Grundrechte für Primaten

Die Initiative „Grundrechte für Primaten“ ging am 30. April 2021 mit ihrer Website online. Die Unterstützerinnen und Unterstützer fordern in Basel-Stadt die Einführung von Grundrechten für nichtmenschliche Primaten auf kantonaler Verfassungsstufe. Zu ihnen gehören Simon Fankhauser (Co-Präsident Junges Grünes Bündnis), Dr. Charlotte E. Blattner (Juristin), Prof. Dr. Markus Wild (Philosoph), Prof. Dr. Oliver Bendel (Ethiker und Wirtschaftsinformatiker), Jaël Malli (Musikerin) und Dr. Colin Goldner (Leiter des Great Ape Project Deutschland). Besonders weit geht Prof. Dr. Oliver Bendel in seinen Forderungen: „Ich bin für Menschenrechte für Menschen und für Tierrechte für Tiere. Grundrechte wie das Recht auf Leben und das Recht auf körperliche Unversehrtheit sollten allen Primaten, aber auch anderen Säugetieren sowie Reptilien und Amphibien zukommen. Die Idee ist nicht, Tiere vor anderen Tieren zu schützen, sondern vor Menschen.“ Er verbindet Tierethik und Tierschutz mit der Maschinenethik und entwickelt mit seinen Teams tierfreundliche Maschinen. Die Website der Initiative ist über www.primaten-initiative.ch erreichbar.

Abb.: Ein Affe denkt nach

KI trifft Ethik

Das Magazin What’s N3xt wartet in seiner Ausgabe 1/2021 mit Beiträgen zu Robotik und KI auf. In „Uns fehlen Helden!“ erklärt ein bekannter Investor, „was ihn antreibt und warum er auf technologische Innovationen steht“. „Mit 10‑xDNA beschreibt Frank Thelen die Denkweise, die erforderlich ist, um die vor uns liegenden technologischen Fortschritte und Innovationen zu erfassen und zu nutzen.“ (What’s N3xt, 1/2021) In „Nächste Ausfahrt Zukunft“ steht Ranga Yogeshwar Rede und Antwort. „Wir vertrauen Algorithmen, die wir nicht mal nachvollziehen können. Und diese Systeme lernen schneller, als wir Menschen es tun. Neuronale Netze und Machine Learning sind Teil unseres täglichen Lebens geworden.“ (What’s N3xt, 1/2021) „KI trifft Ethik“ wird mit den folgenden Worten angeteasert: „Wie kriegt man menschliche Moral in künstliche Intelligenzen?“ (What’s N3xt, 1/2021) Die Antwort kennt der Informations- und Maschinenethiker Oliver Bendel, der moralische Maschinen baut, Chatbots und Serviceroboter, die moralischen Regeln folgen. Das gesamte Magazin kann hier heruntergeladen werden.

Abb.: KI trifft Ethik

Sex Robots are Not Just for Sex

„Anthropomorphic love dolls – the successors of basic blowup dolls – are widely used these days, both in brothels and at home. While they can offer physical comfort and sexual satisfaction, they certainly cannot engage in more complex interactions with their counterparts. However, sex robots can – or at least they ought to. For now, the offer is not extensive and prices are high. The motor abilities of current models are limited and mainly focus on the head, while the body is usually identical to that of a love doll. Obviously, sex robots are made primarily to have sex with. But the user can also talk to and even form a relationship with them. This in mind, we are now starting to think about other applications of humanoid sex robots in the future – at least when their motor skills have improved. The possibilities might surprise you …” (De Gruyter Conversations, 23 April 2021) The full article is available via blog.degruyter.com/what-we-can-do-with-sex-robots-besides-the-obvious/

Fig.: Sex robots are not just for sex

Animals and Machines

Semi-autonomous machines, autonomous machines and robots inhabit closed, semi-closed and open environments, more structured environments like the household or more unstructured environments like cultural landscapes or the wilderness. There they encounter domestic animals, farm animals, working animals, and wild animals. These creatures could be disturbed, displaced, injured, or killed by the machines. Within the context of machine ethics and social robotics, the School of Business FHNW developed several design studies and prototypes for animal-friendly machines, which can be understood as moral and social machines in the spirit of these disciplines. In 2019-20, a team led by Prof. Dr. Oliver Bendel developed a prototype robot lawnmower that can recognize hedgehogs, interrupt its work for them and thus protect them. Every year many of these animals die worldwide because of traditional service robots. HAPPY HEDGEHOG (HHH), as the invention is called, could be a solution to this problem. This article begins by providing an introduction to the background. Then it focuses on navigation (where the machine comes across certain objects that need to be recognized) and thermal and image recognition (with the help of machine learning) of the machine. It also presents obvious weaknesses and possible improvements. The results could be relevant for an industry that wants to market their products as animal-friendly machines. The paper „The HAPPY HEDGEHOG Project“ is available here.

Fig.: Wild animals also collide with machines

Neues Buch zu sozialen Robotern

Das Buch „Soziale Roboter“ (Hrsg. Oliver Bendel) geht bei Springer Gabler in Produktion. Es besteht aus fünf Teilen: „Grundlagen, -begriffe und -fragen“, „Soziale Robotik und andere Disziplinen“, „Gestaltung, Interaktion und Kommunikation“, „Anwendungsbereiche sozialer Roboter“ und „Die Zukunft sozialer Roboter“. Es sind, das Vorwort mitgezählt, 30 Beiträge, mit ca. 35 Abbildungen, bei ca. 400 Seiten. Der Untertitel lautet: „Technikwissenschaftliche, wirtschaftswissenschaftliche, philosophische, psychologische und soziologische Grundlagen“. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten der Sozialen Robotik, der Robotik, der Künstlichen Intelligenz, der Soziologie, der Psychologie und der Philosophie. Sie lehren und forschen an Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Dänemark und in Schweden. Auch ein Hersteller ist vertreten, der über den Einsatz seines Produkts berichtet. Grundlegende Informationen und das Cover sind über www.springer.com/gp/book/9783658311131 erhältlich. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Oktober 2021.

Abb.: NAO ist ein sehr bekannter sozialer Roboter

Roboter in der Pandemie

„Roboter desinfizieren Räume in der Pandemie, kontrollieren Menschen im Park – und trösten Einsame.“ So lautet der Untertitel des Beitrags „Immune Helfer“ von Marie Rövekamp im Tagesspiegel vom 4. April 2021. „Sie husten nicht, müssen keine Masken tragen. Sie können sich nicht infizieren oder andere anstecken. Was für Vorteile das gegenüber einem Virus sind!“ (Tagesspiegel, 4. April 2021) Zu Wort kommt Oliver Bendel, dessen Beitrag „Serviceroboter bei Epidemien und Pandemien“ im Oktober 2020 in der HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik erschienen ist. Bereits im Frühjahr letzten Jahres war er der Frage nachgegangen, wie Sicherheitsroboter, Reinigungs- und Desinfektionsroboter, Transportroboter und Pflegeroboter auf der ganzen Welt in diesen Zeiten eingesetzt und umgerüstet werden. Er sammelte Beispiele, systematisierte sie und stellte Überlegungen aus technischer und wirtschaftlicher Sicht an. Ein Jahr später kann man sagen: Die COVID-19-Pandemie hat der Servicerobotik einen Schub verliehen.

Abb.: Roboter in der Pandemie helfen Menschen

Über Täuschung und Betrug bei sozialen Robotern

„Die Changetagung 8 vom 27./28. Januar 2022 in Basel lotet aus, wie es um das Verhältnis von Kooperation, Verlässlichkeit und Steuerung in Zeiten der Digitalisierung bestellt ist.“ (Website Changetagung) Mit diesen Worten wird die nächste Ausgabe der Changetagung angekündigt. Eine der Keynotes stammt von Prof. Dr. Oliver Bendel und trägt den Titel „Sind soziale Roboter verlässliche Partner? Fünf Dimensionen des Gelingens und Scheiterns“. Aus dem Abstract: „Der Beitrag widmet sich zunächst der Definition und den Merkmalen sozialer Roboter und stellt Beispiele aus verschiedenen Bereichen vor. Soziale Roboter sind sensomotorische Maschinen, die für den Umgang mit Menschen oder Tieren geschaffen wurden. Beispiele sind Spielzeugroboter wie Cozmo, Therapieroboter wie Paro, Pflegeroboter wie Lio und P-Care sowie Sexroboter wie Harmony. Soziale Roboter gewinnen Menschen und Tiere mit wohlvertrauten Verhaltensweisen für sich. Aus technischer und funktionaler Sicht sind simulierte Emotionen und simulierte Empathie zur Erreichung des Nutzens für Menschen wichtig, ebenso aus psychologischer, wenn Beziehungen initiiert und etabliert werden sollen. Aus philosophischer und speziell ethischer Sicht stellen sich freilich auch Fragen zu Täuschung und Betrug sowie zur informationellen Autonomie. Genau diesen geht der Beitrag, ausgehend von den Merkmalen und Beispielen sozialer Roboter, dann nach. Er arbeitet heraus, wie soziale Roboter einerseits verlässliche Partner sind, andererseits das Gegenteil, da ihnen echte Emotionen und echte Empathie fehlen, sie nur ein simuliertes Gegenüber darstellen und sie dazu prädestiniert sind, uns unsere Geheimnisse zu entreißen.“ Das vollständige Programm ist hier einsehbar.

Abb.: Über Täuschung und Betrug bei sozialen Robotern

Die Robotisierung der Dinge

Wie kann man aus einfachen, weichen Formen und Objekten soziale Roboter machen, also Roboter für den Umgang mit Menschen und Tieren? Dieser Frage gehen unter der Betreuung von Prof. Dr. Oliver Bendel die vietnamesischen Studierenden Nhi Hoang Yen Tran und Thang Vu Hoang im Projekt „Simple, Soft Social Robots“ an der Hochschule für Wirtschaft FHNW nach. Als Grundlage verwenden sie Hugvie aus den Hiroshi Ishiguro Laboratories – diese Labs sind vor allem berühmt für den Geminoid und für Erica. Aber auch Umarmungsroboter wie Telenoid stammen von ihnen. Das jüngste Produkt aus dieser Reihe ist eben Hugvie. An seinem Kopf ist eine Tasche für ein Smartphone angebracht. Voneinander weit entfernte Personen können miteinander sprechen und dabei das Gefühl haben, sich gegenseitig zu umarmen und zu spüren. Aber was kann man mit Hugvie und ähnlichen Formen noch tun? Kann man sie selbst zu Gesprächspartnern machen, kann man ihnen beibringen, ihre Gliedmaßen zu bewegen und in anderer Weise aktiv zu werden? Und was bedeutet eine solche Robotisierung einfacher, weicher Formen und Objekte für den Alltag und die Gesellschaft?

Abb.: Nhi mit Hugvie

More than Care

The symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“ will be held within the AAAI Spring Symposia on March 22-23, 2021. One of the presentations is titled „Care Robots with Sexual Assistance Functions“. Author of the paper is Prof. Dr. Oliver Bendel. From the abstract: „Residents in retirement and nursing homes have sexual needs just like other people. However, the semi-public situation makes it difficult for them to satisfy these existential concerns. In addition, they may not be able to meet a suitable partner or find it difficult to have a relationship for mental or physical reasons. People who live or are cared for at home can also be affected by this problem. Perhaps they can host someone more easily and discreetly than the residents of a health facility, but some elderly and disabled people may be restricted in some ways. This article examines the opportunities and risks that arise with regard to care robots with sexual assistance functions. First of all, it deals with sexual well-being. Then it presents robotic systems ranging from sex robots to care robots. Finally, the focus is on care robots, with the author exploring technical and design issues. A brief ethical discussion completes the article. The result is that care robots with sexual assistance functions could be an enrichment of the everyday life of people in need of care, but that we also have to consider some technical, design and moral aspects.“ More information about the AAAI Spring Symposia is available at aaai.org/Symposia/Spring/sss21.php.

Fig.: More than care

New Tasks for Cobots

After several postponements, the symposium „Applied AI in Healthcare: Safety, Community, and the Environment“ will be held within the AAAI Spring Symposia on March 22-23, 2021. One of the presentations is titled „Co-Robots as Care Robots“ (co-robots are also called cobots). The authors of the paper are Oliver Bendel, Alina Gasser, and Joel Siebenmann. From the abstract: „Cooperation and collaboration robots, co-robots or cobots for short, are an integral part of factories. For example, they work closely with the fitters in the automotive sector, and everyone does what they do best. However, the novel robots are not only relevant in production and logistics, but also in the service sector, especially where proximity between them and the users is desired or unavoidable. For decades, individual solutions of a very different kind have been developed in care. Now experts are increasingly relying on co-robots and teaching them the special tasks that are involved in care or therapy. This article presents the advantages, but also the disadvantages of co-robots in care and support, and provides information with regard to human-robot interaction and communication. The article is based on a model that has already been tested in various nursing and retirement homes, namely Lio from F&P Robotics, and uses results from accompanying studies. The authors can show that co-robots are ideal for care and support in many ways. Of course, it is also important to consider a few points in order to guarantee functionality and acceptance.“ More information about the AAAI Spring Symposia is available at aaai.org/Symposia/Spring/sss21.php.

Fig.: Lio’s arm

Simple and Soft Social Robots

With Hugvie and Somnox Sleep Robot, researchers and companies has made it clear that it is possible to build simple, soft social robots that have a certain utility and impact. This raises hopes for social robotics, which is currently showing some progress, but is still developing slowly. Materials such as rubber and plastic can be used to make simple, soft social robots. These materials can be combined with existing devices such as smartphones and tablets on which you run certain applications, or with simple sensors and electronic components. The project or thesis, announced by Oliver Bendel at the School of Business FHNW, will first do research on the basics of simple, soft social robots. The work of Hiroshi Ishiguro and Alexis Block (with Katherine J. Kuchenbecker) will be included. Then, examples of implementation forms are mentioned and sketched. Their purpose and benefits are presented, as well as possible areas of application. One example is to be implemented, whereby speech abilities and sounds can be an option as well as vibration and electrical impulses. The reference to applications in the household, in public space or in the commercial sector should be established. The project will start in March 2021.

Abb.: Hugvie

Aspekte der KI und der Robotik

Die Sendung „aspekte“ im ZDF behandelte am 12. März 2021 unterschiedliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz und der Robotik. Den Anfang bildeten eine Reportage und ein Gespräch zwischen Markus Gabriel und Daniel Kehlmann. Später brachte man einen Beitrag mit dem Titel „Roboter zwischen Sex und Altenpflege“ … „Die Hauptdarsteller Alma in Maria Schraders Berlinale-Wettbewerbsfilm ‚Ich bin dein Mensch‘ verliebt sich in einen humanoiden Roboter. ‚Tom‘ wird beseelt von einem Algorithmus, gefüttert mit erstaunlichem Wissen über Alma und enzyklopädischen Informationen über Frauen im Allgemeinen. Für 26 Prozent der Deutschen unter 30 ist es nach einer Umfrage von Februar vorstellbar, sich in eine Künstliche Intelligenz zu verlieben, die auf die eigenen Bedürfnisse hin programmiert wurde. … In der Altenpflege gibt es zahlreiche Versuche, kostenintensives Personal durch Roboter zu ersetzen – Menschenersatz, wenn es keine Menschen gibt. Doch über sprechende Streichelrobben und Roboter, die alte Menschen aus dem Bett heben und einfache Dienstleistungen erbringen, ist man seit Jahren nicht hinausgekommen. Die Vision: ein Roboter, der die Pflegekraft ersetzt, Diagnosen stellt und, falls nötig, den Notarzt alarmiert.“ (ZDF aspekte, 12. März 2021) Zu Wort kommt u.a. Oliver Bendel, und gezeigt wird das von ihm herausgegebene Buch „Maschinenliebe“ … In Artikeln und Buchbeiträgen hat er seit 2015 immer wieder Liebespuppen und Sexroboter in den Gesundheitsbereich eingeordnet und aus der Perspektive von Informations-, Roboter- und Maschinenethik betrachtet. Die Sendung ist abrufbar über www.zdf.de/kultur/aspekte/aspekte-vom-12-maerz-2021-100.html (Link nicht mehr gültig).

Abb.: Der gute alte R2-D2

Ein tierfreundlicher Müllroboter

Angsa Robotics hat einen Prototyp entwickelt, der zur Reinigung von Rasenflächen dient. Auf der Website heißt es: „Durch die Nutzung von GPS Tracking und Computer Vision erkennt der Roboter seinen definierten Bereich. Zusätzlich kommen diverse Sensoren zum Einsatz, durch die Kollisionen frühzeitig vermieden werden. Anhand dieser Daten wird die Ermittlung des effizientesten Weges und souveränes Ausweichen vor Hindernissen ermöglicht.“ (Website Angsa Robotics) Und weiter: „Das von Angsa entwickelte künstliche neuronale Netz, welches im Roboter verbaut ist, ermöglicht die zuverlässige Erkennung von kleinen und teilweise verdeckten Objekten. Trainiert wird das neuronale Netz mithilfe eines eigenen Datensatzes von realen Müll-Bildern. Dadurch ist es dem Roboter möglich, Müllobjekte von anderen Objekten wie Blättern, Schmutz oder Insekten zu unterscheiden. Die gezielte Entfernung garantiert, [dass] keine Schäden an Oberflächen oder Insekten entstehen.“ (Website Angsa Robotics) Damit tritt der Roboter in die Fußstapfen von LADYBIRD. Dieser wurde 2014 im Kontext der Maschinenethik konzipiert und 2017 als Prototyp implementiert. Sobald der Saugroboter vor sich einen Marienkäfer erkennt, unterbricht er, so die Idee, seine Arbeit und informiert den Benutzer. Das Paper „LADYBIRD: the Animal-Friendly Robot Vacuum Cleaner“ wurde bei den AAAI Spring Symposia 2017 von Prof. Dr. Oliver Bendel an der Stanford University präsentiert. Es ist auch als PDF erhältlich. In deutscher Sprache wird das Projekt im „Handbuch Maschinenethik“ beschrieben. Ein Nachfolgeprojekt ist HAPPY HEDGEHOG, ein igelfreundlicher Mähroboter, als Prototyp 2019 entstanden. Er wird im März 2021 bei den AAAI Spring Symposia vorgestellt.

Abb.: Der Roboter verschont auch Marienkäfer

Sinn und Unsinn von Responsible AI

„Mit dem Begriff der Responsible AI werden Bestrebungen zusammengefasst, Systeme künstlicher Intelligenz in verantwortungsvoller Weise zu entwickeln respektive einzusetzen und Systeme zu schaffen, die über bestimmte Merkmale und Fähigkeiten – etwa sozialer oder moralischer Art – verfügen. Angesprochen werden damit u.a. Erklärbarkeit (Explainable AI), Vertrauenswürdigkeit (Trustworthy AI), Datenschutz, Verlässlichkeit und Sicherheit. Der Ausdruck hat sich allmählich seit der Jahrtausendwende und dann verstärkt ab ca. 2010 verbreitet. Er wird – wie ‚Explainable AI‘ und ‚Trustworthy AI‘ – vielfach im Marketing von Staaten und Verbünden wie der EU, technologieorientierten Unternehmen bzw. Unternehmensberatungen sowie wissenschaftsfördernden Stiftungen verwendet, die sich, ihre Produkte, ihr Consulting und ihr Funding ins rechte Licht rücken wollen. Er kann aber ebenso den Namen einer Forschungsgruppe mit entsprechender Ausrichtung schmücken.“ Mit diesen Worten beginnt ein Beitrag von Oliver Bendel, der am 20. Februar 2021 im Gabler Wirtschaftslexikon erschienen ist. Am Ende heißt es: „Letztlich ist ‚Responsible AI‘ ein diffuser Begriff, der hohe Erwartungen weckt, jedoch kaum erfüllt.“ Der Beitrag kann über wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/responsible-ai-123232 abgerufen werden.

Abb.: Sinn und Unsinn von Responsible AI

Helping Animals

The paper „The HAPPY HEDGEHOG Project“ by Prof. Dr. Oliver Bendel, Emanuel Graf and Kevin Bollier was accepted at the AAAI Spring Symposia 2021. The researchers will present it at the sub-conference „Machine Learning for Mobile Robot Navigation in the Wild“ at the end of March. The project was conducted at the School of Business FHNW between June 2019 and January 2020. Emanuel Graf, Kevin Bollier, Michel Beugger and Vay Lien Chang developed a prototype of a mowing robot in the context of machine ethics and social robotics, which stops its work as soon as it detects a hedgehog. HHH has a thermal imaging camera. When it encounters a warm object, it uses image recognition to investigate it further. At night, a lamp mounted on top helps. After training with hundreds of photos, HHH can quite accurately identify a hedgehog. With this artifact, the team provides a solution to a problem that frequently occurs in practice. Commercial robotic mowers repeatedly kill young hedgehogs in the dark. HAPPY HEDGEHOG could help to save them. The video on in the corresponding section of this website shows it without disguise. The robot is in the tradition of LADYBIRD.

Fig.: Helping hedgehogs and other animals

Sollen Roboter den Kunden manipulieren?

Betrügende, täuschende und lügende Hardware- und Softwareroboter sind ein Stück weit erforscht. Die wenigen Prototypen wurden in der Disziplin der Maschinenethik gebaut, etwa von Ron Arkin (Georgia Tech) und Oliver Bendel (Hochschule für Wirtschaft FHNW). Sie diskutierten 2016 zusammen in Krakau über „deceptive machines“ … Beratungs- und Verkaufsroboter – meist soziale Roboter – werden sich immer mehr verbreiten. Verkäufer und Berater sind selten Betrüger – aber sie manipulieren häufig die Kunden, damit diese ein Produkt kaufen. Die Frage ist nun, ob der Roboter dies auch tun soll. Dazu entsteht derzeit eine Masterarbeit unter der Betreuung von Oliver Bendel. Seit dem 9. Februar 2021 wird eine Onlinebefragung zum Thema durchgeführt. Die Studentin Liliana Margarida Dos Santos Alves schreibt auf ihrer Website: „Das Hauptziel meiner Masterthesis und Umfrage ist es, herauszufinden, ob es ethisch und moralisch vertretbar ist, humanoide Beratungs- und Verkaufsroboter im Einzelhandel einzusetzen, die Kunden derart manipulieren können, dass sie deren Kaufentscheidungen beeinflussen, um gezielt davon zu profitieren (z. B. Verkauf von Produkten, die der Kunde gar nicht braucht).“ Man kann an der Befragung bis ca. Ende April 2021 über www.survio.com/survey/d/V7Y/manipulativeroboter teilnehmen.

Abb.: Sollen Roboter den Kunden manipulieren?