Der Döner rollt nicht mehr

In Zürich Oerlikon testete der Lieferdienst Just Eat gemeinsam mit dem ETH-Spin-off Rivr seit Mitte August 2025 den Einsatz von Lieferrobotern. Damit ist es nach wenigen Tagen schon wieder vorbei. Dies meldeten ab dem 3. September 2025 mehrere Schweizer Medien, etwa 20 Minuten, NAU und Tages-Anzeiger. Dieser schrieb am 5. September 2025: „Das Bundesamt für Strassen stuft den Roboter des Start-ups Rivr wie ein Strassenfahrzeug ein. Das bringt auch die Post in Bedrängnis. Und lässt Rivr einen Wegzug erwägen.“ (Tages-Anzeiger, 5. September 2025, Schweizer Rechtschreibung) Zwei Monate lang sollte der robotische Vierbeiner mit Rädern Bestellungen des Restaurants Zekis World ausliefern. Dabei handelte es sich ausgerechnet um Döner. Der Zürcher Roboter fährt 15 km/h, kann Hindernisse wie Bordsteine und Treppen überwinden und nutzt ein KI-System zur Navigation. Der Lieferbehälter ist isoliert und auslaufsicher. Der Test war angeblich eine Europapremiere. Warum man ihn rechtlich nicht vorher abgesichert hat, ist unklar.

Abb.: Zurück zu alten Transportmitteln

Just Eat testet Lieferroboter

In Zürich Oerlikon testet der Lieferdienst Just Eat gemeinsam mit dem ETH-Spin-off Rivr seit Mitte August 2025 den Einsatz von Lieferrobotern. Dies meldeten am 21. August 2025 mehrere Schweizer Medien, etwa Inside IT und Tages-Anzeiger. Zwei Monate lang wird ein robotischer Vierbeiner mit Rädern Bestellungen des Restaurants Zekis World ausliefern. Zunächst begleitet ein Operator die Fahrten. Was danach passiert, ist nicht ganz klar. Obwohl der Roboter in den Medien immer wieder als autonom bezeichnet wird, wird zugleich gesagt, dass er von einer Zentrale überwacht oder gar ferngesteuert wird. Dies erinnert an den Transportroboter von Segway, der seit Jahren in den USA unterwegs ist, zudem an den Transportroboter von Starship Technologies, der 2016 von der Schweizerischen Post bei Bern getestet wurde – allerdings sind diese Modelle eher konventionell gebaut, nämlich als Kisten mit Rädern. Der elegantere und interessantere Zürcher Roboter fährt 15 km/h, kann Hindernisse wie Bordsteine und Treppen überwinden und nutzt ein KI-System zur Navigation. Der Lieferbehälter ist isoliert und auslaufsicher. Der Test ist angeblich eine Europapremiere. Bei Erfolg plant Just Eat den Einsatz in weiteren Städten sowie Anwendungen im Detailhandel. Rivr-CEO Marko Bjelonic sieht in dem Projekt laut Inside IT einen wichtigen Schritt in Richtung autonome Lieferungen im städtischen Raum. Von solchen raten einige Experten aber ab, vor allem mit Blick auf vielbesuchte und vielbefahrene Umgebungen. Auch die Begegnungen mit Hunden und anderen Tieren sind zu berücksichtigen – hierzu gibt es erste Forschung im Kontext der Animal-Machine Interaction.

Abb.: Achtung Transportroboter

Der vegetarische Roboter

Der gleiche Roboter, der von der Schweizerischen Post und von Hermes mit Blick auf Pakete getestet wurde, soll nun auch Pizza ausliefern. Dies meldeten mehrere Medien. So schrieb Golem am 30. März 2017: „Der sechsrädrige Roboter soll die Pizza und andere Speisen im Umkreis von zwei Kilometern um eine Filiale ausliefern. Zu Beginn will Domino’s etwa ein halbes Dutzend Roboter einsetzen und die Zahl später aufstocken. Sobald die Behörden die nötigen Genehmigungen erteilt haben, können die Roboter rollen. Das soll in den kommenden zwei Monaten der Fall sein.“ (Golem, 30. März 2017) Auch dieser Roboter, so niedlich er aussieht und so hübsch man ihn aufklappen kann, wird eine Stolperfalle sein. Die Gehsteige gehören den Fußgängern, die Straßen den Fahrradfahrern und Autofahrern. Für mobile Roboter im öffentlichen Raum bräuchte es neue Konzepte. Ohne diese erhöhen sie einfach die Komplexität in den Städten – die ersten Pizzas sollen in Hamburg umherrollen – und schaffen unnötig Risiken für die Verkehrsteilnehmer. Bei Pizzas gelten zudem andere Anforderungen als bei Paketen. Sie müssen warm bleiben, was bedeutet, dass die Roboter nicht zu langsam fahren dürfen oder dass sie die Speisen warmhalten müssen, was womöglich neue Risiken schafft. Wenn alle Probleme gelöst sind, könnte man aus der Maschinenethik heraus Lieferroboter entwickeln, die aus moralischen Gründen nur vegetarische Pizzas aufnehmen. Einen Versuch wäre es wert.

Abb.: Der vegetarische Roboter mag vegetarische Pizza