Es gibt keine Lösung

Im Technoseum in Mannheim diskutierten am 21. Juni 2017 ab 18 Uhr Dr. Thomas Meyer, KIT-Zentrum für Mobilitätssysteme, und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW, zunächst zu technischen und rechtlichen Fragen rund um das automatisierte Fahren und das autonome Auto. Es moderierte Prof. Dr. Kurt Möser vom KIT. Oliver Bendel machte schon am Anfang seine Position klar: Vollautomatisiertes und autonomes Fahren gehört auf die Autobahn, nicht in den Stadtverkehr, außer man führt eine starke Geschwindigkeitsbeschränkung und spezielle Fahrspuren ein, was vor allem für Shuttles ein probates Mittel ist. Als die Abteilungsleiterin Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Stefanie Roth, nach der Lösung für moralische Dilemmata fragte, wurde das im Titel der Veranstaltung versprochene ethische Thema aufgegriffen. Wen soll das Auto bei einem Unfall töten, wen nicht? Oliver Bendel konnte als Maschinenethiker den Kreis mit einem klaren Statement schließen: Es gibt keine Lösung. Das Auto sollte klassische und unklassische Dilemmata und überhaupt Situationen, in denen es um Leben und Tod mehrerer Menschen geht, nicht aufzulösen versuchen, weder durch Qualifizieren noch durch Quantifizieren. Genau deshalb gehört es auf die Autobahn, wo Fußgänger und Fahrradfahrer fehlen und wo man dank der integrierten und kommunizierenden Systeme für höchste Sicherheit sorgen kann. In der Stadt ist technisches und moralisches Scheitern vorprogrammiert. Dr. Thomas Meyer konnte aus der eigenen Arbeit am KIT und von den Einstellungen und Erwartungen der Ingenieure berichten. Erst gegen 20 Uhr löste sich die Veranstaltung ganz auf.

Abb.: Wenn sich die Kreuzung belebt, wird es schwierig

Das Auto der Zukunft

„Experten sind sich einig. Das Auto der Zukunft wird elektrisch und selbstfahrend sein. Aber zuvor müssen noch wichtige ethische Fragen geklärt werden. Wie soll das Auto entscheiden, wenn ein Unfall mit Personenschaden nicht vermeidbar ist? Hierzu tagt eine vom Bundesverkehrsminister eingesetzte Ethikkommission.“ So heißt es auf der Website der sogenannten Industriewoche 2017. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, meint in ihrem Grußwort: „Mit der Industriewoche 2017 wollen wir zeigen: Industrie berührt jeden von uns und sie ist vielfältig.“ (Website der Industriewoche 2017) Dr. Thomas Meyer, Geschäftsführer des KIT-Zentrums für Mobilitätssysteme, diskutiert mit Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Kurt Möser vom KIT. Die Veranstaltung findet am 20. Juni 2017 im Auditorium des TECHNOSEUM statt. „Das TECHNOSEUM ist eines der großen Technikmuseen in Deutschland. Die Ausstellung zeigt 200 Jahre Technik- und Sozialgeschichte. Sie steht mit ihren Experimentierstationen zu Naturwissenschaft und Technik für experimentelles Begreifen mit Spaß und Staunen.“ (Website TECHNOSEUM) Weitere Informationen über www.industriewoche-bw.de und www.technoseum.de.

Abb.: Diese Isetta steht im TECHNOSEUM (Foto: TECHNOSEUM)