderung oder Verbesserung des Roboters durch den Benutzer bzw. eine Firma, etwa in funktionaler, ästhetischer, ethischer oder ökonomischer Hinsicht. Das Wort wurde in Anlehnung an ‚Human Enhancement‘ und ‚Animal Enhancement‘ gebildet, und man kann damit sowohl das Arbeitsgebiet als auch den Gegenstand bezeichnen. Eine Form des Robot Enhancement ist das Social Robot Enhancement, bei dem ein sozialer Roboter erweitert bzw. verändert und verbessert wird. Der Hersteller bietet vor dem Finishing unterschiedliche Optionen an, eine Tuningfirma nach der Produktion diverse Add-ons. Auch der Benutzer selbst kann in verschiedener Weise aktiv werden, etwa indem er das Gegenüber markiert und es dadurch personalisiert.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der vor vier Jahren, am 20. Februar 2021, im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Inzwischen gibt es zahlreiche Beispiele für Robot Enhancement, auch und gerade im relativ neuen Bereich der Wearables Social Robots (der tragbaren sozialen Roboter). Für diesen stehen oft Kleidungsstücke und Kostüme zur Verfügung, und manche von ihnen kann man mit ChatGPT verbinden.

Abb.: Die Erweiterungen von tragbaren sozialen Robotern

Über Wearable Robots

„Wearable Robots sind Roboter oder robotische Komponenten, die man bei sich, auf sich oder in sich trägt. Sie können am Kopf, am Körper oder an der Kleidung befestigt bzw. mit Körperteilen und Organen dauerhaft verbunden werden. Manche sind aus harten, starren Materialien gefertigt, wie Hightechprothesen, Exoskelette und kleine soziale Roboter (Wearable Social Robots). Andere sind aus weichen, flexiblen Materialien, wie Exosuits und Exogloves (Soft Wearable Robots).“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel, der am 5. März 2025 im Gabler Wirtschaftslexikon veröffentlicht wurde. Im zweiten Abschnitt wird näher auf Wearable Social Robots eingegangen: „Kleine soziale Roboter werden an einer Halskette oder in der Brusttasche getragen – oder an Metallplättchen unter dem Stoff, an denen sie mit Hilfe von Magneten haften. Man kann mit ihnen sprechen oder sich über sie an das Gegenüber wenden und die Umgebung fotografieren, analysieren und evaluieren.“ Im dritten Abschnitt wird die Perspektive der Ethik eingenommen. Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wearable-robots-172088 aufgerufen werden.

Abb.: Ein Wearable Social Robot (Foto: LivingAI)