Seminar zu KI und Robotik im Alter

„In einer Zeit, in der technologische Innovationen rasant voranschreiten, ist es von zentraler Bedeutung, die gesellschaftlichen und politischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik im Kontext des Älterwerdens zu verstehen.“ Dies schreibt das Netzwerk für Senior-Internet-Initiativen (sii) Baden-Württemberg auf seiner Website und lädt im Rahmen eines offenen Seminars alle Interessierten ein, „die vielfältigen Chancen und Herausforderungen zu erkunden, die moderne Technologien für unsere Gesellschaft mit sich bringen“, und sich mit anderen Interessierten auszutauschen. Mitveranstalter sind Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und ZAWiW der Universität Ulm. Zu den Referenten gehören Dr. Judith Schoch, Evangelische Heimstiftung („Innovation durch KI & Robotik in der Pflege“), und Prof. Dr. Oliver Bendel, Hochschule für Wirtschaft FHNW („Soziale Roboter, Assistenzroboter und Allzweckroboter in der Pflege“). Das Seminar „KI & Robotik im Alter“ findet vom 27. bis 29. Oktober 2025 im Haus auf der Alb in Bad Urach statt. Weitere Informationen über netzwerk-sii-bw.de/termin/ki-robotik-im-alter/.

Abb.: Senioren im Gespräch

Eine halbe Million Downloads

Der Sammelband „Pflegeroboter“ – Herausgeber ist der Technikphilosoph und Wirtschaftsinformatiker Oliver Bendel aus Zürich – hat am 30. September 2024 eine halbe Million Downloads erreicht. Gezählt werden auf SpringerLink die Downloads des gesamten Werks sowie einzelner Kapitel. Dazu kommen Verkauf und Vertrieb über andere Plattformen und über Buchhandlungen (was in dieser Zahl nicht enthalten ist). Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das im November 2018 erschienene Buch ein Standardwerk zum Thema ist. In den letzten Jahren hat Oliver Bendel immer wieder das Verhältnis zwischen Servicerobotern und sozialen Robotern untersucht. Zudem wies er darauf hin, dass immer mehr Serviceroboter soziale Merkmale und Fähigkeiten erhalten, etwa Augen und Mund oder Töne, mit denen sie Emotionen ausdrücken können. Der 2021 veröffentlichte Band „Soziale Roboter“ geht auf solche Zusammenhänge und Entwicklungen ein. Das Buch „Pflegeroboter“ wurde in seiner Open-Access-Variante durch die Daimler und Benz Stiftung ermöglicht. Es kann hier kostenlos heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenpflichtig bei Springer und im Buchhandel bestellt werden.

Abb.: Es darf gefeiert werden

Vom Demonstrator zum Psychotherapeuten

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben am Buch „Soziale Roboter“ mitgewirkt. Von Stefanie Baisch und Thorsten Kolling stammt die Abhandlung „Roboter in der Therapie: Vom Demonstrator zum Psychotherapeuten“. Aus dem Abstract: „Bereits heute, aber dank des demografischen Wandels umso mehr in Zukunft, sind therapeutische Ressourcen begrenzt. Infolgedessen können nicht alle Menschen die physische, psychische oder kognitive Therapie bekommen, die sie benötigen, um trotz Beeinträchtigungen möglichst selbständig am alltäglichen Leben teilnehmen zu können. Roboter könnten die Therapie quantitativ wie auch qualitativ verbessern und mehr Menschen Zugang zu einer Therapie ermöglichen. Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen Rollen und Funktionen, die die Roboter in unterschiedlichen Therapiebereichen einnehmen können, sowie empirische Belege für Akzeptanz, Wirksamkeit und Einflussfaktoren vorgestellt, soweit vorhanden. Dabei zeigt sich, dass selbst in den besser untersuchten Populationen (Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, ältere Erwachsene mit und ohne Demenz) die Datenbasis sehr dünn ist und noch viele Fragen offenbleiben. Neben Potenzialen werden forschungs- wie auch praxisbezogene und ethische Problemfelder des Einsatzes sozialer Roboter im therapeutischen Bereich identifiziert.“ Das von Oliver Bendel herausgegebene Werk ist Anfang November 2021 erschienen und verzeichnet bereits 30.000 Downloads. Es kann über link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-31114-8 bezogen werden.

Abb.: Auch Massage kann Teil der Therapie sein